୭̥ • Oink! °✧︡ ˗

173 35 162
                                    

Wortlos greift Louis in seine Jackentasche und hält mir die kleine schwarze Schachtel vor die Nase. Erneut steigen ihm Tränen in die Augen und mein Herz beginnt, wie verrückt in meiner Brust zu schlagen, während sich eine Gänsehaut über meinen Körper legt. "Ich habe bloß so Angst, dass du nein sagst", flüstert er kaum hörbar. "Und ich bin so ein Feigling, dass ich dich nicht fragen kann. Nicht mal, wenn ich besoffen bin."

˗ ˏ ˋ alyssadormideraˎˊ ˗

Louis Pov.

"Lou...", zärtlich legt Harry seine Hand auf meine, in der ich den Grund für meine feuchten Augen halte. "Zuallererst, und das ist mir besonders wichtig, zu betonen, sollte dein Alkohol-Pegel niemals ausschlaggebend dafür sein, was du dich traust. Mut antrinken ist nie eine gute Idee, Love... und das weiß wohl niemand so gut wie du." Trotz meines aufgewühlten Gefühlszustandes kann ich nicht anders, als sein freches Grinsen zu erwidern.

Ja, das weiß wohl niemand so gut wie ich...

Egal, wie viele Jahre es nun her ist, ich würde diesen Abend niemals vergessen. Denn so sehr ich einiges davon gern verdrängen können würde, ist er der Grund, weshalb ich den wundervollen Mann vor mir nun einen Teil meines Lebens nennen darf. Ich weiß es noch, als sei es gestern gewesen, als ich ihn das erste Mal sah. Die Situation war keine schöne, vor allem für Harry nicht, weshalb ich keine Sekunde zögerte. Immer wieder tanzte dieser unfassbar alkoholisierte, grabbelnde Kerl ihn an und wollte Harrys mehr als deutliches "Nein" nicht verstehen. Keiner der Leute um ihn herum reagierte oder ging dazwischen, also hatte ich keine andere Wahl, als meine beste Freundin einfach mitten im Gespräch an der Bar stehen zu lassen und ihn zu retten. Vorsichtig, aber bestimmt schob ich Harry ein wenig zur Seite, mich zeitgleich zwischen die beiden und ignorierte das unbegeisterte Brummen hinter mir. Als er dennoch nicht aufgab, zog ich Harry also an der Hand hinter mir her durch die Menge, um ihn einige Meter entfernt in Sicherheit zu wissen.

Wahnsinnig dankbar war sein Blick, ebenso wie seine Worte, weshalb ich wusste, das Richtige getan zu haben. Obwohl ich mehrfach nachfragte, ob er sich wirklich sicher genug fühlte, um ihn allein lassen zu können, bestand er darauf, mich zurück zu meinen Freunden zu entlassen. Aus den Augen ließ ich ihn dennoch nicht, sodass ich erleichtert aufatmen konnte, als einer seiner Freunde ihn wieder gefunden hatte. Trotzdem ging er mir den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf und ich verteufelte mich, ihn nicht nach seiner Nummer gefragt zu haben. Von meiner besten Freundin ermutigt nahm ich es mir allerdings fest vor, das nachzuholen, doch war der Meinung, dass ein wenig Alkohol mir dafür das letzte bisschen, fehlende Selbstbewusstsein schenken könnte. Selbstverständlich war das, wie jede Idee, die mit Alkohol zusammenhängt, absolut schwachsinnig.

Das Ende vom Lied war also, dass er ausgerechnet dann wieder vor mir stand, als ich draußen mit einer Kippe versuchte, meine Nerven zu beruhigen - welche allerdings stattdessen nur dafür sorgte, ihm haarscharf fast vor die Füße zu brechen. Während ich also, über das Gebüsch hinter mir gebeugt, fest davon ausging, mir sämtliche Chancen bei ihm verspielt zu haben, spürte ich stattdessen plötzlich eine Hand, die sich mir besorgt auf den unteren Rücken legte. Knapp eine halbe Stunde später, in der er mich bestens versorgt hat, konnten wir beide über die Situation und meinen peinlichen Mut-antrink-Versuch lachen.

Und ich fiel einige Stunden später nicht bloß mit einer Handynummer, sondern zusätzlich sogar mit einem Wangenküsschen im Gepäck erschöpft, aber mit Geflatter im Bauch, in mein Bett.

Doch obwohl mein Herz diese Erinnerung kurz etwas schneller pochen lässt, schafft sie es nicht, das unangenehme Drücken in meiner Brust zu vertreiben. Aber, wie so oft, schafft das - zumindest ein wenig - mein Lieblingsmensch.

One way or many others || a larry stylinson community projectWhere stories live. Discover now