Warten

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Ungeduldig wartete Faith mit ihren Eltern und Debbie im Aufwachraum. 

Debbie hatte anfangs draußen bleiben müssen, da sie nicht zur engeren Familie gehört, bis ihre Eltern die Krankenschwester dann doch noch überreden konnten. 

Nun saßen sie schon über zehn Minuten hier und ihr Bruder hatte sich immer noch nicht geregt. Die Zeit zog sich wie ein Kaugummi, es schien kein Ende zu geben. 

Kurz bevor sie wahnsinnig wurde, wurde sie auf ihren Handy angerufen. Dabei bemerkte sie auch, dass sie einige ungelesene Nachrichten hatte. 

Sie ging nach draußen, um ungestört zu telefonieren, denn es war Jakob, der gerade anrief. Und wenn er etwas Neues zu Jasiri herausgefunden hatte, dann wollte sie nicht, dass ihre Eltern das mitbekamen. 

„Hallo Jakob, weißt du schon mehr?" 

Ein tiefer Seufzer war am anderen Ende zu hören. 

„Genau da gibt es ein Problem. Ich kann Jasiri immer noch nicht finden. Es scheint, als wäre er komplett abgetaucht. Ich werde zwar weiter dranbleiben, aber wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht mehr, dass ich ihn noch finde." 

Am liebsten hätte sie gegen etwas getreten, doch sie bliebt ruhig und dachte angestrengt darüber nach. 

Jasiri hatte irgendetwas vor und sie wollte nicht darauf warten, dass er sich zu erkennen gab. Denn dann war es zu spät. Sie kannte ihn nicht gut, jedoch wusste sie, wie raffiniert er war. 

 Was würde er nun wohl tun, nachdem die Youngblood geschnappt wurde? Offiziell hatte die Lennox nichts mit Milling zu tun und wollte sich ändern. 

Gab es weitere wichtige Personen, die sich noch bedeckt hielten? Bis jetzt sah es so aus, als wäre Jasiri die einzige Gefahr und dieser hatte noch nicht mal annährend so viel Macht wie der Rest. 

Was aber, wenn Milling geheilt wird, die Youngblood flieht oder Lydia Lennox den Rat anschwindelt? Eigentlich wollte sie weiter darüber nachdenken, doch vorher würde sie das Gespräch mit Jakob fortführen. 

„Es ist ärgerlich, dass du ihn verloren hast, aber mach dir keinen Kopf darüber. Wahrscheinlich überlegt er sich noch seinen Plan, also haben wir immer noch Zeit."

„Es tut mir leid, dass ich nicht mehr machen konnte." 

Er klang ziemlich niedergeschlagen und gleichzeitig wütend auf sich selbst. Deshalb dachte sie nach, wie sie ihn auf andere Gedanken bringen konnte. 

„Bevor ich es vergesse zu erwähnen: Levi ist vor kurzer Zeit aufgetaucht. Er hat einige Verletzungen, aber die Ärzte sagen er wird wieder." 

Jakob Stimmung änderte sich von einen Moment auf den anderen. 

„Und das sagst du erst jetzt? Was ist passiert?" 

„Das wissen wir selbst nicht so genau. Wir werden warten müssen, bis er endlich aufwacht." 

„Könnte es sein, dass ihn jemand mit Absicht verletzt hat?" 

„Durchaus möglich. Ich muss bald auflegen. Kannst du es den andern weitererzählen? Ansonsten beschweren sie sich wieder, warum ich es ihnen nicht früher gesagt habe." 

„Klar. Richte ihm gute Besserung von mir aus, wenn er bei Bewusstsein ist." 

„Mach ich. Ich werde dich anrufen, sobald es etwas Neues gibt." 

Nachdem sie aufgelegt hatte, ging sie wieder in den Aufwachraum. Ihr Bruder war immer noch nicht wach, was sie nervös werden ließ. Schweigend setzte sie sich neben ihre Eltern und Debbie und kam auf den Gedanken zurück, den sie vorher gehabt hatte. 

Seawalker FanfictionWhere stories live. Discover now