Aufbruch

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Gerade als sie sich am Buffe einige Reste des Frühstücks aufs Teller geschaufelt hatte und nun einen Platz zum Essen suchte, rief ihr jemand etwas hinterher. 

Sie drehte sich um und entdeckte, dass der Ausruf von Steve kam, der mit den anderen zusammensaß. Am Tisch stand ebenfalls Daphne, die nun rasch ihren Blick senkte. 

Was war denn los? Das würde sie schon bald herausfinden. 

Sie änderte ihren Weg und steuerte direkt auf sie zu. 

„Kann ich euch weiterhelfen?" 

Steve blickte die Lachmöwenwandlerin kurz an und fragte sie dann, ohne lang um die heiße Suppe herumzureden. 

„Die Möwe hat dich am Parkplatz telefonieren gesehen und wir haben uns nun gefragt, ob das vielleicht dein Bruder war." 

Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Man hatte sie beobachtet? Hatten sie mitbekommen, worum es bei diesem Gespräch gegangen war? Zum Glück erwachte sie nach kurzer Zeit schon aus ihrer Schreckstarre und darauf begann auch ihr Hirn wieder zu rattern. 

Nein unmöglich hatten sie etwas mitbekommen, ansonsten hätten sie Faith direkt darauf angesprochen. Sie würden es nicht so umständlich angehen. Wahrscheinlich waren sie nur neugierig. Zumindest hoffte sie das inständig. 

Da sie ihnen jedoch nicht die Wahrheit sagen konnte, brauchte sie eine Ausrede. Und zwar schnell. 

„Nein das war nicht mein Bruder, sondern eine gute Freundin von mir." Damit waren die anderen zufrieden und sie konnte sich ihrem Essen widmen. 

Naja, gedanklich war sie wo anders. Woher wussten sie das? Ihr Gehirn brauchte nicht lange und spuckte schon bald die Antwort dafür aus: Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat Daphne sie von oben gesehen und es dann herumerzählt. 

Das würde auch erklären, warum sie vorher so beschämt zu Boden geblickt hatte. Auf alle Fälle stand eins fest, nämlich, dass sie in Zukunft viel vorsichtiger sein musste, wenn es um solche Sachen ging. 

Schließlich konnte sonst was passieren, falls es rauskam. Angefangen damit, dass ihre Mum sie um einen Kopf kurzer machte.

                                                                               Tiago Anderson

Als uns Daphne erzählt hat, dass sie gesehen hat, wie Faith telefoniert hat, dachten wir alle, es sei ihr Bruder und haben uns (zumindest die meisten) für sie gefreut.

Aber allem Anschein nach, war den nicht so, wie sich nun herausgestellt hat. 

Ich weiß noch genau, welche riesen Angst ich hatte, als ich gerade erst erfahren hab, dass mein Bruder vor mir steht und noch dazu in Lebensgefahr war. 

Auch wenn es zwischen uns beiden schon Höhen und Tiefen gab, würde ich ihn immer beschützen. 

Nach dem Wochenende begann dann auch wieder die Schule. Ohne Vorkommnisse überstanden wir die Woche und es waren nur noch zwei Stunden übrig. 

Als wir dabei waren, unsere Kunstprojekte zu vervollständigen, bemerkte ich, wie Faith nach vorne zu Mr. Clearwater ging und ihm einen Zettel hinhielt und ihn etwas fragte. Dieser lass ihn sich durch und sagte irgendetwas zu ihr. Sie ging wieder zurück an ihren Platz und unser Schulleiter verlies den Raum. 

Aus Neugier sprach ich Faith an, die sowieso in meiner Nähe saß, was sie den von Mr. Clearwater gewollt hatte. 

„Ach ich will an einer Aktion einer Gruppe teilnehmen, die unter der Schulzeit stattfindet. Deshalb habe ich gefragt, ob ich an dem Tag frei bekommen könnte." 

Seawalker FanfictionWhere stories live. Discover now