Fünfzehn

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Die letzten Tage vergingen wie im Flug. Ein mulmiges Gefühl machte sich in deinem Magen bemerkbar. Automatisch verschlechterte sich deine Laune. Wenn du an dein Zuhause dachtest, lief dir ein beängstigender Schauer über den Rücken.

Ein sanftes Klopfen an deiner Zimmertüre, entriss dich aus deinen negativen Gedanken, denen du beinahe verfallen wärst.
Selbst dein Vater wusste nicht alles, er konnte sich das meiste nur denken. Doch dass die Realität, die sich dein Leben nannte, noch viel düsterer war, als er sich jemals vorstellen könnte, verschwiegst du ihm bewusst. Denn selbst er, hätte dagegen nichts unternehmen können.

Mit einem Lächeln blickte er dich an, doch seine Auge wirkten so traurig. Es passte einfach nicht zusammen.

„Hast du schon alles fertig gepackt?", fragte er dich sanft. Du nicktest nur.

„Vielleicht können wir deine Mutter überreden, dass du auch in den Winterferien kommen darfst", du wusstest, dass er dich nur aufmuntern wollte. Denn ihr beide wusstest ganz genau, dass sie sich niemals überreden lassen würde. Als würde sie mit dir die freie Zeit verbringen. Nur um deinem Vater eins auszuwischen, würde sie es ablehnen.

„Ja, vielleicht..", sagtest du ebenfalls.

Das Schellen an der Haustüre, ließ euch beide aufsehen.

„Erwartest du jemanden?", fragte dich dein Vater. Zögernd schütteltest du deinen Kopf. Obwohl du dir schon denken könntest, um wen es sich handelte. Immerhin kam er des Öfteren ohne Ankündigung. Ein zartes Lächeln schlich sich auf deine Lippen. Dies blieb deinem Vater natürlich nicht unbemerkt.

„Dann wird es bestimmt Bokuto sein, nicht wahr?", gluckste dein Vater. Empört und mit roten Wangen, sahst du deinen Vater an. Dieser verließ jedoch nur lachend dein Zimmer.
Er war froh dich so glücklich und ausgelassen zu sehen. Irgendetwas stimmte in deinem Zuhause in Hyōgo nicht. Ein Vater merkt so etwas. Doch wenn es etwas Ernstes wäre, würdest du es ihm doch sagen!? Schnell schüttelte er seinen Kopf. Egal was für einen schrecklichen Charakter deine Mutter haben konnte. Sie war immer noch deine Mutter. Niemand würde seinem eigenen Kind schaden.. hoffte er zumindest.

Umgezogen standest du du im Flur und konntest hören, wie vergnügt sich dein Vater mit mehreren Personen unterhielt.

„Auch mal da", begrüßte dich Kuroo und trug ein freches Grinsen auf dem Gesicht. Es war beinahe schon beängstigend, wie gut sich dein Vater mit den Jungs verstand. Alle vier saßen im Wohnzimmer und hatten anscheinend auf dich gewartet. Selbst Kenma, der so schien als wäre ihm vieles gleichgültig, schenkte dir ein kleines Lächeln.

In diesen sechs Wochen, hattest du dich wirklich gut mit ihnen angefreundet. Doch so ganz alleine, wie du es mit Bokuto getan hattest, trafst du dich mit keinem von ihnen. Dies schien auch Bokuto zu beruhigen, denn Kuroo fand dich offensichtlich auch ganz anziehend. Auch wenn er sich Bokuto zu Liebe zurückhielt.

„Was macht ihr denn hier?", fragtest du. Doch konntest dir das dämliche Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen. Belustigt sahen dich die beiden Kapitäne an.

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du morgen abreisen kannst und wir vorher nichts unternehmen", lachte Bokuto und stemmte die Arme in die Hüften.

Fragend sahst du deinen Vater an, dieser nickte dir nur lächelnd zu. Immerhin hattet ihr die letzten beiden Tage nur zu zweit verbracht. Er hatte sich extra noch mal frei genommen.

„Und was schwebt euch so vor?", nachdenklich sahst du in die Runde.

