19-Der verlorene, kleine Bruder

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Unterdessen waren zwei Tage vergangen, seit meinem waghalsigen Ausflug ins Feindesland. Und der Katastrophe, die ich damit ausgelöst hatte. Misha war gebadet, eingekleidet und mit Essen versorgt worden. Er hatte sogar ein eigenes Zimmer in der Burg bekommen. Direkt neben mir. Aber er redete nicht und liess sich nicht blicken. Er schien sich vor allem und jedem hier zu verstecken.
Ich probte weiter mit Ace und versuchte weiterhin vergeblich Kontakt mit den Geistern der toten Drachen aufzunehmen. Eigentlich ging es weiter wie immer. Unterdessen häuften sich die Waffen und Rüstungen in der Stadt und wurden auch bereits in den Dörfern verteilt. Ace hatte sich gerade auf gemacht, um den Menschen aus den Dörfern um die Stadt herum den Schwert und Nahkampf zu Lehrern. Und Varkan und ich sassen Am Tisch um zu Mittag zu essen.
Wir warteten auf Misha, ich hatte gegen Varkans Wunsch darauf bestanden, dass der Junge bei mir blieb, statt mit den anderen Flüchtlingen bei einer Familie untergebracht zu werden. Ich hatte mich so schuldig gefühlt, dass ich wollte dass er nur das allerbeste bekam.
Nach einer Weile hatte Varkan die Geduld verloren und ich hatte ihn beschwichtigt und gesagt, dass ich den Jungen gleich suchen gehen würde.
Und jetzt stand ich da, vor der schweren Holztüre und klopfte an sein Zimmer.
„Misha? Ich bins, Quinn. Magst du nicht essen kommen?"
Wie alt war der Junge, Elf? Vielleicht auch zehn. Mit Kindern hatte icv keine Erfahrung, und jetzt auf eins aufzupassen, damit war ich eindeutig überfordert.
Aber ich versuchte es doch. Wirklich!
Aus den Zimmer kam keine Antwort.
Ich seufzte und legte die Stirn an das glatte Holz.
„Misha bitte. Du musst etwas essen, mach die Türe auf."
Keine Reaktion.
„Okay, dann komme ich jetzt rein." sagte ich und drückte die Klinke runter. Von innen verriegelt.
Ich schmunzelte.
„Weisst du Misha, ich bin eine Magierin, ich kann die Türe auch so aufmachen. Willst du das sehen?"
Noch immer nur eisernes Schweigen.
„Na gut."
Ich streckte die Hand aus und legte sie an die Tür.
Ich konzentrierte mich und dann sprang der Hebel plötzlich mit einem rostigen Klick auf und ich stiess die Türe nach innen.
Das Zimmer mit dem gemütlichen Bett aus Holz und dem Sessel mit Samtbezug sah gemütlich aus.
Im Kamin brannte ein Feuer, es war wohlig warm, trotz der kalten Steinwände hier drin. Auf dem Tisch stand Wasser und die Sonne strahlte warm und fröhlich durch das grosse Fenster ins Zimmer.
Die Holzdielen knarrten, als ich durch das Zimmer lief, und aus dem Fenster blickte.
Es war klar dass Misha Angst hatte, und es war jetzt an mir, mit ihm daran zu arbeiten. Das war ich seiner Mutter schuldig, die meinetwegen tot war. Diese Gedanken plagten mich jetzt seit zwei Tagen. Und seit zwei Nächten hatte ich kein Auge zugetan.
„Ich finde den Ausblick hier echt schön. Die Stadt kannst du ja von hier aus völlig überblicken." ich pfiff durch die Zähne.
„Nicht schlecht."
Keine Reaktion. Ich blickte aufs leere Bett und seufzte.
„Misha, du brauchst keine Angst haben. Du bist hier wirklich sicher. Ich passe auf dich auf, das habe ich doch versprochen! Ich lasse nicht zu, dass dir Jemand weh tut."
Meinte ich und hörte ein Geräusch unter dem Bett.
Ich lächelte leicht und setzte mich vor dem Bett auf den Boden.
„Ich hoffe dass du mir vertraust Misha, du musst dic vor mir nicht verstecken."
Sagte ich lächelnd und blickte auf das Dunkel unter dem Bett.
„Magst du nicht rauskommen und mit mir Essen?"
Fragte ich und hielt ihm ein Brötchen mit Fleisch drauf hin.
Kurz darauf robbte der Junge mit den dünnen Armen unter dem Bett hervor und schnappte sich misstrauisch das Brot.
