23. Der Ball (Teil 2)

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Link's POV:

Der Saal überwältigte mich und auf einmal fühlte ich mich so klein in diesem riesigen Raum. Zelda hatte wundervolle Arbeit bei der Dekoration geleistet. Gerade stießen alle auf etwas an, was ich leider nicht so ganz mitbekam.
"Link!", Sidon winkte mich zu sich an den Tisch, wo auch die anderen Nachfahren saßen. Ich huschte zu ihnen herüber und wurde herzlich von ihnen empfangen. Ich setzte mich auf den freien Platz, auf dem ein Schild mit meinem Namen stand. An der Schrift konnte ich erkennen, dass sie nicht von Zelda stammte.
Yonobo kam gerade vom Buffet. Ein riesiger Brocken Felsenfleisch lag auf seinem Teller. "Link! Hey, Bruder!"
Er umarmte mich mit seinem harten Körper, wodurch ich kaum Luft bekam.
Er erinnerte mich aber sehr an Daruk. *seufz* Ich vermisse ihn wirklich sehr.

Wir entscheiden uns erst einmal alle zum Buffet zu gehen, um unseren Hunger zu stillen. Riju sah in ihrem orientalischen Kleid sehr gut aus, was ich ihr auch sagte. Dafür bekam ich aber nur einen Schlag an den Arm.
Mir fiel auf, dass es sogar Obsttorte gab; Zelda's Lieblingskuchen. Davon war genau ein Stück weg. Zwar war ich eher an mein selbstgekochtes Essen gewöhnt, aber das im Schloss war auch nicht schlecht. Wir unterhielten uns ein bisschen über Neuigkeiten, wir hatten uns schließlich lange nicht gesehen. Aber ich konnte nicht glauben, was sie von dem Prinzen hielten.
"Er ist sehr freundlich, für einen Prinzen", meinte Riju und strich sich durch ihr dunkelrotes Haar. "Sicherlich kann er auch gut kämpfen", sagte Teba und schnitt seinen gebratenen Fisch klein. "WAS?", platzte es aus mir heraus.
"Ihr kennt ihn doch gar nicht. Der ist total komisch. Er hat vorgestern alle Soldaten abgecheckt! Ob sie gute Rüstungen haben, und dann wollte er sich das ganze Gelände ansehen. Vermutlich hat er nach irgendetwas gesucht, was ihm nicht gut genug erscheint." Sie sahen mich an, als hätte mich etwas ins Gesicht gestochen.
Ich nippte an meinem Getränk, während ich auf eine Antwort wartete. "Ich glaub dir, Mann", sagte Sidon schließlich. "Du hast Recht, das ist ein komisches Verhalten." Ich schaute das erste Mal zum Thron. Ich konnte nicht mehr, als Zeldas Gesicht sehen. Sie war gerade am Essen, wobei sie immer wieder zu jemandem neben ihr schaute. Da ich Eric noch nirgends gesehen hatte, ging ich davon aus, dass es sich um ihn handeln musste. Ich sah finster auf meinen Teller.

Nachdem alle Gäste aufgegessen hatten, veränderte sich die Musik. Der Dirigent stimmte ein paar Takte an und das Orchester spielte Tanzmusik. Ausschließlich Walzer. Das Buffet verschwand, damit mehr Platz zum Tanzen frei war. Nach und nach gingen Leute auf die Tanzfläche und tanzten Walzer. "Kommt schon!", sagte Riju zu uns, sprang auf und zerrte mich auf die Tanzfläche. Die anderen kamen hinterher, außer Teba. Er meinte, er wäre zu voll gegessen um zu tanzen.
Es war deutlich einfacher mit Riju zu tanzen, da sie kleiner war, als ich. Sie kicherte und ich drehte sie im Kreis, bis sie anfing zu quieken. Mein Blick fiel auf Zelda und Prinz Eric, die zusammen die Treppe hinunter auf die Tanzfläche gingen. Zum ersten Mal sah ich Zelda vollständig. Ihr anmutiges blaues Kleid, die edle Frisur. Sie strahlte, tiefste Zufriedenheit aus. Ich konnte nichts anderes tun, als sie anzusehen. Sie war die schönste Frau, die ich je gesehen habe. Wie sie mit dem Prinzen tanzte, als wär sie eine Göttin. Sie sahen so gut zusammen aus; wie die Protagonisten eines Märchens. Die anderen im Saal schauten ebenfalls nur auf Zelda. Ihr Kleid war wie ein tiefer Ozean, der bei jeder Bewegung Wellen schlug. Sie sah Eric an, wie sie mich angesehen hatte; in der Höhle wo es nur uns beide gab. Ich spürte immer noch ihre zarten Lippen auf meinen.
Tiefe Eifersucht befiel meinen Körper. Wie ein Gift schlängelte sie sich von meinen Füßen bis zu meinem Kopf.
Ich versuchte mich zu fangen und tanzte mit einer Orni-Frau. Ich versuchte mich aufs Tanzen zu konzentrieren, aber mein Blick wanderte immer wieder zu Zelda.
Schließlich setzte ich mich wieder an den Tisch und plauderte mit dem Tanzgrummel Teba.

Als ein Tanz mit Partnerwechsel getanzt wurde, stieg ich wieder mit ein. Zelda tanzte immer noch mit Eric, manchmal lachten sie sogar, wobei sich mein Herz zusammenzog. Ich tanzte mit einer jungen Hylianerin, dann mit einer großen Goronin. Schließlich nahm ich Zeldas Hand und wir tanzten endlich zusammen. Ihre Augen weiteten sich und sie setzte sofort ein Lächeln auf.
"Wie gefällt dir der Ball?", fragte sie immer noch fröhlich gestimmt. "Gut"
Ich hoffte, dass sie so meine Laune bemerken würde. "Das freut mich." Ich drehte sie zwei Mal. "Weißt du was? Ich werde dich zum Anführer der königlichen Garde ernennen, das weiß aber noch niemand, also behalt es erstmal für dich." Soldaten ausbilden, Schlachtpläne schmieden und alles was dazu kommt? Davon hatte mein Vater immer geträumt. Ich nickte entschlossen. "Tut mir leid, dass ich zu spät war." "Das macht nichts. Du bist hier, das ist die Hauptsache." Der Tanz endete und alle fingen an zu klatschten. "Können wir kurz reden?", flüsterte ich ihr mit ernster Stimmlage ins Ohr. Sie schaute von mir zu den Gästen, als hätte sie es nicht hören wollen. Dann nahm sie meinen Arm und wir gingen durch die Flügeltür nach draußen. Die kalte Nachtluft erfüllte mich, wobei ich kurz zitterte. Wir gingen auf einen kleinen Balkon nicht weit von der Tür entfernt. Man konnte die Musik noch immer hören, die jetzt im Zusammenspiel mit den Grillen noch schöner war. Sie sah vom Boden zu mir hoch und ihr Lächeln war verschwunden.
"Ich weiß, was du jetzt sagen willst", fing sie an, wobei sie sich die Arme rieb und wieder zu Boden schaute.

Zelda's POV:

Ich spürte seinen Blick auf mir, der mich wie ein Pfeil durchbohrte.
Ich musste ihm endlich sagen, dass ich Eric heiraten werde. Es fiel mir jedoch so schwer, dass ich kein Wort rausbekam.
"Zelda, ich versteh nicht was mit dir los ist." Überrascht über seinen aufgebrachten Ton sah ich zu ihm. "Ich dachte wir können uns alles sagen. Seitdem Eric hier ist, bist du abweisend zu mir. Und was war das heute Abend?" Seine Stimme war eine Mischung aus Trauer und Wut.
"Ich werde Eric heiraten!" Jegliche Emotionen wichen aus seinem Gesicht. Das hellblaue Meer in seinen Augen war wie ausgetrocknet.
Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Heiße Tränen rollten meine Wangen herunter. "Das war Vaters Geheimnis. Er hat alles organisiert, ohne dass ich es wusste." Ich schluchzte. "Ich dachte...ich dachte wenn ich mich von dir entferne, kann ich mich mehr auf Eric konzentrieren, ihn besser kennenlernen." Link trat einen Schritt von mir zurück. "Link, es tut mir leid! Es tut mir so leid. Aber das zwischen uns", ich schaute ihm in die Augen. "Das geht nicht! Du bist ein Ritter, ich eine Königin. Das ist nicht erlaubt." Meine Augen brannten und ich trocknete sie mit einem Taschentuch. "Das ist mir egal", sagte Link plötzlich. "Das in der Höhle. War das echt?" Ich wich seinem Blick aus. Ja das war es, sagte ich zu mir selbst. Doch ich wollte es verdrängen...ich redete mir ein, wenn ich ihn sah, dass das alles nur ein Fehler war. Ich liebte Link, aber wir konnten nicht zusammen sein...
"Das war ein Fehler", sagte ich, während ich versuchte entschlossen zu wirken.
Er zog die Augenbrauen zusammen. "Das kannst du doch nicht ernst meinen."
"Versteh doch!", ich rief beinahe. "Ich werde ihn heiraten. Es war mir schon immer bestimmt einen Prinzen zu ehelichen. Ich kann mir die Welt nicht so gestalten, wie sie mir gefällt! Es gehört sich so für eine Prinzessin!" Ich fing wieder an zu weinen, ich hielt mir eine Hand vors Gesicht. Niemand sagte etwas.
"Ich verstehe." Link drehte sich um und ging, ohne ein weiteres Wort.

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