Einundzwanzig

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Das Schuljahr war fast zu Ende. Und das Frühlingsturnier stand vor der Türe. In zwei Wochen würden deine Freunde daran teilnehmen und mit dem Team der Inarizaki, nach Tokio reisen.

Automatisch musstest du an Bokuto denken, den du seit dem Tag an dem dir dein Handy entwendet worden ist, nicht mehr kontaktieren konntest.
Dieser fragte sich derweil, ob er irgendetwas falsch gemacht hatte. Er dachte eigentlich, dass es zwischen euch echt gut lief und wollte dich beim Frühlingsturnier nach einem offiziellen Date fragen. Doch irgendetwas musste er falsch gemacht haben. Seine Nachrichten kamen nicht einmal bei dir an. Immer war nur ein Haken zu sehen.

Hat sie mich etwa blockiert?

Er wirkte so depressiv, dass er sich kaum auf das Training konzentrieren konnte.
Was er nicht wissen konnte war, dass du dein Handy bis heute nicht zurückbekommen hattest.

„Tomoko-sama, Hori-sama wünscht sie zu sehen", teilte dir Suwabe mit. Verwirrt runzeltest du deine Stirn. Das konnte nichts Gutes heißen.

Vorsichtig tapst du die Treppenstufen runter. Schleppend brachtest du deinen Körper gegenüber deinem Vormund.

„Sie haben nach mir gerufen", höflich stelltest du dich an das Ende des Tisches.

„Setz dich doch", deine Mutter klang außerordentlich freundlich. Zu falsch und aufgesetzt, um aufrichtig zu sein. Irritiert zogst du deine Augenbrauen tiefer, doch glättetest sogleich deine Stirn. Verärgern wolltest du keinen von beiden.

Als du dich endlich hingesetzt hattest, fing dein Stiefvater an zu sprechen.

„Auf meiner Geschäftsreise in Korea, habe ich interessante und vielversprechende Geschäftspartner kennenlernen dürfen. So wie wir in Japan, haben sie in Korea ein gutlaufendes Imperium aufgebaut", nur halbherzig hattest du zugehört. Bis du die durchbohrenden Blicke deiner Gegenüber wahrnahmst, als wollten sie dass du mehr Begeisterung zeigst.

„Das freut mich für Sie beide. Bei allem Respekt, was hat das Ganze mit mir zu tun? Ich bin nicht einmal am Erbe beteiligt, das haben Sie mir oft genug verdeutlicht. Wieso sprechen Sie mit mir, auf einmal über ihre Geschäfte?", du konntest es nicht verstehen. Umso skeptischer wurdest du, als die beiden einen seltsamen Blick miteinander austauschten.

„Diese Leute haben einen heiratswilligen Sohn. Die Bedingung unserer zukünftigen Fusion ist es, dich nach diesem Schuljahr mit diesem jungen Mann zu vermählen!"

Dein Herz raste, du konntest deinen Puls in jeder Faser deines Körpers spüren. Das könnten sie doch nicht machen.. Ungläubig sahst du die Frau an, die nicht mehr als diejenige war, die dich ausgetragen hatte. Ihr kalter Blick zeigte dir, dass sie es definitiv könnten.

Heiraten?

Du warst doch gerade mal 17 Jahre alt und außerdem konntest du doch niemanden heiraten, den du nicht einmal kanntest. Das könnten sie doch nicht von dir verlangen. Mit all deinem Mut, den du in deinem Inneren lodern spüren konntest. Das erste Mal! Stemmtest du deine Hände auf den Tisch und standst auf.

„Nein!", bestimmt sprachst du dieses Wort aus und warst noch nie zufriedener mit dir selbst.
Du würdest es nicht mehr zulassen, dass sie dein Leben bestimmten. Zudem sie dich nicht einmal liebten.

„Wie war das?", zischte deine Mutter.

„Ich sagte: Nein!", selbstbewusst hattest du ihr in die Augen gesehen und man konnte ihre Zähne fletschen hören. Sie war stinksauer.
Gerade als sie etwas erwidern wollte, hob dein Stiefvater die Hand, um ihr zu signalisieren, dass sie still sein sollte.

„Liegt es an diesem Bokuto?"

Deine Augen weiteten sich, als er diesen Namen in den Mund nahm. Wie konnte er es wagen.

„Muss es einen Grund haben, weshalb ich keinen Wildfremden heiraten möchte. Außerdem bin ich Minderjährig!", versuchtest du gefasst zu antworten, doch unbewusst bebte deine Stimme.

„Hm, wenn das so ist, dann stört es dich doch auch nicht, wenn wir ein wenig in seinen Zukunftsplänen herumpfuschen?"

„W-Wie..", mehr brachtest du nicht zustande.

„Bokuto Kōtarō, 18 Jahre alt und Kapitän des Volleyballclubs der Fukurōdani Akademie in Tokio. Eines der Top 5 Asse, der gesamten Oberschulen Japans. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen, hat er ein Angebot bekommen. Und zwar für das momentan stärkste Team der V-Leage, in der U21 zu spielen. Dieses Angebot hat er selbstverständlich angenommen. Verstehst du auf was ich hinaus möchte?"

Du schlucktest den Kloß, der sich in deinem Hals gebildet hatte, herunter.

„Falls nicht, erkläre ich es dir gerne. Wenn du nicht tust was wir dir sagen, dann muss sich dein liebster Freund von seiner Volleyballkarriere verabschieden. Ich werde dafür sorgen, dass er auch in sonst keinem Team aufgenommen wird! Deutlich genug?", ein gehässiges Grinsen, schlich sich auf sein Gesicht. Während deines ganz blass wurde.

Ohne auf eine Antwort warten zu müssen, wusste er genau wie du dich entscheiden würdest.

Niemals würdest du an dich selbst denken, wenn du damit das Leben eines anderen zerstören würdest.

What's left of me - Bokuto x Reader/OCWhere stories live. Discover now