Er lehnte sich gegen das Bett und betrachtete mich aus grossen braunen Augen, während er das Brot in sich hinein stopfte:
Wie ein verschrecktes Tier.
Ich beobachtete ihn bloss dabei und blieb wo ich war. Mit gewaschenen Haaren wirkte er gleich viel gesünder. Die blassen Wangen hatten sogar etwas Farbe gewonnen.
Er mampfte und wirkte wie ein Hamster, der Angst hatte, nicht genug Essen zu bekommen.
„Es gibt unten noch mehr Essen. Alles für dich."
Er sah mich aus grossen Augen an.
„Stört es denn Niemanden, wenn ich so viel Esse? Dann haben doch die anderen nicht genug."
Nuschelte er und ich lächelte sanft.
Es war eigentlich traurig, dass er sich nichts anderes als Gefangenschaft gewohnt war. Er hatte mit mir nicht darüber gesprochen, unter welchem Umständen er gelebt hatte. Aber ich konnte es mir ausmalen. „Weisst du, Misha. Hier in Varkan haben alle genug zu essen. Weil es gute Felder gibt wo das Essen wächst. Du kannst also so viel essen wie du willst. Das habe ich dir doch versprochen."
Er nickte und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Das erste, dass ich an ihm sah.
„Ich mag das Fenster auch."
Meinte er dann und rutschte auf seinem Hintern etwas näher zu mir.
„Weisst du wieso?"
Flüsterte er dann.
Ich schüttelte den Kopf und duckte mich weiter zu ihm runter.
„Dort sehe ich immer die Drachen herum fliegen. Hoch in die Luft, und wie sie miteinander spielen und fressen."
Ich nickte grinsend.
„Drachen sind echt schön, nicht?"
Er nickte ernst.
„Und tödlich. Aber ich finde es schön, wie frei sie sind. Sie können überall hinfliegen und niemand kann sie gefangen nehmen!"
Ich nickte nur.
„Ja, so ist es."
Liess ich ihn im Glauben.
„Willst du etwas mit ihnen spielen?"
Fragte ich und seine Augen weiteten sich. „W..was? Die Fressen mich doch. Oder zerstampfen mich."
Ich lachte und schüttelte den Kopf.
„Nein, tun sie nicht. Ich habe eine...spezielle Verbindung zu den Drachen, weisst du. Ich kann mit ihnen reden."
Er liess den Mund offen stehen und einige Krümel flogen aus seinem Mund.
„Wow."
Murmelte er ungläubig.
„Oh ja. Und wenn ich will kannst du auch auf ihnen reiten. Sie sind eigentlich ganz nett. Nur sehr launisch."
Er kicherte.
„Wie Ace."
Dann hielt er sich die Hand vor den Mund und lachte mir Pausbacken. Ich musste ebenfalls lachen.
Ein so ein guter Junge.
„Genau wie Ace."
Bestätigte ich.
„Ich würde sie gerne sehen."
Meinte er dann und stand auf. Ich erhob mich ebenfalls und streckte ihm die Hand hin.
„Na gut. Dann lass uns gehen."
Kurz zögerte er und starrte meine Hand an.
„Ich werde auf dich aufpassen Misha. Und ich bin eine Zauberin. Ich kann das."
Meinte ich und bemühte mich, es lustig klingen zu lassen. Er wirkte unentschlossen, doch dann schob er seine schmale, kleine Hand in meine. Mein Herz drohte zu schmelzen. Und auf einmal war icu ganz froh, sass er auch da war. Er fühlte sich nämlich genauso alleine auf der Welt wie ich, bevor ich Dorcha kennen gelernt hatte.
Und er hatte jetzt nunmal mich.
An der Hand führte ich ihn durch die Gänge an den Wachen und andern Bewohnern vorbei. Die meisten kannte ich gar nicht. Aber sie alle kannten mich.
Das merkte man ihren Blicken an, die mich verfolgten. Ich bemühte mich, das zu ignorieren denn es war ziemlich unangenehm.
„So, Misha. Willst du die Drachen rufen?"
Fragte ich, als wir zwischen den Mauern hervor traten und auf die Wiese traten, in der ich und Dorcha erstmals gelandet waren.
„Hören sie denn auf mich?"
Fragte er wissensbegierig und fasziniert.
„Vielleicht. Einen Versuch ist es doch Wert, nicht?"
Fragte ich grinsend und zuckte die Schultern.
„Okay, was muss ich tun?"
Er leckte sich aufgeregt über die Lippen und ich sah, dass ich langsam erreichte, was ich wollte.
Er war abgelenkt, dachte einmal nicht an all die schrecklichen Dinge, die er erlebt hatte. In den Augenblicken jetzt konnte er einfach Kind sein.
Ein Kine, das mit Drachen aufwachsen würde zwar, aber immer noch ein Kind.
„Du musst sie beim Namen Rufen. Dorcha oder Adira. So heissen sie."
Er konzentrierte sich fest, dann rief er so laut er konnte aus vollem Hals Adiras Namen.
Und gleichzeitig schloss ich die Augen und tat es ihm im Geiste nach. Ich tief nach meinem Drachen und der roten, mein Ruf hallte unhörbar für jedes Menschliche Ohr über die Mauern hinaus.
„Und jetzt?"
Ich lächelte.
„Jetzt kommen sie." Flüsterte ich. Und in diesem Moment ertönte lautes Brüllen am Himmel. Dorcha und Adira kreisten über un wie Fische im Meer, so elegant drehten sie sich in der Luft und ließen den Schwanz peitschen. Mishas Augen wurden ganz groß und ich konnte Ehrfurcht aber auch Begeisterung darin erkennen. Dann breiteten die grossen Tiere die Flügel aus und segelten langsam imer tiefer. Bis sie elegant auf dem Boden aufsetzten und wir kräftig durchgerüttelt wurde. Dorcha landete direkt vor mir und schüttelte schnaubend den grossen, eckigen Kopf. Seine goldenen Pupillen blickten mich offen an und ich erkannte einmal mehr, wie unendlich groß meine Zuneigung für den Drachen an meiner Seite war. "Hi, mein grosser." ich streckte die Hand aus und rieb ihm kräftig über die grose, schuppige Schnauze. Er stiess heisse Luft aus seinen Nasenlöchern und schloss kurz die Augen. "Wow." Kam es von Misha. "Du bist wie eine Königin, wen diese Drachen dir gehören." Ich liess von Dorcha ab, der sich daraufhin über Fleischreste zwischen seinen Klauen her machte. Dann drehte ich mich zu Misha und lächelte. "Ich bin keine Königin. Und die Drachen gehören mir nicht. Sie gehören nur sich selbst. Aber ich bin ihre Freundin und deshalb hören sie auf mich. Möchtest du Adira auch einmal streicheln?" Fragte ich, als ich seinen neugierigen Blick für den roten Drachen bemerkte. "Ja." Schoss es aus ihm heraus und ich nickte erfreut. Irgendwie genoss ich das hier. Es war so friedlich. Ich stellte mich neben Misha und daraufhin senkte der rote Drache den enormen Kopf zu uns runter. Ich blickte sie an um sicherzustellen, ob sie überhaupt Lust drauf hatte. Sie sah ziemlich ausgeglichen aus. "Gut, Misha. Jetzt fragst du sie, ob du sie anfassen darfst." Er schluckte und öffnete dann mutig den Mund. "Großer Drache, gestattest du mir, dich anzufassen?" Fragte er und ein leichtes Zittern lag in einer Stimme. Adira näherte sich mit ihrer Schnauze dem schlanken Jungen und beobachtete ihn mit einem leichten Grollen in der Kehle. Dann schnaubte sie erstaunlich sanft und Misha sah unsicher zu mir hinüber. Ich nickte nur ermutigend. Er hob langsam die Hand und berührte dann ganz zögerlich ihre grosse Schnauze. Sie atmete ihm warme Luft ins Gesicht, und er lachte hell. Ein Lachen, dass mich direkt ins Herz traf. Es war ein friedlicher Moment, als ich so zusah wie er sie streichelte und Adira offensichtlich genauso Spass an dem kleinen Jungen hatte, wie er an ihr. Die Sonne spiegelte sich in ihren Schuppen und kurz bot sich mir ein magisches Bild. Meine Augen hafteten an Misha und mir wurde klar, dass ich ihn nicht mehr alleine lassen würde. Adira hatte keinen Reiter, und Misha hatte keine Mutter. Aber er hatte mich und in mir eine Art große Schwester und Aufpasserin gefunden. Und er verstand sich mit dem roten Drachen. Vielleicht konnte ich ihm zumindest einen Ansatz einer Familie bieten. Etwas Halt in seinem Leben. Ich spürte Dorchas Schnauze gegen meine Schulter stoßen. "Haha, seit wann bist du denn so liebebedürftig geworden." Neckte ich ihn und er hob empört den Kopf in die Höhe. War er gar nicht. "Natürlich." Machte ich und bekam einen kräftigen Stoß, sodass ich nach vorne Stolperte.. "Hei." Reklamierte ich und musste dennoch lachen. So unbeschwert, hatte ich mich lange nicht gefühlt. "Er scheint sich einzuleben." Hörte ich dann Varkans Stimme neben mir und nickte lächelnd. "Ja, er und Adira scheinen einen echten Draht zueinander zu haben." Er nickte nur und verschränkte die ring besetzten Finger vor dem Bauch. Er trug nur ein Hemd und eine gepanzerte Hose. Er kam wohl ebenfalls gerade vom Training, den seine Haare waren platt gedrückt und verschwitzt. Dafür dass er ein König war, verhielt er sich nicht wie einer. Er war dem Volk nahe und ich nahm an, das es genau das war, was ihn zu einem guten König machte. Ich hatte ihn inzwischen kennen gelernt und ich begann, den Mann zu mögen. Nur zweifelte ich immer noch an seiner Akzeptanz an Dorcha, denn schließlich hatte dieser seine Tochter getötet. Deshalb hatte ich den Herrscher nicht gerne in Dorchas Nähe. Auch wen mir dieser sagte, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche. "Varkan, ich muss euch etwas erzählen." Meinte ich dan und wandte den Kopf zu ihm. Dorcha hatte sich zum Sonne weit ausgestreckt und Adira liess zu, dass Misha zwischen ihren Vorderbeinen herum sprang. "Erzähl." "Der Reiter, der starb als ich in Krimur eingebrochen bin, der hat etwas gesagt." Er hob eine Braue, unterbrach mich aber nicht. "Er sagte dass sich Krimur nicht in seinem Reich aufhalten würde und auch nicht hier. Er sagte er halte sich in der «Grünen Erde» auf. Was hat er damit gemeint?" Varkans Interesse schien von Wort zu Wort zu wachsen. "So nahe waren wir ihm noch nie, und jetzt sagt einer seiner Anhänger uns einfach wo er ist. Eine grüne Erde, hm." Er schien daran zu zweifeln, doch ich hatte den Mann gesehen. Er hatte nicht gelogen, dafür war er zu sehr mit seinen Schmerzen beschäftigt gewesen. "Nun, mir fällt nur das Drachental ein,dass er damit gemeint haben könnte." Ich starrte ihn ungläubig an. "Ist das euer Ernst? Das Drachental? Das wird doch seit Jahren bewacht, ein Diktator kann sich da doch nicht einfach so einschleichen?" Er zuckte nur die Schultern. "Es wäre eine simple Erklärung. Dass er seine Fäden zieht, von einem friedlichen und unauffälligen Ort." Ich schluckte und schüttelte den Kopf beim Gedanken, dass er vielleicht sogar in einem benachbarten Dorf gelebt haben könnte. Vielleicht hatte ich ihn sogar irgendwann ml gegrüsst. Alles in mir zog sich zusammen. "Aber wenn es wirklich das Drachental sein sollte, dann müssen wir die Marcaiche informieren. Damit sie ihn suchen und aufspüren." Er lachte rau. "Sie wissen nicht wie er aussieht. Niemand tut das, und alle die sein Gesicht kannten, sind tot. Dafür hat er gesorgt." Ich presste die Lippen zusammen. "Verdammt. Aber wir müssen sie trotzdem warnen. Vielleicht verhält er sich ja irgendwann mal verdächtig oder macht einen Fehler." "Krimur macht keine Fehler." Meinte Varkan und ich konnte Bitterkeit in seiner Stimme ausmachen. "Trotzdem." Beharrte ich darauf. "Ich finde man muss die Marcaiche informieren." Er blickte mich zweifelnd an. "Wir brauchen jeden Mann hier, falls die Reiter uns erneut angreifen wollen. Ich kann doch nicht meine Armee ins Drachental senden." Ich atmete tief ein. Da hatte er Recht. Mein nächster Satz gefiel mir ganz und gar nicht. Aber es war die einzige logische Möglichkeit, die funktionieren könnte. "Die Marcaiche würde deine Armee auch nicht herein lassen. Aber mich schon, sie kennen mich. Also werde ich gehen.Nur ich und Dorcha." Ich sah dass er darüber nachdachte. "Und die Reiter von Krimur denken, dass ich weiterhin hier bin. Vor zwei Tagen haben sie mich gesehen. Sie erwarten nicht, das ich plötzlich verschwinde. Und wenn ich Adira hier lasse habt ihr immer noch drei Drachen, die Varkan im Notfall verteidigen können." Er hob einen Finger und ich verstummte. eine Weile beobachtete er Adira und Misha, dann wandte er sich mir zu. "Ich will der Schlange den Kopf abschneiden. Du hast Recht, es ist wichtig, dass wir nach Krimur suchen." Ich atmete erleichtert ein. "Aber du nimmst Ace mit. Zu zweit könnt ihr etwas ausrichten und ich vertraue ihm." Mehr als mir, wollte er damit wohl sagen. Schon okay, ich würde mir an seiner Stele auch nicht völlig vertrauen. "Und Adira und ich werden hier Stellung halten. Aber ihr solltet euch dennoch beeilen." Ich nickte und gleichzeitig machte sich auch Sorge in mir breit. Wie würden wohl meine bedien Freundinnen reagieren? Kira würde sauer sein, definitiv. Und Finn...würde er mir verzeihen, das sich einfach abgehauen war? Ich atmete tief ein und blickte dann zu Varkan. Hier ging es nicht um mich, das hier war grösser. Ich hatte mich dazu entschlossen, diese Bewegung ins Rollen zu bringen und jetzt musste ich mich auch voll und ganz der Sache verschreiben. "Mal sehen, was Ace dazu sagt."

Ace war, wie ich es mir gedacht hatte, nicht begeistert. Aber Varkan hatte nicht lange gefackelt und es ihm einfach befohlen. Er wollte dass wir bei Nacht abreisten, sodass sogar das Volk von Varkan noch dachte, dass wir hier wären. Ich hatte noch schnell das wichtigste gepackt und Dorcha informiert, und dann galt es auch schon, den Plan in die Tat umzusetzen. Denn viel Zeit hatten wir nicht, und entsprechend schnell musste auch alles vor sich gehen. Dorcha stand bereits vor der Mauer, begierig darauf, endlich los zu fliegen. So etwas wie Furcht kannte der Drache nicht, für ihn war es nicht mehr als eine Chance, wieder mal von hier weg zu kommen. Ace hatte sich bereits murrend von seinem Onkel verabschiedet und kletterte gerade an dem Silbernen hinauf. Ich sah hinunter zu dem Jungen, der mir vielleicht bis zur Brust reichte. "Du kannst nicht gehen und mich hier alleine lassen." Wimmerte er und seine Augen wurden glasig. Oh nein, er durfte nicht weinen. Nicht wegen mir. Ich ging in die Knie und umarmte ihn ganz fest. "Ich muss aber gehen um den zu töten, der all den Leuten so weh tut." Flüsterte ich und spüre, wie er fest die dünnen Arme um meinen Hals schlang. Herzzerreißend. "Aber du hast gesagt dass du mich nicht mehr alleine lasst. Dass du mich beschützt." Ich atmete tief ein. Wieso musste ich mich auch so an den Jungen gewöhnen. "Ich weiß. Aber ich muss gehen. Aber es wird dir auch nichts passieren. Denn der mächtigste aller Beschützer, wird hier auf dich aufpassen." Meinte ich vielsagend und er blickte mich verwirrt an. Ich blickte hinter ihn und drehte ihn dann um. Adira stand etwas weiter weg und hatte die Augen nicht einmal von uns genommen. Als würde sie den Kleinen im Auge behalten wollen. "Adira wird auch hier bleiben, und immer für dich da sein." Meinte ich und ein Lächeln wurde auf seinen Lippen breit. "Okay." Meinte er und ich blickte dem roten Drachen fest in die Augen. Pass gut auf ihn auf, beschütze ihn mit allen Mitteln. ich sandte ihr meine Gedanken und kurz darauf spürte ich, dass sie mich verstanden hatte. Und irgendwie fühlte ich auch, dass sie es tun würde. Sie würde auf Misha achten, da war ich mir sicher. "Auf wiedersehen." Flüsterte ich und begann, an meinem Drachen hoch zu klettern. "Auf wiedersehen Quinn. Bitte komm bald zurück." Rief mir Misha nach. "Versprochen." Meinte ich lächelnd und dann schwnag sich de rgrose Schwarze Drache in die Luft.

Stolen Secrets: Erbin der Drachen *beendet*Donde viven las historias. Descúbrelo ahora