Alles hat ein Ende

822 25 0
                                    

Duncan lief mit der Phiole im Maul auf Lucy zu.
„Danke, Duncan." sagte Lucy und nahm ihm die Phiole ab. Ihr Bein schmerzte und sie konnte nicht aufstehen.
Sie konnte nichts als abwarten.
Minuten vergingen und Neville tauchte immer noch nicht auf.
Lucy lag in einer Ecke und sah die noch immer kämpfenden Zauberer, Hexen und Zauberwesen. Niemand bemerkte sie.
Sie schloss die Augen und eine Träne kullerte ihre Wange herunter.
War das nun das Ende? Würde sie genauso sterben wie Snape?
Sie konnte sich nicht einmal von Draco verabschieden. Das letzte Mal sah sie ihn im Raum der Wünsche. Vielleicht lebte er selber nicht mehr. Weitere Minuten vergingen und Lucy spürte wie sich das Gift immer mehr in ihrem Körper verteilte.
Sie band ihre Krawatte ab und band sie oberhalb ihrer Wunde um ihren Oberschenkel, damit sich das Gift nicht so schnell ausbreitete und sie somit mehr Zeit bekam.
Immer mehr und mehr Minuten vergingen. Es wäre ein trauriges Ende zu sterben ohne richtig gekämpft zu haben. Duncan kuschelte sich an sie ran.
Den Trank jetzt zu trinken würde auch nichts bringen, er half ihr ja nicht dabei das Gift aus ihrem Körper zu holen. Sie konnte nur auf Neville warten, doch er kam einfach nicht.
Lucy fing langsam an ihr Schicksal zu akzeptieren, bis sie wieder Harrys Stimme hörte.
Sie dachte, dass sie sich die Stimme nur einbildete, doch Duncan hörte ihn ebenfalls. Er stand auf und deutete in die Richtung, aus der die Stimme kam.
„Du hörst sie also auch?" fragte Lucy ihn verwundert und mit geschwächter Stimme.
Duncan miaute.
„Aber.. aber das ist unmöglich. Harry ist .. tot." sagte sie unsicher.
„Lass es uns beenden, Tom." hörte sie Harrys Stimme sagen.
Lucy rappelte sich auf. Der Schmerz in ihrem Bein wurde stärker, als sie auftrat. Doch es half nichts, sie musste zu Harry. Gemeinsam konnten sie Voldemort besiegen. Sie lief ganz langsam zu Harrys Stimme. Duncan lief direkt an ihrer Seite und ließ sie nicht aus den Augen. Lucy hielt die Phiole in der Hand und ließ sie nicht mehr los. Nochmal würde sie sie nicht verlieren. Der Zeitpunkt ist nun gekommen ihre wahren Kräfte zu entfalten und all ihre verstorbenen Liebsten zu rächen.
Sie lief ganz langsam in die große Halle und tatsächlich befanden sich dort Voldemort und Harry in der Mitte. Sie standen sich gegenüber und drum herum standen all die anderen, die den beiden zusahen.
„Du wirst mich niemals besiegen, Harry Potter. Ich bin im Besitz des mächtigsten Zauberstabs der Welt." lachte Voldemort.
„Er dient dir nicht. Er hat dir niemals gedient. Du bist nicht sein wahrer Gebieter."
„Ich habe seinen vorherigen Meister getötet."
„Nein. Snape war niemals der Meister des Elderstabs. Er hatte lediglich deinen Auftrag ausgeführt Dumbledore zu töten. Vorher entwaffnet wurde Dumbledore jedoch von Draco. Er war sein Meister."
„Um Draco kümmere ich mich nach dir, keine Sorge."
„Draco ist aber nicht mehr sein Meister. Ich bin es. Ich habe vor wenigen Wochen ihn in seinem Anwesen entwaffnet. Der Elderstab gehorcht mir."
„Das ist unmöglich." sagte Voldemort überrascht.
Lucy näherte sich den beiden. Sie drängte sich durch die Masse und lief direkt auf Harry zu.
„Du lebst? Wie ist das möglich?!" fragte Voldemort als er Lucy sah. Harry drehte sich kurz zu ihr um. Drehte sich jedoch dann schnell wieder zu Voldemort, damit er seinem Feind nicht den Rücken kehrte.
„Deine Schlange hat ihren Kopf verloren." schmunzelte Lucy. Voldemort sah Lucy geschockt an.
„Übrigens war Snape nie dein Mann." sagte Harry zu ihm.
„Wovon sprichst du?!" fragte Voldemort.
„Er war Dumbledores Mann. Von dem Moment an, an dem du unsere Mutter zum Tode verurteilt hast." sagte Lucy.
„Du hast es nur nie bemerkt. Wegen dieser Sache, von der du keine Ahnung hast. Sie nennt sich „Liebe". Du wurdest nie geliebt und könntest so etwas nicht verstehen!" ergänzte Harry.
„Was glaubst du von wem ich Okklumentik gelehrt bekommen habe oder wer mir diesen Trank gebraut hat?!" fragte Lucy und hielt ihre Phiole hoch. Sie öffnete sie und trank sie in einem Zug leer.
Lucys ganzer Körper, der eben noch schmerzte, pulsierte. Sie spürte wie ihre Magie verstärkt wurde. Ihre Iris verfärbte sich weiß. Sie fühlte sich stärker als jemals zuvor. Der Ring, den sie immer noch an ihrem Finger trug, gab ebenfalls noch etwas von seiner alten Magie ab. Ihr ganzer Körper wurde durchströmt und kribbelte.
„Er war mein Vater. Er hat mich all die Jahre großgezogen und vorbereitet auf diesen Moment!" sagte Lucy kampfbereit.
Voldemort sah die beiden Zwillinge geschockt an. Er war sich so sicher, dass er beide getötet hatte und nun standen sie vor ihm und offenbarten ihm, wieso sein Plan gescheitert war.
Voldemort richtete seinen Zauberstab auf die beiden und eine Sekunde später schoss ein grüner Blitz direkt auf die beiden zu. Harry reagierte sofort. Mit einem „Expelliarmus!" schoss ein roter Blitz direkt auf Voldemort zu. Die beiden Blitze trafen sich.
Lucys Unsicherheit, was sie tun sollte, verschwand. Ihre Magie leitete sie.
Sie nahm Harrys linke Hand in ihre rechte und in ihrer linken Hand hielt sie ihren Zauberstab. Sie richtete ihn genau auf Harrys roten Blitz.
Sie ließ ihre Magie sich selbst lenken und schloss die Augen.
Aus ihrem Zauberstab kam ein greller strahlend weißer Blitz, der sich um Harrys roten Blitz schlang. Dieser rot-weiße Blitz drängte Voldemorts grünen Blitz zurück. Als Voldemort dieser Kraft nicht mehr standhalten konnte, kam er für eine Sekunde ins Wanken. Diese Sekunde war jedoch entscheidend. Harrys und Lucys Magie prallten auf Voldemort, welcher daraufhin tot umfiel. Die Menge fing an zu jubeln. Der Elderstab flog Harry entgegen und er fing ihn daraufhin auf.
Lucy und Harry atmeten erleichtert aus und die Zwillinge umarmten sich vor Freude.
Lucy spürte, wie die Wirkung des Tranks nachließ. Ihre Iris färbte sich wieder grün und ihre Schmerzen kamen wieder zurück. Sie kamen leider ziemlich heftig zurück. Sie spürte das Gift in ihrem ganzen Körper. Kurz daraufhin brach sie in Harrys Armen zusammen. Ihr wurde schwarz vor Augen.
Harry bemerkte, dass sie auf einmal viel schwerer wurde. Er stellte fest, dass sie ohnmächtig war.
Er legte sie auf den Boden und betrachtete sie.
„Lucy? LUCY! Sag doch was! Bitte!" sagte er verzweifelt. Er sah dann ihre Bisswunde oberhalb ihres Knies. Die Menge, die eben noch jubelte, wurde immer leiser und schwieg schlussendlich.
„Verdammt! Lucy! Bleib bei mir!" sagte er und rüttelte sie.
Er musste sie in den Krankenflügel bringen. Er hob Lucy hoch und ging mit ihr auf den Armen Richtung Krankenflügel. Duncan folgte ihm.
„Aus dem Weg!" sagte er. Die Menge machte Platz und sah den verzweifelten Harry traurig an.
Harry rannte so schnell er konnte mit Lucy auf den Armen durch die Gänge zum Krankenflügel. Er öffnete die Tür und lief sofort auf Madam Pomfrey zu, die gerade noch die Kopfwunde eines anderen Schülers versorgte
„Helfen Sie mir! Bitte helfen Sie mir!" rief er verzweifelt. Madam Pomfrey zauberte ein neues Bett herbei.
„Schnell, legen Sie sie hier rauf!" sagte sie zu ihm. Er legte Lucy sanft ab und weinte dabei.
„Was ist passiert!?" fragte Madam Pomfrey.
„Sie wurde gebissen! Von der Schlange!" sagte er panisch.
„Schnell, tun Sie doch etwas! Bitte!" weinte er.
Madam Pomfrey hörte mit ihrem Stethoskop Lucys Herzschlag ab.
Sie atmete laut aus.
„Ihr Puls ist bereits sehr schwach. Ich habe keine Hoffnung. Tut mir leid, Potter." sagte Madam Pomfrey und legte ihre Hand auf seine Schulter. Harry brach zusammen. Ron und Hermine sind auf der Krankenstation ebenfalls eingetroffen und gingen direkt auf Harry zu. Hermine nahm Harry in den Arm. Duncan sprang auf Lucys Bett und legte sich neben sie hin. Er kuschelte sich an sie und auch bei ihm spürte man die Trauer.
„Sie wird sterben... Sie wird sterben..." weinte Harry.
Draco stand nun auch an Lucys Bett. Er und seine Eltern waren ebenfalls auf der Krankenstation, um kleinere Wunden zu versorgen und bekamen das Ganze mit.
Draco sah Hermine, die immer noch den weinenden Harry im Arm hatte, verzweifelt an.
Hermine schüttelte nur traurig den Kopf und sah Draco bemitleidend an. Nun war ihm ebenso klar, dass Lucy sterben würde.
Er brach, genau wie Harry, weinend an ihrem Bett zusammen.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt