I Like Me Better when i'm with you

Unknown

Nachdem ich mich an die Lehne der Bank zurücklehnte, richte ich
meine Aufmerksamkeit nochmal kurz meinem Handy, jedoch muss ich feststellen, dass mir die anonyme Person leider nicht mehr geschrieben hat.
Schreibt sie etwa eine kurze Antwort und schleuderte dann ihr Handy Kilometer weit weg oder wie?
Eine Glocke an der Tür deutet darauf hin, dass ein neuer Gast das Cafe betretet und ich sehe, wie der Typ mit einem fetten Grinsen auf mich zu kommt.
,,Oh mein Gott Riley,
jetzt wo ich dich erst mit eigenen Augen wirklich hier sitzen sehe, kann ich es erst so richtig glauben, dass du dich wirklich mit mir triffst." grinst er weiter und gibt mir dann unerwarteterweise jeweils links und rechts einen Kuss auf die Wange.
Ah du heilige Makrele, was ist den bei dem falsch gelaufen?
Das macht er ja normalerweise auch nicht.

Er scheint meinen verwirrten Blick zu bemerken und entschuldigt sich daraufhin bei mir, für die plötzliche Überforderung.
Ich lasse es gut sein, indem ich es mit meiner Hand abwimmele.
Glücklich über meine Reaktion setzt er sich gegenüber von mir und bestellt, ebenfalls wie ich, einen Cappucino.
,,Und jetzt mal ernsthaft!
Warum wolltest du dich heute mit mir treffen?
Du hattest schon öfter Langeweile und nie den Drang danach, dich bei mir zu melden." belächelt er seine Aussage und innerlich muss ich ihm ja recht geben.
Eigendlich möchte ich mich auch einfach nur von den Ereignisse in diesem Freizeitpark und von den Braunhaarigen, an den ich die ganze Zeit denken muss, ablenken.
Dieser Typ ist und bleibt für immer ein Arsch und diejenige, die ihn mal heiraten würde, tut mir jetzt schon leid!

,,Ist es den so unglaublich zu denken, dass du mich mit deiner Flirterein um den Finger gewickelt hast?" antworte ich und kann meine ausgesprochenen Wörter selbst nicht ernst nehmen.
Ebenfalls wie mein gegenüber, der mich mit hochgezogener Augenbraue beäugt.
,,Naja beschweren tu ich mich nicht." zwinkert er, bevor wir beide einen Schluck unseres Getränkes nehmen und ich echt sagen muss, dass dieses großartig schmeckt.
Normalerweise schmeckt ein Cappucino für mich immer nur nach Espresso und nur minimal nach Milch, aber dieser hat genau die perfekte Mischung.
Der fluffige Milchschaum, der als Besonderheit noch etwas mit Kakaopulver verziert wurde, rundet ihn perfekt ab.
Vielleicht scheint es blöd einen Kaffee so sehr zu beschreiben, aber man muss den Kleinigkeit im Leben genauso eine Aufmerksamkeit schenken!

,,Weißt du Riley, es fällt mir schwer, weil ich Angst vor deiner Reaktion habe, aber wenn ich es nicht mache, dann bereue ich es vermutlich.
Also... nächstes Wochenende ist eine Party im Hyper."
Ja davon hörte ich irgendetwas, aber glücklicherweise muss ich da nicht arbeiten, da der Chef zwei neue Barkeeper eingestellt hat und diese nun dazu verdonnert worden sind
Toni redet weiter:
,,Ich muss anfangs zwar arbeiten und darauf achten, dass die Neulinge alles richtig machen, aber dann hätte ich Zeit.
Also wenn du möchtest, kannst du ja vorbeikommen.
Natürlich würde ich dir dann heimlich ein paar Drinks spendieren."

Mhm, ich weiß nicht, sein Vorschlag ist ja ganz nett, aber was will er als Gegenleistung?
,,Kann ich es mir überlegen?" frage ich und bekomm als Reaktion ein enttäuschtes Nicken seinerseits.
Er tut mir Leid, aber ich will ihm einfach keine Hoffnungen machen! Erstens ist er trotz seines gutes Aussehen und Charakters einfach nicht mein Typ und zweitens habe ich jetzt schon fast keine Zeit für mich selbst, dann brauche ich nicht noch eine Beziehung, deren Aufmerksamkeit ich schenken muss.
Ist doch nett von mir, oder?
,,Riley ich will dich nicht unter Druck setzen, es ist einzig allein eine Einladung gewesen, also überleg es dir."
Nun lächelt er wieder ehrlich und bevor ich etwas erwiedern kann, wurden wir von der Kellnerin gestört. Diese fragt, ob wir eines der kleinen Süßwaren probieren wollen und ich muss echt zugeben, dass diese wirklich verlockend aussehen.

,,Soll ich etwas Süßes für den Süßen holen?"
Omg, hat er das gerade wirklich neben der Bedienung gesagt?
Beschämt sage ich, dass ich mir schon selber etwas holen kann, als ich aufstehen möchte und mich sofort ein stechender Schmerz durchfährt.
Scheiße, ich hab mein Knie ja komplett vergessen und bin nun direkt drauf gestiegen.
Toni blickt mich besorgt an und fragt mich, ob es mir gut geht, bevor er aufsteht und mein eingebundenes Knie begutachtet.
,,Was ist passiert?"
Weil ich ihm die Details ersparen möchte, erkläre ich ihm, dass ich gestürzt bin und lasse ebenfalls die Wörter ,,Brian" oder ,,Love in the air" aus.

