Neues Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 3)

19. Ausgestiegen

Elli wunderte sich. Alles war ruhig, sie rechnete damit, dass der Club noch in der Kapelle war. Aber die Tore der Werkstatt standen offen, ebenso die Türe des Büros.
Hatte Jax hier alles unbeobachtet gelassen?
Oder war es Curts Aufgabe, im Aufenthaltsraum Ordnung zu schaffen?
Ihr Handy legte sie auf den Schreibtisch und drückte den Powerknopf des Computers. Dann ging sie in den Aufenthaltsraum.

„Guten Morgen Cur... äh Jax."
Verwirrt sah sie ihren Freund an, der gerade eine Tasse abtrocknete.
„Hey Babe", antwortete er, ohne sie anzusehen. „Kaffee?"
„Ja, klar." Elli ging auf ihn zu, um ihm die Tasse abzunehmen. „Wo sind die anderen?"
Jax zuckte mit den Schultern. Irgendetwas schien vorgefallen zu sein.
Aber ehe sie ihn weiter danach fragen konnte, hörte sie die anderen kommen.

Sie stand an der Kaffeemaschine und füllte ihre Tasse. Tig gesellte sich zu ihr.
„Bekomm deinen Mann mal in den Griff", raunte er ihr zu.
Allerdings war es wohl nicht leise genug und Jax hatte es ebenfalls gehört.
„Halt deine Fresse und lass Elli in Ruhe." Jax Blick ging von Tig zu den anderen Männern, die im Aufenthaltsraum standen. „Kutten aus und ab an die Arbeit."

„Wie? Kutten aus? Seit wann denn das?", entgegnete Tig.
„Seit ich es sage. Wenn es dir nicht passt, dann darfst du gerne gehen." Jax ging auf die Türe zu, die Männer machten ihm Platz und sahen ihm sprachlos hinterher.
„Was genau ist hier eigentlich los?", durchbrach Elli nach einigen Sekunden das angespannte Schweigen.

Tig war gegangen, Happy und Piney saßen vor dem Clubhaus. Die anderen Männer hatten ihre Kutten ausgezogen und arbeiteten in der Werkstatt.
Opie war bei Elli im Büro und hatte eben von Jax' Ausstieg aus dem Club erzählt und wie es dazu gekommen war.

„Das war doch sicher nur ne Kurzschlussreaktion von ihm", vermutete Elli. Sie war sich sicher, Jax konnte nicht ohne den Club. Andererseits konnte sie aber auch nicht behaupten, dass ihr sein Ausstieg missfiel.

„Ich hoffe es." Opie drehte einen Kugelschreiber zwischen den Fingern hin und her. „Ich verstehe es ja, dass er sich verarscht vorkommt. Nicht nur wegen dem, was Clay und Gemma abgezogen haben, jetzt auch weil Clay immer noch am längeren Hebel sitzt. Trotzdem wird er die Sache mit Fitzpatrick nicht einfach gut sein lassen. Er braucht den Club zu seinem eigenen Schutz."

„Du musst mit ihm reden", forderte Elli. „Am besten alleine."
„Das wollte ich gerade zu dir sagen." Opie sah vom Kugelschreiber auf und direkt in Ellis Gesicht.
„Warum ich?", fragte diese. „Wenn es um den Club geht, hat Jax immer noch Geheimnisse vor mir."
„Ich dachte, das hat sich geändert. Er hat dich mit in die Kapelle gebracht." Er rieb sich überlegend den Bart.

Elli schnaubte. „Du hast doch gerade selbst bemerkt, dass Jax mir nicht mal von seinem Ausstieg erzählt hat. Von dem, was Clay ihm geschrieben habe, hab ich auch keine Ahnung." Sie schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Außerdem glaube ich nicht, dass ich diejenige bin, die ihn davon überzeugen kann, zum Club zurückzukehren. Wenn er nicht im Club gewesen wäre, wäre ich nicht entführt worden und hätte meine Praxis noch. Wie soll er mir glauben, dass ich es so nicht besser finde? Ich bin ja selbst nicht sicher, ob es nicht wirklich besser für uns ist, wenn er nicht mehr zum Club gehört."

„Ach komm schon." Opie ließ den Kugelschreiber auf den Schreibtisch fallen. „Du weißt genau, dass Jax' Platz im Club ist. So hast du ihn kennengelernt und dich in ihn verliebt. Ohne die Sons wird er nicht mehr derselbe sein."
Elli wusste, dass in Opies Aussage etwas Wahres steckte, trotzdem sah sie für sich und ihre Beziehung auch die Vorteile.
„Aber es wird weniger gefährlich für uns sein", antwortete sie daher.