08.Kapitel

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Ich sah Josh an. Was dachte er bloß?
Zack schien ihn gar nicht zu beachten. Er betastete nur weiter meinen Fuß. Ich spürte, wie meine Ohren heiß wurden. Er blickte zwischen mir und Zack her, in Gedanken verloren.
Sein Blick nicht zu deuten.
Dann grinste er wieder, doch es erreichte nicht seine Augen.
,,Das stimmt. Zack ist Jahrgangsbester und sehr begabt. Der kriegt deinen Fuß schon wieder hin." Sagte er.
Ich runzelte die Stirn.
Josh drehte sich wieder von mir weg und lachte mit Manuela, als sie ein wenig Soße auf die Platten der Küche verschüttete.
Sein Rücken war leicht angespannt.
,,Darf ich?" Fragte Zack.
Ich starrt in die Leere und sagte nur:,,Ja" ohne zu wissen, was er vorhatte.
Ich spürte seine warmen Finger an meinem Fußgelenk und er zog mir die Socke aus.
Ich kam bei seinen Fingern, auf meiner nackten Haut, wieder zur Besinnung. Ich schloss die Augen kurz. Mein Kopf schwirrte. Ich sah aus einem kleinen Schlitz durch meine Augenlider, wie dick mein Fuß beziehungsweise mein Zeh geworden war. Ich atmete scharf ein, nachdem Zack auf einen meiner Zehen drückte.
,,Tut das weh?" ,,Ja" Zischte ich angestrengt.
,,Wie meinst du, kannst du das Beheben? Du lernst doch nur die Muskeln im Körper und ein paar Knochen.."
Er drückte kurz fester und ich schrie auf.
Ich glitzerte ihn böse an.
,,In meinem Studium hatte ich bereits die Chance, als Jahrgangsbester, im Krankenhaus zu beobachten und bei Ärzten dabei zu sein. Meine Karriere fängt aber erst nach dem Studium an, das ist Richtig."
,,Mhmm" Ich schloss wieder meine Augen, die ich gerade genervt verdrehen wollte. ,,Angeber" Zischte ich nur. Mein Fuß fing an zu Pochen.
,,Wie schlimm ist es? Von 1 bis 10?"
,,8"
,,Ok.." Er betastete wieder mein Gelenk, dann meine Zehen. Er fragte mich, wo ich dran gestoßen war, wo es weh tat und wo das Pochen saß.
Dabei lenkte er mich mit Fragen über mich selbst ab.
,,Was ist deine Lieblingsfarbe?"
,,Definitiv Blau, Lila finde ich aber auch toll. Kein Dunkles, sondern ein helles. Helles Grün ist auch schön."
,,Blau ist gut. Schwarz finde ich aber besser." Sagte er konzentriert auf meinen Fuß blickend.
Ich lachte heiser.
,,Das war irgendwie klar.." Flüsterte ich.
Er hielt inne. ,,Warum?"
,,Guck dich doch mal an..In meiner Gegendwart hast du noch keine andere Farbe getragen."
Er guckte weg.
,,Ich habs gesehen" wisperte ich ihm zu.
,,Was?" Er guckte wieder grimmig.
,,Das Lächeln. Wusste nicht das du Grübchen hast." Flüsterte ich, als wäre es ein Geheimnis, nur zwischen ihm und mir.
Er drehte sich von mir weg und ging zu seiner Jacke.
Er holte einen kleinen Kasten aus seiner Tasche. Darin war Verband, eine Schere, Pflaster und Salbe.
,,Ich mach jetzt Wärmesalbe auf deinen Fuß und verbinde ihn dann. Du musst ihn schonen und den Verband mit der Salbe nach 2 Tagen wechseln." Ich nickte.
Die Salbe war erst kühl, dann heiß auf meinem pochenden Fuß.
Er schnitt den Verband und rollte ihn gleichmäßig um meinen Fuß, sodass er ihn und meine Zehen stützte.
