Let them be wolves (Nico di Angelo x Will Solace)

Kapitel 2

PoV.: Will

Er rannte, er rannte und rannte und rannte, bis er nicht mehr laufen konnte, und dann rannte er weiter. Dieser Wald war voller Steine ​​und scharfer Stöcke, die sich in seine nackten Füße gruben und in sie einschnitten. Die Bäume standen dicht und er stolperte immer wieder über Baumwurzeln. Er war sich sicher, dass er sich bei so vielen Stürzen die Handgelenke gebrochen oder zumindest verstaucht hatte.

Er hatte Schnittwunden im Gesicht und an den Armen, fast ebenso stark wie an den nackten Beinen, weil er durch das Unterholz gestürzt und gerannt war. Seine Größe half überhaupt nicht dabei, darüber hinwegzukommen.

Er hatte vor einiger Zeit seine Schuhe verloren, um jeden, der ihnen folgte, von seinem wahren Weg abzulenken, aber er bezweifelte, dass das überhaupt half.

Soweit er wusste, verfolgten sie ihn nicht mehr, aber er würde nicht daran zweifeln, dass sie es waren. Sie mussten da raus. Im Südmond-Rudel wurde man, als man mit 19 Jahren das Paarungsalter erreichte, vor den unverpaarten Alphas aufgereiht, und selbst wenn man keine Mates war, wurde man von jemandem genommen, der lügt und behauptet, man sei einer.

Jeder hatte genügend wahre Matebindungen gesehen, um zu wissen, wie ein Alpha reagierte, wenn er seinen wahren Mate witterte. Es war ihnen egal, dass die Reaktion des Omega normalerweise aus Tränen und Schreien bestand, dass das nicht wahr sei, dass sie keine Mates seien.

Omegas, die behaupteten, ein Alpha würde lügen, wurden sowieso geschlagen und weggebracht. Omegas waren unter Bürgern der dritten Klasse, ihre Meinung spielte keine Rolle.

Will wusste, dass er selten und sehr begehrt war. Schließlich gab es in seinem Rudel nicht viele männliche Omegas. Es gab nirgendwo viele. Um das Ganze abzurunden, war Will auch ein kleiner Runt Omega.

Das machte ihn noch verletzlicher, da es für ihn keine Möglichkeit gab, gegen irgendjemanden in seinem Rudel zu kämpfen.

Jeder wusste, dass auch männliche Omegas Gaben hatten. Befugnisse. Dadurch versteckte ihr eigener Rudel Alpha sie in ihrem Zimmer, wann immer sie Besuch von außen empfingen. Er wollte nicht, dass sie von irgendjemandem beansprucht und weggenommen wurden.

An dem Tag, als Leo 16 wurde, hatten sie ihre Kräfte herausgefunden. Er hatte einen der Welpen, die er beobachtete, aus Versehen verbrannt, an dem Tag, an dem sich seine Kräfte unerwartet manifestierten, als er zu wütend wurde und wieder über Omega-Rechte redete, wie er es jeden Tag tat. Zumindest hatten sie erfahren, wann er Geburtstag hatte, da niemand das genaue Datum kannte.

Er war als neugeborener Welpe im Alter von nur wenigen Wochen an der Tür des Waisenhauses abgesetzt worden. Seine Kraft geriet schnell außer Kontrolle, als er herumwirbelte und sich selbst schlug, um die Flammen zu löschen. Die Verbrennungen, die der einjährige Welpe, den er auf dem Arm gehalten hatte, erlitten hatten, waren schlimm.

Will hatte den kleinen Welpen hochgehoben, um ihn zu beruhigen und zum Wasser zu bringen, als er anfing zu glühen, während er den Welpen zum Schweigen brachte und ihm beruhigende Worte zuflüsterte. Die Verbrennungen verblassten, als neue Haut das verkohlte Fleisch ersetzte. Will erinnerte sich daran, wie er Leo ansah, der entsetzt zusah, und wie sich sein Gesichtsausdruck von Tränen und Verzweiflung zu Schock veränderte, als er sah, wie der Welpe vom Schmerzensschrei zum Wunsch überging, wieder zum Spielen hingelegt zu werden, als wäre überhaupt nichts dabei war geschehen.

Sie erkannten schnell, dass sie niemandem sagen konnten, dass sie über ihre Kräfte verfügten, egal was passierte, sie mussten es geheim halten.

Das war vor etwas mehr als einem Jahr und sie wussten, dass ihre Zeit in einem weiteren Jahr abgelaufen war. Sie schmiedeten Pläne, schmuggelten Karten in ihr gemeinsames kleines Zimmer im Waisenhaus und nun rannten sie gemeinsam davon. Hoffentlich würden sie ein neues Rudel finden. Sie wollten ihre wahren Mate finden und nicht jemanden, der sie als Haustiere in ihrem Schlafzimmer einsperren wollte.