Kapitel einundneunzig- Komplett fertig

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Konnte er verstehen. Von dem ganzen Zeug, was er in den zwölf Stunden gegessen und getrunken hatte war ihm legit schlecht. Er wollte lieber gar nicht an die Mischung denken, die in seinem Bauch rum schwamm. „ Erstmal auf den rest warten und dann durchschlafen. Ich bin auch komplett am Arsch." Sie holten sich ihre Taschen aus dem Lagerraum und setzten sich draußen auf eine Mauer. „ Morgen noch mündlich und dann sind wir durch. Feiern wir dann, wenn wir dazu in der Lage sind?" Sie waren alle nicht unbedingt die party Menschen, aber diesen Meilenstein konnten sie ruhig daheim mit ein bisschen Alkohol feiern. „ Gerne, aber ich will morgen erstmal durchschliefen und zur Ruhe kommen." „ Dito." Danach verfielen sie erstmal in schweigen. Sätze formulieren war einfach nur unheimlich anstrengend und teilweise schon gar nicht mehr möglich. Sie hatten sich noch ein bisschen Musik angemacht, damit es nicht ganz still war, sie aber nicht denken mussten. Zehn Minuten später kam dann auch Veni zu ihnen raus. Er gab Tobi nur einen flüchtigen Kuss und ließ sich dann wie ein nasser Sack Mehl neben Tobi fallen. „ Ach Stegi, Tom äh Tim liest noch. Wann er kommt, keine Ahnung." Trotz dem grauenhaften Satzbau verstand er, was der Alpha ihm sagen wollte. So fertig, wie sie alle waren, konnte er das verstehen. Sie mussten noch eine viertel Stunde warten, bis die Zeit offiziell um war und der letzte Rest an Schülern schleppend das Gebäude verließ. Tim war jedoch nicht unter ihnen. Die ersten Aufsichten verließen schon das Gebäude, doch von Tim fehlte jede Spur. Stegi war kurz davor noch mal rein zu gehen, als ihn jemand ansprach. „ Kommst du mal bitte kurz mit?" Alarmiert sprang Stegi von der Mauer runter und folgte der Lehrkraft nach drinnen. Tausend Sachen gingen ihm durch den Kopf, was ihm ein heftiges pochen hinter den Schläfen einbrachte. Wenigstens sprach sie von sich aus, was denn los war. „ Tim ist vor fünf Minuten auf seinem Pult eingeschlafen. Packst du bitte sein Material zusammen und nimmst ihn mit raus?" Stegi nickte und lief zu dem Tisch, an dem als einziger noch jemand saß. Drum herum standen zwei Lehrer und seine Tutorin. Tim war echt im sitzen mit dem Kopf auf der Hand aufgestützt eingeschlafen. Sein Füller hing noch halb in seiner Hand und hatte einen Strich quer über das untere drittel des Bogens gezogen. Vorsichtig nahm Stegi Tim den Füller aus der Hand und machte den Deckel drauf. Seinen linken Ellenbogen schob Stegi beiseite, um dann die Blätter unter dem rechten vorzuziehen. Stegi packte alles geordnet in die Mappe und gab sie dann einer Aufsicht. Schnell packte er noch zusammen, was bei Tim neben Kaffee, Traubenzucker und anderem essen noch auf dem Tisch stand, bevor er versuchte Tim mit einem Kuss auf die Stirn zu wecken. Tim bewegte sich etwas, wachte davon jedoch nicht direkt auf. Erst als sein Kopf von seiner Hand rutschte und sein Kopf ruckartig nach unten sank. Tim schreckte panisch hoch und murmelte ein:„ Scheiße.", bevor er den Kopf ganz sinken ließ. Tim war echt durch. Wie sie ihn nach Hause brachten, wusste er noch nicht. „ Komm großer, du hast es geschafft. Du warst nur fünf Minuten weg, da hättest du eh kaum was machen können. Was ich gesehen hab, sah fertig bearbeitet aus." Schwerfällig erhob sich Tim nach einem Zug an seinem Oberteil nun doch und stützte sich auf Stegi ab. Der blonde nahm Tims Sachen und verabschiedete sich noch mal, bevor er Tim langsam raus brachte. Kurz setzte er Tim auf der Treppe ab, um seine Tasche zu holen und dort alles rein zu packen. Tim war schon wieder halb am schlafen, als er zu ihm sah. So bekam er ihn nie nach Hause. Ihm kam allerdings eine Idee, wie es klappen könnte. „ Komm Tim, verwandel dich wenigstens noch, dann kann ich dich heimbringen. So bist du mir zu schwer." Mit letzter Kraft verwandelte Tim sich nach zwei Anläufen in einen Wolf. Stegi hob das schwarze Wesen in zu großen Klamotten hoch und strich ihm übers Fell. „ Ruh dich aus, ich krieg dich mit den beiden schon irgendwie heim.", versprach er Tim wispernd und nahm seine Tasche, bevor er ihn raus zu den anderen trug. „ Ist er durch?", wollte Veni leise wissen. „ Mehr als das. Er ist auf'm Pult eingeschlafen. Den kannst du nicht dazu bringen, auch nur einen Meter weiter zu laufen. Einer wird ihn tragen müssen." Für die ersten Meter ging das klar, aber die ganze Strecke konnte er ihn keinesfalls tragen. Stegi lupfte Tim noch mal hoch, sodass seine Pfoten bei ihm auf der Schulter lagen. Stegi hatte überhaupt keine Lust zu laufen, doch dafür ergab sich eine Lösung. Denn auf dem Parkplatz fand er Izzy's Wagen. „ Jungs wir werden gefahren.", jubelte Stegi erleichtert und deutete mit einem Kopfnicken zu dem weißen Kleinwagen. Tobi zerrte sie dort thin. Er wollte endlich bequem sitzen. Izzy steig aus, als sie die vier sah und umarmte zuerst natürlich Tobi. „ Na Jungs, fertig mit der Welt? Müde, matt und schläfrig?" Izzy umarmte kurz noch Veni und dann ihn und Tim. Sie hatten alle etwas träge genickt. Sie konnten wohl alle auf der Stelle zwölf Stunden durchschlafen. „ Setzt euch rein. Wir wollten später noch im Garten ein wenig grillen und feiern. Fertig mit den Vorbereitungen sind wir so gut wie. Ihr könnt euch da aber erstmal auf die Liegen legen und ne Runde dösen. Nach dem Tag habt ihr euch das verdient." Dankbar stiegen sie alle ein. Tobi vorne, er und Veni hinten, wobei er Tim auf seinen Schoß nahm. Jetzt schon schlief er tief und fest. Behutsam kraulte er Tim durch das Fell, während er seinen Kopf gegen das Fenster lehnte. „ Wie war's denn? Ist alles gut gegangen, oder hattet ihr Probleme? Ich weiß selbst noch, wie unheimlich anstrengend diese zwölf Stunden sind." Nervenaufreibend, zermürbend und verdammt noch mal anstrengend im Kopf. „ Bei mir ging's manch zwei Energy's, Veni bringt keinen grammatikalisch korrekten Sätze mehr raus, Stegi hatte den falschen Satz Aufgaben und Tim ist fünf Minuten vor Ende auf'm Pult eingepennt. Ich würd es mal als spannenden betiteln.", fasste Tobi die Lage zusammen.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeKde žijí příběhy. Začni objevovat