୭̥ • Suchst du das hier? °✧︡ ˗

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Irgendwie bekomme ich ein mulmiges Gefühl, weil jeder den Inhalt von meinem Rucksack sehen kann und darum hole ich ihn mir nach vorne auf den Bauch. Dann geht alles sehr schnell, zwei Kinder albern herum, spielen Fangen und laufen geradewegs auf uns zu. Ich versuche auszuweichen, aber natürlich stolpere ich über irgendwas. Louis versucht mich noch zu halten, doch ein paar Schritte taumle ich rückwärts, drehe mich um und halte mich am Geländer fest. Der Schwung war aber zu viel und so sehe ich, wie mein Rucksack Richtung Erde fällt. Da stehen wir nun, hoch oben auf dem Eiffelturm, ohne Handy und ohne Geld, aber hey die Aussicht ist atemberaubend. Bleibt nur die Frage: Wie sollen wir es nur schaffen, jetzt wieder nach Hause zu kommen? 

˗ ˏ ˋ daydreamer_00_ ˎˊ ˗

Harrys Pov. 

"Oh, nein, nein, nein!", fluche ich, "Das darf doch nicht wahr sein. Fuck!", verzweifelt raufe ich mir die Haare und sehe meinem Rucksack hinter, der nun als winziger Punkt auf dem Boden vor dem Eiffelturm zu erkennen ist.

"Das ist jetzt nicht wirklich passiert, oder?!", fragt Louis genauso mit vor Schock geweiteten Augen und tritt schluckend neben mich. "Bitte sag mir, dass das gerade nicht unser Rucksack war ..."

Unfähig etwas zu erwidern, schüttele ich erst den Kopf, um dann zu nicken und schließlich die Achseln zu zucken. Ich kann das Geschehen gerade nicht verarbeiten. Es kommt mir vor, als stände ich neben mir und würde die gerade eben passierte Situation als Außenstehender betrachten. Ich meine, wie kann einem der Rucksack vom Eiffelturm fallen? Das ist doch einfach unmöglich! Das passiert nur in Büchern oder Filmen. Aber doch nicht im echten Leben!

Und doch stehe ich hier, mit leeren Händen mitten im Sonnenuntergang auf dem Eiffelturm, mit der Liebe meines Lebens und kann das filmreiche Szenario vor uns gar nicht genießen, da mir einfach nur zum Heulen zumute ist. 

"Lou ... i-ich ... es tut mir leid -", fange ich unter Tränen an zu stottern. Das wollte ich nicht. Warum passiert immer mir so etwas? Louis steht regungslos neben mir, als er plötzlich zusammenzuckt und Bewegung in ihn kommt. Wie von der Tarantel gestochen, schnappt er sich meine Hand, zerrt mich vom Geländer weg und zieht mich hinter sich her Richtung Treppe. Hicksend stolpere ich ihm hinterher und versuche nicht über meine eigenen Füße zu fallen. "Lou-u w-was hast du v-vor?", bringe ich in einer Mischung aus Keuchen und Schluchzen hervor, als wir bereits die Treppe herunter hasten.

Louis' Griff um meine Hand ist fest und auch wenn meine Augen noch immer von den eben aufgekommenden Tränen leicht verschleiert sind, fühle ich mich dadurch etwas besser. Louis ist bei mir. Wir schaffen das schon irgendwie. Irgendwie werden wir einen Weg finden. Zusammen. 

"Wir holen uns unseren Rucksack wieder", schreit Louis zu mir nach hinten, während er gekonnt einer Schulklasse ausweicht, die gerade die Treppen nach oben kommt. Louis' Antwort klingt so simpel. Natürlich, wir holen uns unseren Rucksack wieder. Er ist ja schließlich nur vom Eiffelturm gefallen. Nichts weiter. Das ist wie, wenn er Zuhause von der Bank fällt, da hebt man ihn auch einfach auf. Ganz einfach, oder? Immerhin haben wir ihn unten noch liegen sehen, also dürfte das doch kein Problem sein? Oder doch?

So sicher bin ich mir dann doch nicht. Während ich versuche, an diesen positiven Gedanken festzuhalten und optimistisch zu bleiben, schleichen sich immer mehr negative Gedanken mit ein. Immerhin könnte unser Rucksack mitsamt Inhalt komplett kaputt sein. Oder jemand könnte ihn in dieser kurzen Zeit geklaut haben. Oder auch ...

One way or many others || a larry stylinson community projectWhere stories live. Discover now