20. Ein lustiger Abend

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Link's POV:

Ich warf mich in eine alte Badewanne in der Kaserne und wusch mich gründlich. Danach zog ich mir das Hylia-Gewand an, dazu die Hylia Hose und Stiefel.

Nachdem ich mir ein ausgiebiges Abendessen in der Kaserne gegönnt habe, ging ich mit ein paar Soldaten in die neue Kneipe nebenan. Die Eröffnung war in meiner Abwesenheit, weshalb ich sie nicht kannte. Zum beißenen Huhn stand auf dem Hängeschild, womit die Kneipe wohl das erste Gebäude von "Neu Hyrule-Stadt" ist. Wir mussten lachen und traten durch die hölzerne Tür.
Die Kneipe war noch nicht allzu voll, weshalb wir noch einen Tisch fanden.
Zusammen bestellten wir uns ein paar Bier und plauderten über alles mögliche. Neues und altes. Es tat gut mal wieder unter Männern zu sein. Nicht, dass es mit Zelda nicht schön war! Ich war die meiste Zeit einfach nur etwas angespannt; nervös.
"Also dieser Schnösel", sagte einer der Soldaten und lachte schon im Voraus. Die anderen stiegen mit ein. "Link, im Ernst. Der hat hier einfach alles abgegrast. Vom Trainingsplatz bis zum Kuhstall." Sie lachten lauter und kippten sich das Bier in den Mund. Ich musste jetzt auch mitlachen. "Der ist wie meine Mutter, die früher mein Zimmer nach was Verbotenen abgesucht hat." Lautes Gelächter schallte in meinen Ohren. Ich kriegte mich nicht mehr ein und hielt mir den Bauch vor lachen. Wir bestellten jeder noch ein Bier. "Ach ja, Leute ratet mal, was ich heute erfahren habe", sagte ein kräftiger Soldat mit Schnurrbart, der ein breites Grinsen aufgelegt hatte. "Mary ist schwanger. Wir bekommen ein Kind!" Lautes Jubeln ertönte. Wir gratulierten ihm herzlich.
"Woah, und ich hab noch nie mit einem Mädchen gesprochen", sagte ein junger Soldat mit bedrückender Stimme. Wieder ertönte Gelächter. "Ach, mach dir nichts draus Milo!", meinte ein anderer.
"Du musst das nur richtig anstellen. Sei nett zu ihr, und wenn ihr ein bisschen gequatscht habt, lädst du sie zum Essen ein. »Nein« ist das schlimme was sie sagen kann." Der Soldat lehnte sich zurück und legte seine Hände hinter den Kopf.
"Sei einfach mutig, du hast nichts zu verlieren." Der Soldat neben Milo klopfte ihm auf die Schulter. Ich dachte darüber nach und er hatte Recht. Ich denke ich sollte Zelda bald sagen, was ich für sie empfinde. Sie verschwand nicht aus meinem Kopf! Und wenn ich an unseren Kuss dachte, spielte mein Kopf nur noch verrückter. Übrigens machte mich dieser Prinz wütend. Dachte er ernsthaft er könnte Zelda mit ein paar Handküssen beeindrucken? Lächerlich, dieser Typ.

Nach einiger Zeit ging ich zur Bar und bestellte mir ein großes Glas Wasser. Ich exte es komplett, legte zwei Rubine auf den Tisch und verließ die Bar mit einem Handzeichen an meine Kumpels.
Ich ging die schmierigen dunklen Wege entlang zurück zur Kaserne, um dort zu übernachten. Als ich in meinem Bett lag, dachte ich an den morgigen Tag. Mein Plan war es nach Kakariko zu reisen, um Impa um Rat, wegen meiner Wunde, zu fragen. Zelda wollte ja mit, also werden wir wohl zusammen reisen.

An diesem Abend war ich mir sicher, dass ich es Zelda morgen wohlmöglich sagen werde. Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich daran dachte. Wir werden auf der Reise alleine sein, ohne jemanden der mich daran hindern würde.

Am nächsten Morgen...

