Doch jetzt stehe ich in der Küche und warte auf meinen Mitbewohner, der jeden Augenblick die Türe rein kommen sollte.
Nicht das ich bislang sonderlich viel Aufmerkamkeit darauf gelegt habe, zu bemerken, wann er den von der Uni heim kommt, aber er ist immer schon in der Wohnung gewesen, wenn ich von meiner Arbeit heim kam.
Vermutlich sputet er sich extra, um mir nicht zu begegnen, doch heute gibt es keinen Weg an mir vorbei!
Wenn er rein kommt, tue ich einfach so, als würde ich irgendetwas in der Küche machen, damit es nicht so aussieht, dass ich auf ihn warte und dann werde ich ihn zur Rede stellen.
Eine halben Stunde verging, in dem ich in der Küche verweilte, jedoch keine Spur von Riley.
Mir kommt der Gedanke, dass er nicht kommt, weil er vielleicht heute früher arbeiten muss.
Scheiß drauf, schnell greife ich nach meinen Schlüssel und fahre ohne mir nochmal zu überlegen, was ich da überhaupt tue, zu dem Club, in dem der Dunkelbraunhaarige arbeitet.
Vermutlich dumme Idee, aber ich will das geklärt haben und wenn es nicht anders geht, dann eben so.
Stürmisch öffne ich die Tür und suche bereits beim Betreten mit den Augen den Kleineren, als ich aber feststellen muss, dass sich erst wenige Besucher hier befinden und darunter auch kein Riley.
Das Schild ignorierend, dass vorgibt, dass nur das Personal befugt ist, hinter die Theke zu gehen, suche ich also weiter in den Hinterräumen, als ich aufeinmal Schreie höre.
Neugierig luge ich in den Raum und erkenne darin 2 Personen.
,,Jetzt reißt dich mal zusammen! Einer ist schlimmer als der andere, aber du regst mich am meisten auf mit deiner Unsicherheit.
Sorg dafür, dass die anderen Versager nie wieder etwas kaputt machen, sonst könnt ihr euch von euren Job verabschieden, wenn ich erstmal mit dem Chef rede.
Haben wir uns da verstanden?" schreit der Blondhaarige bedrohend und schüchtert damit den Blauhaarigen an seiner Seite weiter ein.
Derjenige ist anscheinend einer der neuen Barkeeper, ist es da nicht normal, Fehler zu machen?
Er hat kein recht, ihn so anzuschreien, wenn er zu unfähig dazu ist, die neuen Barkeeper einzulernen.
Die Schuld liegt ganz allein an ihm!, rege ich mich innerlich auf.
Ich wusste schon immer, dass ich ,,Rileys Freund" nicht leiden kann und gerade muss ich mich echt zurückhalten, nicht auf ihn loszugehen.
Plötzlich wendet er sich in meine Richtung und bemerkt wohl erst jetzt, als er auf mich zukommt, meine Anwesenheit.
,,Was schaust du so dämlich?
Man darf seinen Arbeitskollegen wohl noch auf einen Fehler hinweisen!" mault er mich an, während ich zum Grinsen anfangen muss und die Hände als Verteigigung erhebe.
Schon stürmt er nach einen weiteren bösen Blick davon und mein Aufmerksamkeit wendet sich nun zu dem Verheulten.
,,Hey, lass dich von diesem Idioten nicht so unterkriegen.
Fehler sind dafür da um daraus zu lernen, also sei nächstes mal vorsichtiger und versuch es einfach besser zu machen." sprehe ich zu dem Bekannten, bei dem ich mich erinnern kann, dass ich schonmal mit ihm gesprochen habe.
Geschockt sieht dieser in meine Richtung und ich werfe ihm ein freundliches Lächeln zu, um ihn seine Unsicherheit zu nehmen.
Dankend verbeugt sich dieser und da ich den von mir Gesuchten nicht erblicke, verlasse ich die Bar wieder.
Draußen setze ich mich enttäuscht auf den Sitz meines Wagens und denke über meine Handlung nach.
Was hab ich mir nur dabei gedacht, hierher zu kommen?
Ich bin doch normalerweise auch keine spontane Person, die einfach so zu jemanden fährt, nur weil ich denjenigen etwas fragen will.
Ich fahre mir mit beiden Händen durch die Haare und seufze tief.
Was verdammt nochmal ist mit dir los Brian?
Das Klingeln meines Handys ertönt aufeinmal und ohne überhaupt darauf zu schauen, gehe ich ran.
,,Brian mein Enkel, ich bin es deine Oma!
Wie geht es dir?"
ertönt die liebliche Stimme, die mir normalerweise ein Lächeln auf die Lippen zaubern würde, weil ich sie so lange nicht mehr gesehen geschweige den ihre Stimme gehört habe, doch gerade bin ich einfach nicht in der Verfassung dazu und würde am liebsten einfach nur alleine sein.