Danach packte er alles weg und setzte sich wieder neben mich auf das Sofa.
Ich guckte ihn an.
Wie seine Augen im spärlichen Licht, wie Schokolade leuchteten.
Vielleicht musste ich meine Lieblingsfarbe ändern.
,,Danke" Flüsterte ich.
Er drehte seinen Kopf zu mir und für einen kleinen Moment sah ich einen Ausdruck, den ich nicht deuten konnte. Den ich nicht kannte. Ich drehte mich weg. Meine Ohren wurden heiß.
,,Film?" Fragte er von der Seite.
,,Ja, richtig! Was wollen wir denn gucken?" Sagte ich hektisch.
,,Mhm ich weiß nicht. Romantisch fände ich toll!" Hörte ich von Manuela.
Sie stellte gerade Teller voll mit Pasta, auf den kleinen Couchtisch vor uns.
,,Ja, ich auch." Sagte Josh grinsend.
Er zwängte sich neben mich und ich musste mich näher an Zack setzten, sodass sich unsere Arme und Beine berührten. Ich nahm seinen Geruch war, das Gefühl von dem Stoff seiner Klamotten auf meiner Haut und seinen Atem.
,,Rück doch mal mehr, El."
Sagte Josh genervt von links. Ich schnauzte sofort zurück, doch rückte noch näher an Zack. Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich wollte nicht bei diesem grummeligen Typen sitzen. Ich wollte hier weg. Sofort.
,,Wollen wir nicht Plätze tauschen, Josh? Dann komn ich besser an das Essen dran, mit meinem verletzten Fuß."
Er öffnete den Mund um zu protestieren, aber ich kniff ihm schnell ihn den Arm.
,,Klar." Sagte er gepresst. Er stand auf und ich rückte neben Manuela, die bereits einen Film ausgesucht hatte.
,,Los nehmt euch was zu Essen." Sagte sie grinsend in meine Richtung.
Ich lehnte mich vor und grabschte mir einen Teller.
Ich kuschelte mich zusammen mit Manuela unter eine Decke und sie startete den Filmen. Die beiden Jungen protestierten nicht, bei der Auswahl der Romantischen Komödie.
Sie aßen nur still nebeneinander ihre Pasta. Ich lehnte mich zufrieden zurück und genoss den Film.
Nach bereits einer Stunde schlief ich vorm Fernsehr ein.
Das war eine Macke von mir.
Ich erinnerte mich nur noch daran, wie mich jemand in mein Bett trug. und zudeckte. Ich hörte Stimmen, Lachen, Gerascheln und ein Tür schließen. Dann versank ich wieder in Dunkelheit.
Am Morgen wurde ich von Manuela geweckt.
,,Gute Morgen, Sonnenschein!!!"
Ich rieb mir die Augen und gähnte.
,,Nah, gut geschlafen?"
Ich nickte mit geschlossenen Augen.
Ich setzte mich auf.
,,Ich hab uns Frühstück und viel Kaffee besorgt. Den brauchst du für heute. Willst du was?" Rief sie aus dem Nebenzimmer.
,,Da sag ich nicht nein."
Ich stand langsam auf, zuckte aber sofort zusammen, als der Schmerz in meinem Fuß, meinen ganzen Körper durchzog.
Ein leises schmerzhaftes Stöhnen kam aus meinem Mund.
,,Alls in Ordnung?"
Der Lockenkopf von Manuela schaute grinsend aus der Tür.
Ihr Lächeln verblasste, als sie mein Gesicht sah.
,,Soll ich dir helfen??"
,,Gerne, aber ich wüsste nicht wie."
Ich versuchte mein Körpergewicht auf den anderen Fuß zu verlagern.
Ja, das würde gehen.
Also hüpfte ich in die schmale Küche und setzte mich an den Tisch.
Wie das wohl mit den Date klappen sollte?

On The RoadWhere stories live. Discover now