17. Erklärung?

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„Warum sollten wir dir auch nur ein Wort davon glauben?", erkundigte sich Elli. „Vielleicht tanzt du immer noch nach Fitzpatricks Pfeife und alles, was du uns erzählst, ist gequirlte Scheiße. Statt uns zu helfen, rennst du dann zu ihm und gibst weiter, was du von uns erfahren hast."

Sofort schüttelte Silverman energisch den Kopf.
„Ich kann nicht zurück. Sollte FP mich in die Finger bekommen, bin ich ein toter Mann."
„Nicht nur wenn der dich in die Finger bekommt", knurrte Jax so leise, dass nur Elli es hören konnte.
Ein Grinsen unterdrückend, sah sie Silverman weiterhin auffordernd an.

„Da FP nicht über dich an den Club kam, wollte er einen anderen Weg einschlagen. Er gerät langsam unter Druck und hat nicht mehr viel Zeit, will er sein schönes Leben nicht verlieren. Er spielt die Rolle des Vorstandes zwar sehr überzeugend, aber ist doch nur eine Spielfigur..."

„Was genau meinst du damit?", unterbrach Elli ihn.
Wegen ihr könnte Silverman endlich mal auf den Punkt kommen, hatte er denn wirklich etwas zu sagen und versuchte nicht nur seine eigene Haut zu retten.

„Nicht FP hat das Sagen, sondern seine Frau Anna und ihre Familie. Spurt FP nicht, wird er vor die Tür gesetzt. Um wenigstens einen Erfolg vorweisen zu können, gab er den Mord an Gemma und Clay in Auftrag. Da ich die Sache mit der Anzeige gegen dich in seinen Augen versaut habe, sollte ich die beiden erledigen. Er hat versprochen, mich danach in Ruhe zu lassen und alles, was er gegen mich in der Hand hat, zu vernichten. Aber ich traue ihm nicht über den Weg."

Silverman fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht, bevor er weitersprach.
„FP wird mich nie in Ruhe lassen. Er hat mich nur aus dem Knast geholt, damit ich sein Sündenbock sein kann, und das auf Lebenszeit. Aber da mache ich nicht mit. Statt Clay und Gemma umzubringen, habe ich ihnen alles erzählt und bin mit ihnen zusammen untergetaucht."

Jax spannte sich merklich an. Die Ader an seinem Hals trat hervor und pulsierte bedrohlich. Elli glaubte, er würde gleich explodieren.
„Ihr seid untergetaucht, weil dieser Arsch euch umbringen lassen will?", zischte er. „Ihr seid gegangen wie Feiglinge und habt uns trauern lassen."

„Es war am besten es so zu regeln", antwortete Gemma ruhig. „Da gibt es noch so viel mehr."
„Am besten? Es war also am besten mich zu belügen, mir vorzugaukeln ich hätte meine Mum und meinen Stiefvater verloren, aber Tig in alles einzubeziehen? Glaubst du das wirklich?"
Jax sprang von der Lehne des Sessels auf und fixierte wütend seine Mutter.

„Wir konnten dir nichts sagen. Es musste real wirken. Fitzpatrick hätte es sonst sofort durchschaut", mischte sich Clay ein.
„Das habt ihr geschafft." Jax lachte sarkastisch auf und knallte die Bierflasche auf den Couchtisch. „Der Schmerz war sehr real, verdammte Scheiße."
Ohne ein weiteres Wort oder einen Blick auf einen der Anwesenden stürmte er aus der Wohnung.


„Bleib du da", bestimmte Clay, als Elli aufstand, um Jax zu folgen. „Ich rede mit ihm."
„Ich bezweifle, dass er mit dir reden will", gab sie zurück.
„Bitte Schätzchen", meinte Gemma. „Bleib hier und höre Timothy weiter zu. Jax will es vielleicht nicht hören, aber ihr müsst es wissen. Und es betrifft auch deine Verhaftung."

Für einen Moment schloss Elli die Augen und versuchte sich zu entscheiden. Sollte sie Jax folgen oder weiterhin Silvermans Erklärungen lauschen?
Eigentlich wollte sie zu Jax. Er brauchte sie und auch sie war wütend. Immerhin war es nicht das erste Mal, dass jemand Clay und Gemma umbringen wollte. Im Leben der Sons standen Morddrohungen beinahe schon auf der Tagesordnung. Deshalb konnte sie ihr Verhalten nicht nachvollziehen.

Aber genau das war es auch, was sie zum Bleiben brachte.
Was war diesmal anders? Warum hatten sich Clay und Gemma diesmal versteckt?
„Okay. Dann versuch es", antwortete sie Clay und setzte sich wieder.

Neues Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 3)Where stories live. Discover now