23-Nie wieder

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Dieses Mal widersprach mit niemand mehr.
Nicht einmal Caspar.
Er versetzte das Drachental in grösste Alarmbereitschaft, innert Stunden.
Er sendete die Reiter als Boten in alle Dörfer um die Menschen zu warnen.
Und er versicherte mir, dass die Marcaiche nicht nur das Drachental vor Krimur schützen würden, sondern auch Menschen, Flüchtige, aufnehmen würde. Dass er sie passieren lassen würde, damit sie sich im Grünen Tal Schutz suchen konnten.
Denn mein Entschluss war gefasst. Ich würde nicht eher ruhen, bis ich Krimur und seine Schreckensherrschaft beendet hätte. Auch wenn mich das alles kosten würde. Und Dorcha war ganz meiner Meinung.
Natürlich hatten wir uns Zeit genommen, um Ida zu begraben. Auch wenn Ace das ganz und gar nicht gepasst hatte. Für ihn war jede weitere Stunde, die wir hier verbrachten, ein Risiko und ich musste ihm zustimmen. Diese dunkle Magie, die ich ohne es zu beabsichtigen genutzt hatte, hatte meine Gefühle wirklich abstumpfen lassen. Ich versuchte, mich an meine gemeinsame Zeit mit Ida zu erinnern. An unsere erste Begegnung in der Kutsche. Ich tröstete Kira und redete mit Finn, über dessen schöne grünen Augen sich ein dunkler Schleier gelegt hatte.
„Es tut mir leid, Finn. Wir werden sie alle sehr vermissen."
Meinte ich mitfühlend und legte dem jungen Mann, für den mein Herz schlug, eine Hand auf die Schulter.
Er wischte sie weg.
Ich runzelte die Stirn.
„Hör auf damit. Du musst nicht so tun, als ob sie dir wichtig gewesen wäre."
Meinte er mit rauer Stimme und ich öffnete verwirrt den Mund.
„Doch, das war sie Finn und das weisst du auch."
Protestierte ich dann. Die meisten Marcaiche hatten sich bereits zurückgezogen. Nurnoch Kira, Finn und ich standen am Grab. Und Caspar. Ace in einiger Entfernung.
„Deinetwegen ist sie tot, Quinn."
Meinte Finn dann mit zitternder Stimme und blickte mich an. Ich erschrak ab dem Schmerz und dem tiefen Hass in seinen sonst so friedlichen Augen.
„Sag das nicht, Finn. Das stimmt nicht, du bist gemein zu Quinn."
Meinte Kira mit einer tiefen Furche in der Stirn und klopfte dann weiterhin in einem tiefen Frieden die Erde über Idas Grab glatt. Sie war ein aussergewöhnliches Kind.
„Doch, es stimmt. Du hast diesen Reiter hergebracht."
Er wies finster auf Ace, der an einer Felskante lehnte und leicht genervt zu uns hinüber blickte.
„Und er hat Ida getötet."
Ich nickte.
„Ja und das ist schrecklich. Das hätte er nicht tun sollen, aber er wollte Krimur erwischen. Idas Verlust ist schrecklich und unfair, aber wir müssen jetzt trotzdem zusammenhalten, damit wir Krimur besiegen können."
Caspar nickte nachdenklich und zog etwas an seinem Verband, der noch immer sein halbes Gesicht verdeckte.
„Da hast du Recht, Quinn. Wir müssen uns nicht mögen, wir müssen auch nicht auskommen. Wir müssen nur gemeinsam kämpfen. Gehen einen gemeinsamen Feind."
Er blickte Finn eindringlich an, der sich eine Träne von der Wange strich und dann sein Leinenhemd richtete.
„Schaffst du das?"
Finn blickte von Caspar langsam zu mir.
So viel Verachtung in seinen Augen. Und sie war für mich bestimmt. Das schmerzte. Ich hatte diesen Hass nicht verdient.
„Wenn du versprichst, dass wir dich und Idas Mörder nie wieder sehen müssen, dann ja. Dann kann ich mit euch kämpfen. Aber danach, nach dem Kampf, will ich dich nie wieder sehen, Quinn."
Stiess er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und ein Kloss bildete sich in meinem Hals.
Ich machte einen Schritt zurück, weg von ihm. Sowas zu hören...von ihm war hart. Es schmerzte mich in meinem Herzen und ich wünschte mir in dem Moment, nicht in diesen Jungen verliebt zu sein. Das hätte alles einfacher gemacht.
„Finn, du kannst sowas nicht verlangen, das ist nicht..."
Setzte Caspar an, doch ich unterbrach ihn.
„Nein, es ist schon okay. Du wirst mich nie wieder sehen müssen, Finn. Das kannst du mit glauben."
Ich hob das Kinn etwas an, damit er nicht sah, wie verletzt ich eigentlich war. Dann nickte ich Caspar kurz zu, bevor ich mich abrupt umdrehte und auf Ace zu marschierte.
„Auf wiedersehen Quinn."
Rief mir Kira nach, und ich hätte mich gerne nochmals umgedreht, um sie zu umarmen. Doch ich liess es bleiben.
„Also dann, in genau einer Woche, wenn die Sonne Untergeht, treffen wir uns bei Varkan. Du weisst ja, wie du uns findest."
Rief Ace Caspar zu, der daraufhin bloss nickte.
Sie würden mit uns gegen Krimur kämpfen. Einmal noch, und danach war hoffentlich alles vorbei.
Ich kletterte an Dorcha hoch, der die ganze Zeit mit dem Schwanz peitschend da gestanden hatte und spürte, dass er Finn gerne aufgefressen hätte. Denn er sah, wie verletzt ich war.
Doch natürlich liess ich es nicht zu.
Ich blickte zu Ace, der gerade losflog, ich musste mir den Arm vors Gesicht halten, so heftig war die dadurch aufgewirbelte Luft. Dan blickte ich nochmals zu Idas Grab und den drei Reitern, die zu mir hoch blickten.
„Auf Widersehen, meine Freundin. Du wirst nie in Vergessenheit geraten."
Murmelte ich leise, und verabschiedete mich so zum letzten mal von meiner toten Freundin. Dann flog ich los.

Stolen Secrets: Erbin der Drachen *beendet*Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin