୭̥ • Verrückte Ideen & neue Erfahrungen °✧︡ ˗

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„Och Schatz, was machst du denn? Diesmal musste ich dich ja nicht mal provozieren, du Tollpatsch." Ich schaute ihn leicht grimmig an, wobei er nur noch mehr lachen musste. „Okay, Entschuldigung, dann lass uns das mal schnell verarzten, bevor der Daumen abfällt." - „Haha sehr lustig", meinte ich sarkastisch, bevor ich ihm mit meinem schmerzenden Daumen ins Badezimmer folgte.

˗ ˏ ˋ Bex_1506ˎˊ ˗

Im Bad angekommen wischte Harry das Blut von meinem Finger, schmierte eine kühlende, desinfizierende Salbe darauf und ließ mich ein Pflaster mit bunten Tieren aussuchen, was anschließend den Weg auf meinen Daumen fand.

Dabei summte er ein Lied, damit ich mich auf etwas anderes konzentrieren konnte als die Schmerzen, die ich mir mit der Säge zugefügt hatte. Es war eine dumme Idee, mich die Bretter der Europaletten für unseren Van zuschneiden zu lassen. Er wusste doch, dass ich es sogar schaffen würde, mich an einem Anspitzer zu verletzen.

„So, geschafft", meinte Harry, als er sich aus der Hocke vor mir erhob und mich an meiner unverletzten Hand vom Badewannenrand hochzog. „Und weil du so tapfer warst, entscheidest du, wo wir heute essen gehen."

„Äußerst großzügig von dir", erwiderte ich und folgte ihm aus dem Bad der kleinen Ferienwohnung, die wir diese Nacht bezogen, nachdem unser improvisiertes Bett im Van kaputt gegangen war.

Harry verstaute alle Materialien wieder in seiner Reisetasche und kam dann auf mich zu. „Na los, such dir was aus und dann lass uns los."

Eine halbe Stunde später saßen wir in einer Pizzeria und gaben der Bedienung unsere Bestellung auf.

„Weißt du, was ich voll gerne mal machen würde, Lou?"

„Im Meer schwimmen? Einen Pfau streicheln? Vor der Polizei abhauen? Gemüse anpflanzen? Es auf einem Dixiklo tun? Durchbrennen nach Vegas? Verrat es mir."

Irritiert, wie ich auf all die schrägen Ideen kam, stellte Harry seine Fanta, aus der er eben noch getrunken hatte, zurück auf den Tisch.

„Woher- nein, ich frag gar nicht. Warst du schon mal so richtig klettern in den Bergen?", will er dann von mir wissen. „So mit Helm und Sicherungsseil? Ne, noch nie, nur in der Kletterhalle mit dir letztes Jahr."

„Wollen wir das mal machen, wenn wir schon hier sind?" Das Funkeln in seinen Augen ließ keine andere Antwort als Ja zu.

„Kann man das denn einfach so machen? Braucht man dafür kein Training oder so? Und woher bekommen wir die Ausrüstung?"

Harry schien sich gut informiert zu haben, denn er hatte sofort die Antworten auf meine Fragen parat. „Ich habe gelesen, dass man die Ausrüstung dafür an der Tankstelle direkt gegenüber unserer Ferienwohnung ausleihen kann. Und soweit ich es verstanden habe, braucht man kein Training, wenn man sich an die Klettersteige hält. Da gibt es wohl alles von leicht bis unmöglich schwer, aber wir könnten ja mit etwas ganz Einfachem anfangen."

Er war Feuer und Flamme und so begeistert, dass ich Angst hatte, dass wir loslegen müssen, bevor ich mein Mittagessen aka meine Salamipizza essen durfte. Zum Glück hatte mein Freund dann aber doch so viel Redebedarf über die Klettersteige und die Berggipfel, von denen er gelesen hatte, dass ich in Ruhe zum Essen kam.

In unserer Ferienwohnung recherchierten wir zusammen, schauten uns Erfahrungsberichte anderer Kletterer an und begutachteten die Topos zu den verschiedenen Steigen. Wie ich nun auch wusste, war es wichtig, sich vor jeder Tour, die man macht, genau anzuschauen, was auf einen zukam, denn wenn man einmal am Stahlseil hing, gab es nur wenige Umkehrmöglichkeiten. „Eine Topo zeigt dir den Verlauf eines Klettersteigs an. Wo zum Beispiel eine Seilbrücke ist oder wo es vielleicht etwas schwieriger wird", erklärte Harry mir.

Wir entschieden uns für einen Steig, der als recht einfach für den Anfang beschrieben wurde. Harry war überzeugt, dass wir mehr schaffen, aber keiner von uns beiden hatte schon mal mit Karabinern und Sicherungsseilen hantiert und ich wollte das Handling lieber nicht erst in einer prekären Situation lernen. Das verstand mein Freund auch und so standen wir am nächsten Morgen bepackt mit den wichtigsten Sachen, wie Essen und Trinken, vor dem Einstieg.

Einen Klettergurt zu tragen, war ein komisches Gefühl. Er saß recht eng zwischen den Beinen, nicht so, dass etwas abgedrückt wurde, aber man spürt ihn deutlich. Die Karabiner lagen schwer in meiner Hand, als ich mich am ersten Abschnitt des Stahlseils einhakte. Harry war direkt hinter mir und machte fleißig Fotos von mir, mit diesem bescheuerten Helm auf. Niemals würde ich ohne Helm klettern gehen, aber er nervte mich bei dem warmen Wetter schon.

„Das sieht so cool aus, Lou!", rief Harry mir zu, als ich ein paar Abschnitte höher geklettert war. „Du machst das richtig gut!"

„Fang auch endlich an, du sollst mir nicht nur zugucken", erwiderte ich und hakte meinen Karabiner vor eine neue Schleife, die im Berg befestigt war. „Ich trau mich nicht", rief Harry von unten und ich hielt inne.

„Wieso nicht?"

„Was wenn es mir nicht gefällt? Oder ich es nicht kann?"

„Haz, sogar ich kriege das hin. Komm schon, du wolltest es unbedingt. Ich kann jetzt nicht zu dir runterkommen, also musst du anfangen zu klettern. Es ist nicht so schwer." Ich schenkte ihm noch ein breites Lächeln und griff die nächste Trittklemme, um mich daran hochzuziehen.

Ich hörte, dass Harry seine Karabiner endlich einhakte und wartete auf einem Absatz auf ihn. Zum Glück waren wir fast ganz alleine hier. Als Harry bei mir ankam, kletterten wir zusammen weiter. Natürlich mussten wir immer ein wenig Abstand halten, falls sich mal ein Stein löste oder ich abrutschte. Wir redeten nicht viel, da jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Außerdem - ob man es glaubt oder nicht - war selbst dieser einfachste Steig anstrengend und erforderte meine gesamte Konzentration.

Zwischendurch rief Harry mir zu, dass ich stehenbleiben soll für ein Foto oder wir machten eine kleine Trinkpause an sogenannten Jausestationen. Und auch wenn dieser Steig einfach war, so müssen wir erst rausfinden, wie man ihn beging. Es war nicht immer offensichtlich, wo man seine Füße platzieren kann oder wie viel Kraft man wirklich braucht, um sich irgendwo hochzuhieven.

Es dauerte eine Stunde bis Harry und ich am Ausstieg ankamen. „Puh ich bin komplett durchgeschwitzt", meinte Harry und wedelte den Kragen seines Shirts, um etwas Luft an seine Haut zu lassen. „Geht mir nicht anders", gab ich zu und reichte ihm seine Trinkflasche aus dem Rucksack. Mit Müsliriegeln und Weintrauben machten wir es uns an dem kleinen Gipfelkreuz bequem und sahen auf die noch viel höheren Berge um uns herum.

„Wie es wohl ist, so weit oben zu klettern? Ob man da Angst bekommt?", fragte ich meinen Freund. „Wir können es ausprobieren. Dafür müssen wir aber mit der Seilbahn ein Stück hochfahren und dann von dort starten. Hat es dir Spaß gemacht zu klettern?"

„Das war sau cool, ehrlich. Da hattest du eine gute Idee. Wollen wir das die Tage wieder machen?"

Harry strahlte von einem Ohr zum anderen, was mich zum Lachen brachte. „Und du hattest Angst, es würde dir nicht gefallen."

˗ ˏ ˋ written by Bex_1506ˎˊ ˗

Halli Hallo (*¯ ³¯*)♡

Letztes Kapitel waren Harry und Louis noch zu Hause und haben Fotos aufgehängt und dieses Kapitel sind sie schon wieder unterwegs ... so schnell kann es gehen (๑˃ᴗ˂)ﻭ

Am Anfang des Kapitels hat Harry noch Louis Finger verarztet und unser Hammer aus dem letzten Kapitel wurde zur Säge, genauso wie die aufgehängten Bilder zu Brettern einer Europalette wurden, hihi. Auch das Haus wurde wieder zu einer Ferienwohnung und unser Lieblingspärchen grübelt beim Essen, was sie machen können. Hat jemand erkannt, was die liebe Bex_1506 hier gemacht hat? (≧◡≦)

Sie entscheiden sich schließlich klettern zu gehen und schaffen es schlussendlich bis nach oben auf den Berggipfel, wo sie die Aussicht genießen. Mal schauen, ob sie dort nächstes Kapitel noch immer sitzen, oder ob es sie schon wieder woanders hinverschlagen hat (⁀ᗢ⁀)

Liebe Bex_1506 vielen, vielen Dank für dein schönes Kapitel! Es war wundervoll! σ(≧ε≦σ) ♡

Alles Liebe,

~ V 

One way or many others || a larry stylinson community projectWhere stories live. Discover now