Das reicht ihm wohl als Überzeugung, dass er mich aufkeinenfall meinen kleinen Nachtisch selber holen lassen lässt.
,,Toni warte, ich muss trotzdem auf, weil ich auf die Toilette gehen muss."
Kurz überfordert blickt er mich an, bevor er mir zuzwinkert.
Sofort verstehe ich seine inneren Gedanken und werfe ihn deshalb einen genervten Blick zu.
,,Okey mein feiner Kollege, ich hol dir deine Süßspeise und du leerst deine Blase.
Hört sich das nach einen guten Plan an?"
Nachdem ich nicke, hilft er mir auf und wählt dann eines der Backwaren aus, während ich auf die Toilette verschwinde.
Was ist heute nur in ihn gefahren?
Ich weiß, er will meine erneute Abweisung nicht verstehen, aber so aufdringlich ist er noch nie gewesen.

Schnell entleere ich meine Blase und gehe dann auch schon zurück an unseren Tisch, voller Vorfreude auf meinen leckeren Nachtisch.
Als ich dann Toni erblicke, stockt mir der Atem.
Wütend stürme ich auf ihn zu, reiße ihn mein Handy aus den Händen, auf dem er etwas zu tippen scheint und schreie ihn daraufhin an, dass er gefälligst seine Griffeln davon nehmen soll.
Ich bin stockwütend!
Ich hasse es, wenn Leute in meinen Privatsachen herum schnüffeln.
Das ausgerechnet Toni das macht, hätte ich niemals gedacht, drum hatte ich auch mein Handy auf dem Tisch liegen lassen.
War wohl wirklich dumm von mir gewesen.

,,Riley ich,...ich wollte nicht das wir gestört werden, also hab ich nur den Anruf abgelehnt.
Einfach, weil wir nicht oft die Zeit dazu haben, miteinander zu reden.
Bitte, es tut mir aufrichtig leid!
Das ist keinesfalls okey von mir und es gibt auch nichts, dass diese Aktion entschuldigen kann, aber bitte Riley, geh nicht." flecht er mich schon fast mit Tränen in den Augen an.
Schließlich lasse ich es zu, dass er mich zurück auf die Bank setzt und mir dankt.
,,Verzeichst du mir?
Ich weiß nicht, was in mich gefahren war.
Ich schwör, dass ich das noch nie gemacht habe." fleht er verzweifelt und ich bin irgendwie in einer Zwickmühle.
Ich bin wirklich wütend auf ihn und möchte ihn das nicht einfach so durchgehen lassen, aber ein Streit würde jetzt unnötig sein.
Vorallem weil wir Arbeitskollegen sind und es sich schlecht auf das Arbeitsklima auswirkt.
,,Das ist meine Privatsphäre und du hast nicht das Recht meinen Anruf abzulehnen!" funkele ich ihn böse an und der jenige lenkt seinen Blick nun auf den Tisch.
Ich wende mich dann von seinem Gesicht ab, um auf das Handy zu sehen.

Unbekannt
Ley, ich bins Sola •~•

Sola...woher kenn ich diesen Namen?
Warte, ich glaub ich weiß es.
Cassy!

Riley
Ah, die Cousine von Cassy stimmt's?
Was hat dich den dazu veranlasst,
mir zu schreiben?

Sola
Ich hab mir deine Nummer sneaky peaky von Cassy geholt, weil ich das Gefühl habe, dass du was im Schilde führst.
Zufällig hab ich Kontakt zu beiden der Leidenden und hab herausgefunden, dass Ben ebenfalls wie Cassy um die gleiche Zeit zu dem Vergnügunspark bestellt worden ist.
Zufall, ich denke nicht ;)

Riley
Okey
Ich verstehs trotzdem nicht,
was das jetzt damit zu tun hat.
Ich gebs ja zu,
dass ich Ben und Cassy
wieder zusammenbringen möchte!
Wenn du mich davon abbringen
möchtest, dann muss ich
dich dabei leider enttäuschen,
denn das kannst du nicht!

Sola
So war das auch garnicht geplant.
Weißt du, ich muss jedem Tag miterleben wie Cassy mehr zerbricht und das tut mir in meinen Herzen weh.
Ich will sie wieder Lächeln sehen, also will ich fragen, ob ich dir irgendwie behilflich sein kann?

Riley
Warte was?
Du möchtest mir
bei meiner Mission helfen?
Hmh...was willst du im Gegenzug?

Sola
Sehr nett für das Vertrauen, aber ich möchte wirklich nichts!
Mein eigendliches Ziel ist,
Cassy und Ben wieder glücklich zu sehen.

Riley
Na dann, willkommen bei meiner
Mission ,,Cassy and Ben reunite"

Ich stecke mein Handy nach dieser Nachricht in die Hose Tasche und sehe in das verzweifelte Gesicht von Toni, der wohl immer noch eine Antwort auf seine vorhin gestellte Frage erwartet.
,,Ja ich verzeih dir, aber mach das nie wieder.
Außerdem müssen wir jetzt langsam mal zur Bar, also komm."
Ohne auf ihn zu warten, stehe ich vorsichtig auf und mache mich auf den Weg zum Hyper, dass nur ein paar Schritte entfernt ist.
Natürlich freue ich mich sehr, wieder bis spät in die Nacht arbeiten zu können.
Positiv ist, dass es mich aber von den komischen Gedanken ablenkt!