☆゚.*・。゚ Flashback ☆゚.*・。゚

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"Und du bist dir sicher, dass du nicht einen Zwillingsbruder hast oder zufällig noch einen in der Familie mit dem Namen Henry?"

"Äh... ja."

"Und dein Bruder? Heißt er nicht auch Grœm?"

"Warum sollte er? Sammy und ich... wir sind, naja, noch nicht mal miteinander verwandt..."

"Warte- WAS? Ich dachte, ihr seid Halbbrüder. Also heißt du gar nicht Lupin?"

Henry erstarrte und drehte sich zu Jimmy um. Für einen Moment stockte es Vincent den Atem; noch nie lag soviel Kühle in Henrys Augen. "Ich heiße so, wie ich will. Ich möchte nicht den Namen meiner Mutter tragen. Kapiert?"

"Verstanden." Vincent musterte den steinigen Weg vor sich und konzentrierte sich wieder auf den harten Anstieg. Schweiß rann ihn in Bächen den Nacken runter und er konnte sich kaum noch aufrecht halten. "Tut mir leid."

Tut mir leid. Die Worte fühlten sich so seltsam fremd an, als hätte er sie noch nie ausgesprochen. Als Vincent den Kopf hob, sah Henry hastig weg.
Aber Vincent hatte noch dieses Leuchten gesehen, dieser Funken von Bewunderung. Einbildung? Höchstwahrscheinlich, denn momentan war Vincent Jimmy. Und der war wirklich geschmackslos und dazu ein verrückter 10-Jähriger. Falls dies wirklich seine innersten Seiten hervorheben soll, hätte man ihn wohl längst zur Therapie schicken sollen.
Nur eines gefiel ihm jetzt doch: Die blauen Haare.

"Alles gut?", hakte er nach.
Henry wurde rot. "Ja." Er beschleunigte und erreichte vor Vincent den kleinen Anstieg. "Komm schon!", rief er zu ihm runter.

Komischer 10-Jähriger, aber ein lieber. Nicht so ein Kotzbrocken wie sein Bruder, der gestern zur Begrüßung quasi mir sein altes Spielhäuschen als Schlafplatz angedreht hat.
Vincent schüttelte seinen Kopf, um wieder klar denken zu können. Er wusste genau, dass es ein Fehler gewesen war, sich mit diesem Henry näher zu befassen. Das machte die Sache auf den ersten Blick zwar leichter, aber nun bekam er ständig Gewissensbisse, wenn er den Jungen ansah...

"Jimmy?"

Ein Schauder rannte durch Vincents Rückgrat, als Henry wieder seinen Namen rief, oder zumindest den Namen seiner Persönlichkeit, den Namen von Henrys Mörder... den Namen, von dem Jungen, den Henry für seinen Freund hielt...

Der Gedanke an Camiores Plan ließ Vincent mit den Zähnen knirschen.

Er konnte Henry nicht verletzen oder zu seiner Schwester bringen, geschweige denn töten. Schon als er diesen Jungen zum ersten Mal gesehen hatte, war Vincent das klar gewesen.

Und das war ja noch nicht das schlimmste.

Inzwischen hatte es Vincent auch auf den Berg geschafft- halb tot geschwitzt, mit drei Blasen und einem verstauchten Knöchel, aber er hatte es geschafft. Stöhnend ließ er sich ins Gras fallen.

Plötzlich legte sich eine Hand auf Vincents Stirn. "Du hast einen Sonnenbrand."

"Oh." Vincent stieß ein nervöses Lachen aus und duckte sich unter Henrys Arm. "Cool. Ich hatte noch nie einen... du weißt schon, Sonnenbrand..." Mit seiner restlichen Willenskraft konzentrierte er sich auf Henrys Wimper. Bloß keinen Blickkontakt aufstellen...

Henry starrte ihn ungläubig an. Er ließ seine Hand sinken und für einen kurzen Augenblick verlor Vincent sich.
Stell dir vor, ihr wärt Freunde, du würdest jeden Tag mit ihm reden. Nicht weil du ihn versuchst zu töten, sondern weil ihr euch gut versteht...
Schrecklich verlegen versuchte Vincent wieder die Wimper zu finden, aber irgendwie blinzelte Henry und Vincent musste sich auch wieder in den wunderschönen Augen verirren, die immer alles zu sehen schienen... Schließlich rückte Henry näher zu Vincent an und blickte ihn sanft an. "Jimmy... ich glaube, du hast einen Sonnenstich..."

||Nico Di Angelos MissionHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin