22. Der Ball (Teil 1)

64 4 33
                                    

Zelda's POV:

Die Wahl eines Ballkleides, war wohl bis jetzt die schwierigste Entscheidung meines Lebens. Ich bekam ungefähr 12 Kleider vorgestellt, davon probierte ich 10 an. Jedes einzelne war in den Farben blau, weiß, gold. Sowie fast jedes meiner Kleidungsstücke...
Ich seufzte, als ich mich in ein enges langes Kleid quetschte, wobei mir zwei Dienstmädchen halfen. "Wunderschön, eure Hoheit", sagten sie, als ich mich im Spiegel betrachtete. Das sagten sie bei fast jedem Kleid und langsam fing ich an ihnen nicht mehr zu glauben.
Ich schaute skeptisch zu meinem Spiegelbild. In diesem Kleid fühlte ich mich gar nicht wohl.
Es dauerte noch eine Stunde, bis ich endlich ein Kleid gefunden hatte, dass zu mir passt. Ein dunkelblaues langes Kleid mit goldenen Mustern. Der Rock war groß und drehte sich bei jeder Drehbewegung. Dazu goldene Absatzschuhe.
Klar, das Outfit war sehr gewagt, aber es war ein Ball! Dafür musste ich mich als Königin doch in Schale schmeißen.
Zum Abschluss frisierten mich die Dienstmädchen. Sie steckten meine Haare zu einem eleganten Haarknoten hoch, was mit meinen kurzen Haaren etwas schwierig war. Meine Krone durfte natürlich auch nicht fehlen. Fertig!
Ich ging auf den großen Spiegel zu. Die Dienstmädchen standen gespannt hinter mir, neugierig auf meine Reaktion.
Mir blieb wortwörtlich die Luft weg. Ich behaupte ja selten von mir, dass ich mich hübsch finde, aber heute Abend war ich das. Ich lächelte breit meinem Spiegelbild entgegen, woraufhin die Dienstmädchen erleichtert lachten und sich aufgeregt zu kichern begannen.

Ich verließ den Ankleideraum hoch erfreut und mit Vorfreude auf den Abend. Die Sonne war schon fast untergegangen, was bedeutete, dass die Gäste jeden Augenblick da sein werden.
Als ich auf dem Weg zum Thronsaal war, ertönte ruhige klassische Musik und die ersten leisen Gespräche waren zu hören.
Das helle Licht der Kronleuchter erreichte mich und ich trat ins Licht. Ich stand auf dem Podest, wo der Thron ruhte, und schaute auf die Tanzfläche herunter, die sich allmählich mit Menschen füllte. Ich hatte viele einfache Leute eingeladen, von denen man aber nicht genau erkennen konnte, welcher viel oder wenig besaß. Sie sahen alle sehr anmutig aus. Alle paar Sekunden ging die große Flügeltür auf und Gäste mit bunten Kleidern traten herein. Die Bediensteten führten sie zu ihren gedeckten Tischen, die an den Seiten aufgestellt waren. Auf jeden stand eine Vase mit Prinzessinnen-Enzianen. Weiterhin ließ ich ein paar an den Säulen anbringen.
Es gab ein Buffet mit zahlreichen Köstlichkeiten, welche ich teilweise alle ausgesucht hatte. Das Orchester spielte auf einer kleinen Erhöhung zwischen den Treppen, welche zum Thron führten.
Ich atmete erleichtert aus. Soweit lief alles wie geplant. Nur die Nachfahren der Recken, konnte ich noch nirgends entdecken. Link ebenso wenig.

"Ihr seht bezaubernd aus, eure Hoheit!"
Ich drehte mich zu Prinz Eric, der links von mir stand. Er trug einen Anzug in dunkelblau und Rottönen. Er passte perfekt zu meinem Kleid. Eric gab mir einen schnellen Handkuss und schaute auf die Gäste herunter.
"Ihr seht ebenfalls sehr gut aus, mein Prinz", sagte ich, während ich meine Schultern straffte.
"Das habt ihr wundervoll organisiert. Ich habe selten so einen schönen Ballsaal gesehen." Ich lächelte und spüre eine angenehme Wärme in meiner Brust.
Die Tür ging auf und ein großgewachsener Zora betrat den Saal. Sidon. "Ich werde meine Gäste begrüßen. Kommt doch mit, dann stell ich euch gleich den Prinzen der Zoras vor", sagte ich aufgeregt zu Eric. "
Sehr gern." Diesmal erwiderte ich sein charmantes Lächeln.
Wir gingen vorsichtig die Treppen herunter, doch trat in meiner Eile auf meinen Rock. Ich stolperte und Eric umfasste meine behandschuhten Arme.
Unsere Gesichter waren dicht aneinander. "Alles in Ordnung? Habt ihr euch wehgetan?" "Nein, mir geht's gut. Dieses Kleid." Ich hob mein Kleid ein wenig, so als würde ich nach einem Riss oder ähnlichem schauen.

Ich ging auf Sidon zu, der sich unter die Leute mischte. Als er mich erblickte, schlängelte er sich zwischen den Leute zu mir. Die Gäste nahmen Abstand zu mir und verbeugten sich und sprachen davon, wie schön es ihnen hier gefällt würde. Ich begrüßte einige Menschen, bis Sidon es zu mir geschafft hatte.
"Eure Hoheit", er verbeugte sich. Ich musste weit zu ihm hochsehen, was ich sonst nicht so gewohnt war. "Vielen Dank für die Einladung. Wie schön, ihr seid. Es freut mich, dass wir endlich das Vergnügen haben." Ich stimmte ihm zu und bedankte mich für sein Kommen.
"Das ist Prinz Eric von Taineles." Ich schob ihn sachte zu Sidon. "Eric, das ist Sidon, Prinz der Zoras." Die schüttelten sich die Hände und Sidon schien von Eric sehr angetan zu sein. "Freut mich sehr eure Hoheit. Ich hätte fast gedacht ihr seid ein Hylianer." Eric hob die Augenbrauen. "Ja, die Tainelaner sehen den Hylianern ziemlich ähnlich. Ich würde sogar behaupten, gleich." Sie unterhielten sich eine Weile, währenddessen ich einen kleinen Rundgang einlegte und von den Bediensteten gefragt wurde, ob alles zu meiner Zufriedenheit war.
"Zelda, eure Hoheit!" Yonobo stand gefolgt von den anderen, von seinem Tisch auf und kam auf mich zu. Riju und Teba zupften im Gehen schnell ihre Kleidung zurecht. "Schön euch alle einmal richtig kennenzulernen!", begrüßte ich sie, gefolgt von einem Knicks. Als Eric und Sidon auch zu uns stießen, wurde jeder nacheinander vorgestellt. Eric schien bei allen einen guten Eindruck zu hinterlassen, was mich sehr freute. Ihr zukünftiger König sollte sich ja gut mit seinem Volk verstehen. Das alles klang seltsam in meinem Kopf. Wie konnte ich jemanden heiraten, den ich kaum kannte? Aber trotz allem glaubte ich, dass Eric einen guten König machen würde. Niemand hier wusste davon. Jeder hier dachte, dieser Ball war einfach nur ein Ball. Aber er war in Wahrheit mehr als das -

*kling**kling**kling*
Alle Gespräche waren beendet und die Gäste drehten sich zu mir. Ich stand auf dem Podest mit einem Weinglas in der Hand.
"Liebe Gäste, es freut mich sehr, dass ihr heute Abend gekommen seid. Ich weiß, es gab noch nie einen Ball hier zu Lande, aber das wird sich heute ändert." Ich hob mein Glas in die Höhe. "Lasst uns anstoßen auf ein neues, friedliches Hyrule ohne Angst vor finsteren Mächten." Alle hoben ihre Gläser und ich konnte das Vertrauen in ihren Gesichtern sehen. "Das alles haben wir nur Link, dem Held von Hyrule und den Nachfahren der Recken zu verdanken."
Die Nachfahren standen auf und das Volk fing an zu klatschen. Einige sahen sich um, wahrscheinlich auf der Suche nach Link. Wo war er nur!? Ich räusperte mich. "Ich verspreche euch ein prachtvolleres Hyrule, als jemals zuvor zu erschaffen." Wieder hoben wir die Gläser. Plötzlich ging die Flügeltür auf und ein blonder Hylianer trat ein. Er trug eine vollständige Leibwächteruniform. Link.

"Ein hoch auf Hyrule!", sagte ich, ohne meinen Blick von ihm zu lösen.
"Auf Hyrule!", rief die Menge, daraufhin klirrten Gläser aneinander. "Das Buffet ist somit eröffnet", wandte ich ein und setze mich auf meinen Thron. Neben mir stand immernoch Eric. Er hatte mich die ganze Zeit über angesehen. Ich glaube ich wurde leicht rot, als ich in seine funkelnden Augen sah. "Ihr seid wahrhaftig eine atemberaubende Königin." Ich war sprachlos. So viele Komplimente war ich nicht gewohnt.
Ich lächelte ihn an und schaute dann gerade aus. Dieses Gefühl, was Eric mir an diesem Abend gab, wurde verstärkt, als ich eine seidig-weiche Hand auf meiner spürte.

The Legend of Zelda Botw | Green Lights | Zelda x Link Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt