Dreiundzwanzig

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Verwirrt sah Bokuto zu seinem Vize.

„Hä.. wieso denn jetzt Hori und nicht Ando?", er verstand die Welt nicht mehr.

„Sie hat bei ihrem Nachnamen gelogen"

„Und woher kanntest du ihn?", klinkte sich nun Kuroo mit ein.

„Er stand auf dem Briefkasten ihres Vaters", erwiderte Akaashi.

„Und du hast es nie für nötig gehalten, uns etwas zu sagen?", fragend hob Kuroo seine Augenbraue an.

„Sie wird dafür ihre Gründe haben", schulterzuckend wandte er sich vom Nekomakapitän ab und sah wieder dem Mittelblocker ins Gesicht.

„Was wollt ihr von ihr?", fragte dieser sichtlich gereizt. Dein Leben war schon schwer genug, mehr Drama wollte er dir ersparen. Zudem er erst seit kurzem weiß, wie es bei dir daheim abging. Die Zwillinge waren so frustriert, dass sie die Fassung verloren hatten. Ihm, Ginjima, Kita und Ojiro hatten sie sich anvertraut. Keiner von ihnen konnte es fassen. Doch nun verstanden sie auch deine zurückhaltende Art. Dass du nur was mit den Miya's unternommen hattest. Jeder kannte deine Familie. Es war klar, dass hinter dem Ganzen, etwas Verdorbenes stecken musste.

„Du kennst sie? Bitte sag mir ob sie da ist, ich muss sie unbedingt sehen und fragen wieso sie sich nicht gemeldet hat", viel zu feste rüttelte Bokuto an den Schultern des Mittelblockers, der genervt die Arme von seinen Schultern schob.

„Sie ist nicht da und wird auch nicht kommen!"

„Kannst du-"

„Nein! Du solltest damit aufhören. Ich weiß nicht, was du von ihr willst. Aber du wirst dir keinen Gefallen tun, indem du nach ihr suchst", er klang zwar genervt, doch in seiner Stimme war auch so viel Frust und Mitleid herauszuhören. Dies bemerkten jedoch nur Akaashi und Kuroo.

„Aber..", Bokuto ballte seine Hände zu Fäusten. So schnell würde er nicht aufgeben.

„Ich liebe sie!"

Alle Anwesenden weiteten ihre Augen. Damit hatte wohl keiner gerechnet. Selbst seine Freunde nicht. Er schwärmte zwar ständig von dir und meinte er sei in dich verliebt. Doch dass es tatsächlich Liebe war, hätte wohl niemand gedacht.

Suna schloss kurz seine Augen. Das musste er erst einmal verdauen. Wie sollte man so jemanden denn sagen, dass er sich fernhalten sollte.. oder musste..

Als er seine Augen wieder öffnete, fiel sein Blick auf Osamu, der soweit von ihnen weg stand, dass er deren Gespräch nicht beiwohnen konnte.

„Fuck..", murmelte Suna und fuhr sich frustriert übers Gesicht.

„Wie soll ich das am besten sagen..", er mied den direkten Blick in Bokuto's Gesicht.

„Sie wird in wenigen Tagen nach Korea ziehen. Dass sie sich nicht bei dir gemeldet hat, das ist nichts persönliches gewesen. Sie war einfach nicht in der Lage.. na ja.. also ich glaub mehr darf ich dazu nicht sagen. Bitte sprecht auch niemanden aus diesem Team mehr auf sie an. Einige von ihnen haben schwer mit diesem Entschluss zu kämpfen", unbewusst fiel sein Blick wieder auf die Zwillinge. Dieser war Akaashi nicht entgangen. Mit den Erstklässlern im Schlepptau drehte er sich um und ging.

Bokuto wirkte wie ein Wrack. Emotionslos stand er an derselben Stelle und blickte auf den Boden.

Nach Korea? Wieso?

„Kommt ihr, der Coach ruft euch", Konoha stand nun neben ihnen. Wirkte besorgt, als er seinen Kapitän sah. Dieser ließ sich ohne Einwände mitziehen, doch aus eigener Kraft hätte er es wohl nicht zustande gebracht. Mit gerunzelter Stirn sah Kuroo ihnen hinterher. Der Puddingkopf erschien neben ihm und sprach seltsamerweise genau seine Gedanken aus.

„An der ganzen Sache stimmt etwas nicht."

Endlich warst du angekommen. Es war unglaublich schwierig den Weg zur Sporthalle zu finden, ohne ein Handy oder einer Navigationsapp. Oft musstest du nachfragen. Je näher du dem Gebäude kamst, desto öfter wurde es beschildert. Bis du schlussendlich vor diesem standest.

Erleichtert atmetest du aus und tratst durch die großen Stahltüren. Der Geruch von Schweiß trat dir sofort in die Nase, gemischt mit etlichen Deos und Parfüms.

Neugierig sahst du dich um. Dein Blick fiel auf die große Uhr gegenüber.

„Entschuldigung?", sprachst du eine Gruppe in deiner Nähe an. Auffordernd musterten sie dich.

„Wann spielt denn die Inarizaki?"

„Oh, da musst du dich beeilen. Der erste Satz müsste schon begonnen haben", danach beschrieben sie dir noch den Weg und du eiltest in die genannte Halle.

Erschöpft stütztest du dich an deinen Knien ab. Als du wieder aufrecht standest, hattest du dich ganz nach oben erklommen. Du hattest einen erstaunlich guten Blick auf das Spielfeld und warst trotzdem so weit hinten, dass man dich nicht direkt erkennen konnte.

Zaghaft hattest du dich hingesetzt und deiner bald ehemaligen Schule, beim Spielen zugesehen.

What's left of me - Bokuto x Reader/OCWhere stories live. Discover now