Da die liebliche, ältere Frau aber nichts dafür kann, zwinge ich mich trotzdem dazu, eine freundliche Stimme einzunehmen.
,,Oma lang nichts mehr von dir gehört.
Mir geht es sehr gut, vorallem weil ich deine Stimme wieder mal hören darf. Wie geht es dir und Opa?
,,Ah mach dir über uns keine Sorgen.
Dein Opa ist noch immer der alte Sturkopf, der immer seinen Wohnwagen im Kopf hat, obwohl er schon zu alt zum wegfahren ist und mir geht es eigendlich auch gut, nur deine Mutter lässt mich nicht mit dir reden und ich weiß nicht wieso. Genau aus diesem Grund, hab ich sie natürlich auch nett nach ihren Handy gefragt, ob ich es den ausleihen darf."
Mit ihren Kommentar muss ich dann doch zum Schmunzeln anfangen, weil ich weiß, dass sie meine Mutter weder gefragt, noch das Handy ausgeborgt hat.
Wenigstens ist es schön zu hören, dass alles nach dem alten bei meiner Oma ist, aber warum ist meine Mutter in ihrer Heimatstadt?
,,Ah Brian! Ich möchte dir außerdem so gerne wieder mal ein Essen kochen und deinen Lieblingskuchen backen.
Komm doch mal mit deinem neuen Mitbewohner vorbei, von dem mir deine Mutter erzählt hat und lass dich wieder mal von deiner Oma in die Arme nehmen und gut bekochen. Bestimmt hast du wieder abgenommen, weil du immer so beschäftigt bist mit deiner Arbeit." Schnell wird sie unterbrochen und die Nebengeräusche, die ertönen, lassen mich darauf schließen, dass meine Mutter ihr das Handy aus der Hand gerissen hat.
Kurze Zeit später, höre ich auch schon die liebreizende Stimme von ihr.
,,Mutter es reicht, überfordere doch den armen Jungen nicht." spricht sie, doch dass einzige, was in meinem Kopf hängen geblieben ist, war das Angebot meiner Oma.
Warum geht es immer um Riley?
Jeder will ihm kennen lernen und hat sofort einen Narren an ihn gefressen, dabei wollte ich nicht einmal, dass er Teil meines Lebens wird.
Nun muss ich mich selber mit der Wahrheit zurecht finden, dass er das wohl geworden ist.
Etwas zögernd, frage ich meine Mutter, warum sie ihr von Riley erzählt hat und dann wird es kurz still am Hörer.
,,Brian ich hab ihr nur davon erzählt, dass er dein Mitbewohner ist und ich ihn sehr nett finde.
Um ehrlich zu sein, kann ich deinen vorgespielten Hass auf ihn nicht verstehen.
Siehst du nicht, dass ihr euch garnicht so zu hassen scheint, wie ihr immer tut?
Warum denkst du so viel darüber nach und gibst den Jungen nicht einfach mal eine Chance, sich zu erklären.
Vielleicht wird doch noch was zwischen euch." räuspert sie sich und ich muss die Worte von ihr erstmal verdauen.
Hat sie recht?
Nein....oder, hat sie vielleicht doch recht.
Warum mach ich mir die ganze Zeit so viel Gedanken darüber und sehe der Tatsache nicht einfach ins Auge.
Es ist passiert und man kann nichts mehr daran ändern.
Wenn sich das Herz einmal entschieden hat, dann kann man sowieso nichts mehr daran ändern, so sehr man es auch will.
Ich hab es versucht und wollte die Gefühle nur unterdrücken, dabei sorge ich nur dafür, dass ich mich miserabel fühle und erzielt habe ich damit auch nichts.
Die Gefühle für demjenigen sind nicht weniger geworden und ich muss mir selbst eingestehen, dass ich wirklich mehr für den Typen übrig habe.
Ich weiß nicht, wie es der Kleinere wirklich geschafft hat, aber mein Entschluss steht jetzt fest!
Ich werde Riley für mich gewinnen und das ohne auf die anderen zu hören und vielleicht an die Konsequenzen zu denken.
Ich mag Riley und es ist eine wirkliche Erleichterung, mir das nun endlich einzugestehen.
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I Like Me Better when i'm with you
RomanceBrian Jones, ein hochnässiger Geschäftsmann wird von seinem besten Freund unwissend auf einer Wohnungsapp angemeldet, nachdem dieser es satt hat, seinen Freund so einsam zu sehen. Sein Ziel ist es, dass er sich eine Mitbewohnerin sucht, womit Brian...
Relief
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