☆゚.*・。゚3) Ohnmacht .*・。゚

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Henry wurde nicht mehr schlau aus Oscar. Vor paar Wochen hatte er ihn vollkommen kalt behandelt, gestern hatte er Henry ein Geschenk gemacht und jetzt wollte er Henry in der Bibliothek treffen?

Um ehrlich zu sein, machte Oscar ihm hauptsächlich Angst. Noch hatte sich sein schlimmster Verdacht nicht bestätigt, aber er konnte weder Will noch Oscar deswegen trauen.

Beide verhielten sich ziemlich verdächtig und so musste Henry wohl versuchen, ihnen sich wieder anzunähern und Oscars fadenscheinige Friedensangebote annehmen.
Es musste wohl ein Friedensangebot sein, dieses Treffen. Es gab keine anderen Gründe.

Als Henry zögerlich die staubige Bibliothek betrat, wartete Oscar schon dort auf ihn.
Anstatt eine Erklärung abzuliefern, hatte Oscar einfach nur genickt.
Und so ignorierten sie sich nun gegenseitig wieder, wie ein Slytherin und ein Gryffindor es vermutlich tun sollten.
Madame Rex beäugte sie hin und wieder misstrauisch, bis Henry ihr versicherte, es sei ein Projekt und Oscar demonstrativ die Augen verdrehte.
"Bah, Gryffindor."
"Ih, Slytherin."
Für einen klitzekleinen Moment schmunzelten beide, sahen dann schnell in verschiedene Richtungen.

Es dauerte nicht lange und Henry verließ den Tisch, um sich ein Buch zu holen.
Irgendeins. Er wollte sich einfach nur ablenken.
Oscar folgte ihm nicht.

Henry liebte die Bibliothek. Die Hogwarts-Bibliothek war ein beeindruckender Raum mit hohen, gewölbten Decken und endlosen Regalreihen, die bis unter die Decke reichten. Dunkle Holzvertäfelungen verliehen dem Raum eine edle Atmosphäre. In der Mitte des Raumes standen schwere Holztische mit grünen Lampen, die ein warmes Licht spendeten. Die Atmosphäre war immer ruhig und gedämpft, normalerweise unterbrochen nur durch das gelegentliche Rascheln von Seiten und das leise Murmeln von Schülern, die eifrig nach Informationen suchen. Heute war jedoch niemand da.
Henry streifte zwischen den Regalen hin und her. Irgendein Buch müsste ihn doch interessieren...

Und er fand eins. Ein gelbes, dünnes.
Nach dem ersten Satz traute Henry seine Augen nicht mehr. Unmöglich.
Die Wörter erweckten ein warmes, altes Gefühl, das Henry gewohnt war, zu vertreiben. Ohne es zu wollen, rief er leise den Einzigen, der ihn verstehen konnte: "Oscar." Er konnte sich nicht mehr vom Buch abwenden. "Oscar..."

"Hm? Was?" Oscars melodische Stimme erklang viel zu laut vom anderen Ende der alten Bibliothek. Ein aufmerksames Zischen von Madame Pince ließ ihn verstummen. Henry hörte hastige Schritte näher kommen.

"Warum sitzt du auf den Boden?" Oscar rümpfte die Nase. "In dieser Abteilung haben sich bestimmt schon mächtig viele übergeben bei diesen Themen."

Henrys gelähmtes Lächeln gab Oscar schließlich einen Ruck. Gelassen, ja, fast unbeteiligt, ließ er sich neben den Gryffindor auf die kalten Marmorfliesen sinken. "Henry? Hörst du mich?"

Als Henry nicht reagierte, zog der Slytherin das Buch näher zu sich und beugte sich über die Seite, die Henry gerade gelesen hatte. Sekunden vergingen, in denen Oscars Blick langsam über die Buchstaben und Sätze glitt und weitere vergingen, bis sich eine zornige Falte auf seiner Stirn bildete; wortlos schloss er das Buch und stellte es zurück ins Regal. Nun stand Oscar mit dem Rücken zu Henry, aber Henry bemerkte dennoch, wie Oscar fast unmerklich den Kopf schüttelte; ein Zeichen von Traurigkeit oder Missbilligung, er konnte es nicht sagen. Beides war schmerzhaft, den es zeigte, wie viel sein ehemaliger Freund von einer Sache hielt, die für Henry eine ganze Welt geöffnet hatte.

Henry hätte weinen können. Schon wieder sah Oscar nicht das, was er sah.

Dieses Buch sprach klar und deutlich darüber, wie jemand die selben Versuche wie er unternommen hatte, Tote zurück zu holen. Es könnte ihm so viel weiterhelfen den Zauber endlich durchführbar zu machen... und Sammy zurück zu holen.

||Nico Di Angelos MissionWhere stories live. Discover now