Ich wachte heute schon früh auf. Ich konnte einfach nicht mehr einschlafen, weshalb ich nach draußen auf den Trainingsplatz ging, um ein bisschen zu üben. Die Morgenluft war schwül, aber sie war auch irgendwie befreiend. Als ich am Trainingsplatz ankam, schnappte ich mir ein Schwert, was einigermaßen gut aussah und fing an mich zu dehnen. Ich führte erstmal einfache Schläge aus, dann eine Stechattacke und ein paar Rückwärtsalti. Ich atmete tief aus und ließ meine Schultern ein oder Male kreisen. "Du trainierst sehr hard." Eine bekannte Stimme.
Ich drehte mich ruckartig um. Eric lehnte an der Wand, mit einem Apfel in der Hand. Er sah mich jedoch nicht an, sondern zu seinem Frühstück.
Mein Puls schnellte leicht nach oben, aber ich versuchte mich zu beherrschen.
"Ich habe auch viel trainiert, aber einen Rückwärtsalto habe ich nie geschafft." Er sah mich mit seinen bernsteinfarbenen Augen an, die viel dunkler aussahen, als gestern. "Von wem hast du das gelernt, wenn ich fragen darf?" Ich schaute ihn nur an, ohne ein Wort zu sagen. Ich schwang nur mein Schwert umher. "Mein Vater hat es mir beigebracht. Er war ebenfalls ein Ritter."
"Interessant", er starrte wieder auf den Apfel. "Naja, viel Glück bei deinem Training." Er wandte sich zum Gehen. "Du bist bewundernswert, Link." Das sagte er so, als würde er es nicht ernst meinen. Er warf mir den Apfel zu, den ich gekonnt fing. Er lächlte schief und verließ den Platz. "Was war das gerade?", fragte ich mich, als ich diesen perfekten Apfel in meiner Hand ansah.

"Eure Majestät, Master Link möchte euch sprechen!"
"Lasst ihn herein!"
Somit tat sich die große Tür des Thronsaals auf. Zelda saß an einem Tisch und schien sich etwas zu notieren. Sie trug ihr blaues Kleid und hatte sogar ihre Krone auf. Ich setzte ein Grinsen auf und trat ein.
Sie schaute auf. "Guten Morgen, Link" Sie schien fröhlich zu sein.
"Guten Morgen, eure Hoheit"
Als die Wachen uns alleine ließen, lockerte ich meine Haltung.
"Zelda, ich dachte ich reite heute zu Impa. Sicherlich hast du keine Zeit mitzukommen, aber...ich würde mich freuen." Ich wartete auf eine Antwort, währenddessen Zelda sich wieder ihren Notizen zuwendete. Sie machte mit dem Stift einen Punkt, legte ihn weg und sah zu mir auf.
"Ich kann leider nicht mitkommen, Link. Ich muss noch einiges vorbereiten." Sie nahm ein paar Blätter, klopfte sie hochkant auf dem Tisch, damit sie sie ordentlich auf einen Stapel legen konnte.
"Weißt du, ich dachte ich gebe einen Ball." Mir blieb die Spucke weg. "Einen «Ball»?", wiederholte ich. "Ja, ich weiß es gab noch nie einen Ball, aber wir haben unseren Sieg über die Verheerung ja noch gar nicht richtig gefeiert! Da kam mir die Idee, mal einen Ball zu veranstalten." Sie wirkte immer noch amüsiert, was ich ein bisschen seltsam fand. "Die Nachfahren der Recken sind natürlich auch eingeladen." Sie schenkte mir ein flüchtiges Lächeln, legte dann einen Haufen Umschläge auf den Tisch und fing an, einen nach dem anderen nochmal zu überfliegen. Ich wusste gar nicht so genau was ich sagen sollte. Irgendwie dachte ich, dass sie auf alle Fälle mitkommt. Und ein Ball? Darauf war ich so gar nicht eingestellt.
"Du kommst doch auch, nicht war?" Sie reichte mir einen Umschlag, auf dem mein Name mit schwungvollen Buchstaben stand. "Ich wollte eigentlich mit dir reden..."
"Dafür habe ich jetzt leider keine Zeit." Verwirrt darüber, dass sie mich unterbrach, schaute ich einfach nur zu wie sie alles zusammen packte und gehen wollte. "Viel Glück auf deiner Reise! Und sei morgen Abend pünktlich da. Es steht alles auf der Einladung."
"Zelda"
"Bis morgen, Link. Ich muss einen Ball vorbereiten." Mit diesen Worten ging sie aus dem Thronsaal und ließ mich allein in diesem riesigen Raum stehen.

The Legend of Zelda Botw | Green Lights | Zelda x Link Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz