01.Kapitel

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Die Kartons in dem Auto meines Bruders stapelten sich.
Alle waren vollgestopft mit Kleidung und Büchern von mir.
,,Puhh..endlich geschafft." Sagte ich zu mir selbst und zu Josh als ich die letzten Kisten aus meinem alten Zimmer ins Auto gepackt hatte.
,,Eigentlich nimmt man ja nicht sein ganzes Zimmer mit nach Cambridge."
Sagte Josh albern zu mir.
Ich verdrehte nur die Augen.
,,Das ist das Nötigste." antwortete ich mit Nachdruck. Er öffnete einen großen Unmzugskarton in der sich hauptsächlich nur meine Lieblingsbücher und peinlicherweise mein Kuscheltier drinnen befand.
,,Und was ist das?"
Er hielt einen Liebesroman in der Hand.
Man konnte am Cover deutlich sehen, um was es wohl ging.
Dort war ein Mann mit offenem Hemd und verwuschelten Haaren zu sehen.
Oh Gott.
,,Leg das Weg, Yoshi"
Er hielt es hoch, sodass ich nicht dran kam.
Ich verpasste ihm einen Tritt auf den Fuß und er zuckte zusammen, sodass ich mir mein Buch schnappen konnte.
Brüder..
,,Du sollst mich nicht Yoshi nennen!"
Sagte er leicht verärgert.
,,Werd ich aber. Ist mein Lieblingsspitzname für dich."
Ich verpackte das Buch wieder und schloss den Kofferraum des roten kleinen Autos.
,,Ts, Ts, Ts. Ihr ärgert euch immer noch genauso wie vor 18 Jahren. Seit deiner Geburt Elaenor seid ihr euch nur am in die Haare kriegen."
sagte plötzlich meine Mutter, welche an der Haustür stand und anscheinend alles beobachtet hatte.
Sie hatte ihre Blonden Haare, die langsam verblassten, zu einem Dutt gebunden und lockere Klamotten an.
Neben ihr erschien mein Vater mit seinem vertrautem, breitem Lächeln.
Heute war es eher traurig als glücklich.
,,Ich denke, dann wird es mal Zeit für den Abschied."
Sprach ich traurig.
In den Augenwinkeln meiner Mutter glitzerten Tränen.
,,Oh mein Herz. Wir werden dich so vermissen. Pass auf dich auf. Lern nicht zu viel und mach dir keinen Stress. Ich hab dich lieb, Ok?"
Ich nickte.
Es war mir nicht möglich etwas zu sagen.
Sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
Mein Vater strich mir eine blonde Strähne aus meinem Gesicht.
,,Du siehst deiner Mutter so ähnlich.
Du wirst Erwachsen mein kleiner Hase. Du schaffst das. Du bist so toll und schlau. Wir sehen uns dann an Weihnachten." Er gab mir einen Kuss auf die Wange.
Mein Bruder, der noch am Auto gestanden hatte, stand jetzt neben mir und verabschiedete sich ebenfalls.
Ich drehte mich um und ging schon mal zum Auto.
Meine Familie folgte.
Am Auto drückten wir uns alle zum Abschied und mein Bruder und ich stiegen ins Auto.
Er fuhr, ich setzte mich auf den Beifahrersitz.
,,Bereit?"
Fragte er mich und blickte mich mit seinen ebenfalls blauen Augen an.
,,Bereit." Ich nickte.
Er startete das Auto.
Der Auspuff klang schon lange nicht mehr gut, aber es würde genügen.
,,Tschüss Mama und Papa."
Ich winkte aus dem Fenster und Josh fuhr los.
Ich blickte so lange zurück, bis ich sie nur noch ganz klein sehen konnte.
Ich atmete tief durch.
Es erwartete mich ein neuer Lebensabschnitt.
Mein Leben auf der Universität, Cambridge.
Ich kann immer noch kaum glauben, dass sie mich genommen haben.
Ich schaffe das.
Du bist nicht alleine. Du hast Josh.

On The RoadWhere stories live. Discover now