„Heute ist es extrem heiß, wir könnten an den Strand fahren?", nachdenklich rieb sich Kuroo das Kinn und Kozume verzog das Gesicht. Er schien wohl nicht dafür zu sein. Du fandest die Idee auch nicht berauschend, doch trautest dich nicht dagegen zu sprechen. Vielleicht kam ja ein besserer Vorschlag.

„Oya, das klingt gut!", enthusiastisch sprang Bokuto auf.

Dahin mit deiner Hoffnung. Jetzt gab es nur noch ein Problem.

„Ich hab aber keine Badesachen eingepackt..", sprachst du an, in der Hoffnung, dass sie nachgaben.

Dein Vater kramte in seiner Brieftasche herum und zog einige Scheine heraus.
„Kein Problem, dann holst du dir einfach welche", lächelnd steckte er dir das Geld zu. Innerlich seufzt du auf. Wieso konnte dein Vater keine Gedanken lesen.

„Alles gut bei dir A-chan?"
Ja so nannte dich Kuroo mittlerweile.

„Der gefällt mir auch nicht..", gabst du zu und stöhntest genervt auf.

„Das ist schon der dritte Laden. Wenn du dir unsicher bist, kannst du es uns auch zeigen.. wir können dich gerne beraten", grinste er vor sich hin und büßte sich einen finsteren Blick Bokuto's ein.

„Vergiss es", zischtest du.

„Stell dich nicht so an, immerhin werden wir dich auch am Strand darin sehen", gluckste er und nun stimmten ihm sogar die zwei ruhigeren Jungs zu.

„Ist schon gut.. ich werde einfach den hier nehmen..", gabst du dich geschlagen und zogst dich schnell um.

Beim Shinkansen angekommen, fuhrt ihr einige Stationen bis ihr an besagtem Strand ankamt. Schnell begrüße euch die sommerliche Meeresbrise und erhellte eure Laune.

Mit großen Augen, rannten Bokuto und Kuroo wie kleine Kinder Richtung Beachvolleyballfeld.

„Kommt ihr denn gar nicht mit?", fragte Akaashi, an dich und Kozume gerichtet.

Kozume schüttelte den Kopf.
„Ich hatte diese Ferien genug Training", grimmig breitete er sein Handtuch aus und legte sich auf den Bauch, damit er in Ruhe an seiner PSP spielen konnte.

„Ich passe auch", dabei tatst du es Kozume gleich und packtest dein Handtuch ebenfalls aus. Da sich der Setter keine Gedanken um seine Gesundheit zu machen schien, sahst du dich kurz um und erkanntest einige Sonnenschirme, die noch nicht benutzt wurden. Schnell schnapptest du dir gleich zwei von ihnen, falls die anderen nachher auch etwas Schatten wollten.

Etwas mitgenommen sahst du auf das Volleyballfeld. Diese Chaoten würden dir fehlen. Insbesondere einer von ihnen. Wenn du daran dachtest, dass du morgen wieder zurück musstest.. schüttelte es dich. Zugegeben, auf die Schule freutest du dich ein wenig. Immerhin würdest du dann wieder deine Freunde sehen. Doch alles andere, konnte dir erspart bleiben.

Grinsend kamen die Jungs zurück. Sie hatten gewonnen, das hattest du von deinem Platz aus beobachten können.

„Kommst du mit ins Wasser, Tomo-chan?", Bokuto sah dich strahlend an. So leid es dir auch tat. Du wolltest definitiv nicht ins Wasser. Somit schütteltest du den Kopf.
„Ich bleib lieber hier bei Kenma", lachtest du leicht. Dir war klar, dass der Nekomasetter ebenfalls auf seinem Handtuch sitzen bleiben wollte.

„Komm schon das wird bestimmt lustig", Bokuto packte dein Handgelenk und zog dich auf die Beine. Ehe du dich versahst, hatte er dich im Brautstil getragen und steuerte das Meer an.
Du wurdest ganz blass. Bevor du reagieren konntest, spürtest du bereits das kühle Nass, welches dein Sommerkleid eintränkte.

What's left of me - Bokuto x Reader/OCWhere stories live. Discover now