Das Haus der Blacks

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Am nächsten Tag wurde Lucy aus der Krankenstation entlassen. Sie war so glücklich, dass Draco ihre Wange geküsst hatte, dass sie an nichts anderes mehr denken konnte. Jedoch gab es keinen Grund zur Freude. Eigentlich sollte heute die Feier der Sieger des Hauspokals stattfinden, jedoch fiel diese aus und es fand Cedric Diggorys Trauerfeier statt.
Lucy hatte mit ihm nicht viel zu tun, nur das eine Mal, als sie ihn, ihrem Bruder zu liebe, zusammengestaucht hatte. Trotzdem war es eine Tragödie und er hatte dies definitiv nicht verdient.
Lucy setzte sich in die große Halle, viele tuschelten, als sie sie sahen. Es ließ sie jedoch kalt und sie setzte sich neben Draco.
Während Dumbledore seine Rede über Cedric hielt, war Lucy nicht ganz dabei. Sie starrte aus dem Fenster und dachte an Voldemort und seine Anhänger. Was machte er gerade? Wo befand er sich? Was heckte er aus, um Harry zu töten? Sie musste ihn um alles in der Welt beschützen. Sie wusste, dass nun alles anders werden würde. Das Böse ist wieder zurückgekehrt. Lucy wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Draco ihre Hand nahm. Er flüsterte ihr zu: „Du brauchst keine Angst zu haben." er spürte, dass etwas mit Lucy nicht stimmte. Lucy nickte und presste ihre Lippen zusammen. Nach der Trauerfeier ging sie zu Harry und umarmte ihn wortlos. Sie wusste, dass er nicht mehr darüber reden wollte aber sie wollte ihm das Gefühl geben, dass sie für ihn da war.
„Wir müssen dringen mit Sirius sprechen." sagte Lucy zu ihm.
„Er war da. In seiner Hundegestalt. An dem Tag, an dem alles passierte.." sagte er zu ihr.
„Was? Aber wieso weiß ich davon nichts?" fragte Lucy empört.
„Lucy, du warst so erschöpft. Du hast gar nicht mitbekommen, dass er die Nacht an deiner Seite geschlafen hat. Als du aufgewacht warst, war er schon weg aber er war die ganze Nacht bei dir."
Es beruhigte Lucy ein wenig, dass er sich nicht nur um Harry gekümmert hatte sondern auch um sie. Sirius war ihr Patenonkel und auch wenn sie ihn gerade mal ein Jahr kannte, war er wie eine Vaterfigur für sie. Natürlich neben Snape. Das ganze Schuljahr über schrieben sie sich Briefe hin und her. Er war ihr so schnell so wichtig geworden.
„Okay. Das beruhigt mich." sagte sie nur zu ihm.
Wenig später am selben Tag verabschiedeten sie die Schülerinnen und Schüler von Beauxbaton und Durmstrang und stiegen in den Hogwarts-Express.
Wieder war ein Jahr in Hogwarts rum. Lucy ging nach der Fahrt mit dem Zug nach Spinner's End und schloss die Haustür auf. Sie wollte auf ihr Zimmer gehen und ging die Treppen hinauf, jedoch rief Snape aus dem Wohnzimmer zu ihr „Mach es dir nicht zu gemütlich, du musst bald wieder los."
Lucy drehte um, ging zu ihm ins Wohnzimmer und fragte „Was meinst du damit?".
„Dein... Patenonkel möchte, dass du die nächsten Wochen bei ihm wohnst. Zu deiner Sicherheit." sagte Snape und man merkte ihm an, dass er darüber nicht sehr erfreut war.
„Aber ich bin doch bei dir auch sicher?" fragte Lucy verwundert. Natürlich würde sie sich freuen bei Sirius zu sein, allerdings hing sie genauso an Snape und fühlte sich bei ihm mehr als sicher.
„Er darf als dein Patenonkel über deinen Aufenthaltsort bestimmen. Keine Sorge, ich werde auch ab und an zu Besuch sein." sagte er zu ihr.
„Was ist los, Severus?" Lucy spürte, dass irgendwas anders war.
„Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit ihm. Nichts weiter." sagte Snape und Lucy bemerkte, dass sein Umhang leicht zerrissen war und er Spuren einer Prügelei im Gesicht trug.
„Severus, wieso habt ihr euch gestritten?" fragte Lucy besorgt und sah sich seine Blessuren im Gesicht an.
„Er war nicht sehr erfreut darüber, als er erfuhr, dass ich dich aufgezogen habe und dass du bei mir wohnst. Er wollte, dass du bei ihm wohnst und da er das Recht dazu hat, muss ich dir mitteilen, dass du ab jetzt bei ihm leben wirst." sagte Snape und Lucy merkte, dass es ihm nicht leicht fiel sie gehen zu lassen.
„Aber du meintest, dass du ab und zu auch da sein wirst? Dann sehen wir uns also noch. Severus, Mom wäre stolz auf dich, wenn sie wüsste, dass du mich großgezogen hast." sagte Lucy und umarmte ihn. Sie wollte nicht, dass er traurig war.
„Gut, dann bringe ich dich jetzt zu ihm." sagte er. Lucy nahm ihren Koffer, nahm Severus an die Hand und gemeinsam apparierten sie zu Sirius. Sirius Haus war am Grimmauldplatz 12 und versteckt in einem anderen Haus. Als Snape die Tür öffnete, kam Sirius sofort auf sie zu. Er hatte offensichtlich bereits auf sie gewartet.
„Schön, dass du mir endlich meine Patentochter übergibst." sagte Sirius provokant zu Snape.
„Gern geschehen." grummelte Snape.
„Sirius!" Lucy stürmte auf ihn zu und umarmte ihn.
„Sieh dich an. Du wirst ja immer hübscher. Ganz die Mutter." freute Sirius sich, hob sie hoch und drehte sich mit ihr im Kreis. Snape brummte genervt und sagte „Dann werde ich nun gehen."
„Warte!" sagte Lucy und ging auf Snape zu, ehe er die Tür hinter sich schloss. Sie umarmte nun auch ihn und sagte „Wir sehen uns." Snape drückte sie fest an sich und ging dann hinaus.
Als er die Tür hinter sich zuzog sagte Sirius „Kaum zu glauben, dass Schniefelus dich großgezogen hat. Du bist zu so einem tollen, klugen und hübschen Mädchen herangewachsen. Du bist deiner Mutter unglaublich ähnlich, Kleines." sagte Sirius.
„Severus ist ein guter Ziehvater für mich. Du solltest nicht so fies zu ihm sein." sagte Lucy zu ihm. Ihr gefiel es nicht, dass Snape und Sirius sich so verachteten wie Draco und Harry es taten. Wieder einmal saß sie zwischen den Stühlen.
„Ich bin nicht fies. Nur ehrlich." grinste Sirius.
„Deine Freunde und dein Bruder werden auch die nächsten Wochen hereinschneien." ergänzte er.
„Meine Freunde?" fragte Lucy verwundert. Sie glaubte nicht, dass Draco und die anderen Slytherins dorthin kommen würden.
„Hermine und die Weasleys meine ich."
„Achso aber das sind nicht meine Freunde.. eher Bekannte." sagte Lucy.
„Wir sollten dein Zimmer erstmal einrichten. Kreacher!" sagte Sirius und mit einem Fingerschnippen erschien ein Hauself, der ziemlich griesgrämig war.
„Sie wünschen, Meister?" fragte der Hauself grummelnd.
„Bring die Koffer von Lucy auf ihr Zimmer."
„Wie Sie wünschen, mein Herr." sagte Kreacher und trug Lucys Koffer davon. Er schien ziemlich schlecht drauf zu sein, dachte Lucy.
„Setz dich in die Küche, Kleines. Kreacher wird uns jeden Augenblick Essen machen." sagte Sirius und führte sie in die Küche.
„Was ist das für ein Haus, Sirius?" fragte Lucy begeistert. Das Haus war echt riesig.
„Das Haus der Blacks. Als letzter männliche Nachfolger, habe ich es geerbt." sagte er, klang jedoch nicht stolz darauf zu sein.
„Draco sagte mir, dass du die Cousine seiner Mutter bist."
„Du solltest dich von diesem Jungen fernhalten." sagte Sirius streng zu ihr.
„Was hat Draco dir getan?" fragte Lucy empört.
„Seine Eltern sind Gefolgsleute von Du-weißt-schon-wem. Das reicht als Erklärung." erklärte Sirius immer noch in einem strengem Ton. Dann kam Kreacher in die Küche.
„Ah perfekt, nun können wir gleich essen." sagte Sirius. Für ihn war das Thema ,Malfoy' scheinbar damit erledigt. Für Lucy allerdings noch nicht. Sie wollte jedoch nicht kurz nach ihrer Ankunft mit ihm streiten. Sirius schien sehr glücklich über ihre Anwesenheit zu sein, er lächelte sie die ganze Zeit am Tisch glücklich an. Nach dem Essen zeigte Sirius Lucy ihr Zimmer. Sie war müde und es war bereits spät, also zog sie sich um und legte sich ins Bett. Was wohl die Weasleys und Harry hier wollten? Was war bloß nur los? Hatte das alles mit Voldemorts Rückkehr zu tun?

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt