Phase 4 Ein eleganter Abgang

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Ohne die Sprache hinter den Vibrationen zu kennen, konnte sich Akira sehr gut vorstellen, was damit gemeint war. „Bereit zum Sprung." Die Vibrationen durchdrangen den Anzug und gingen bis ins Mark. Akira musste sich förmlich zwingen, jetzt weiterzumachen.

Sie wollte der Spinnenkönigin noch einen ordentlichen Schrecken einjagen, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Und so legte sie alle kleine Nester an guten Stellen ab. Als Erinnerung an sie.

So schwebten sie durch den Brutraum. Dicht gefolgt von einer Horde Krabbeltiere, die alle nicht gut auf sie zu sprechen waren. Akira stieß sich an Netzen oder Kokons ab. Rita ließ ein paar Minen fallen, die kurz darauf explodierten und riesige Löcher in die Netze rissen.

Akira setzte kleine Kapseln ab, die Daten sammeln sollten. "Pass auf", rief Casopaia und ließ eine Schutzwand vor Akira aufsteigen. Akira duckte sich und stieß sich erneut ab. Das Blau leuchtende Schild hatte sie vor ein paar üblen Krallen bewahrt. Der Ausgang musste bald kommen.

Chrip durchtrennte mit seinem Schwert eine der riesigen Tentakelwesen, die sie mit ihren Armen zu fangen versuchten. Die Zeit lief ihnen davon, dachte Akira, das Schiff war viel größer, als sie gedacht hatte.

Zum Glück hatte Rita den Ausgang gefunden, und wie zu erwarten war sie auch um einiges schneller als Akira. Sie legte ihr Präzisionslasergewehr an und gab ihnen Deckung. Die roten Plasmageschosse rasten an Akira vorbei. Inzwischen hatten alle die Luke erreicht.

Und folgten dem Gang. Der Tunnel führte sie aus dem großen Brutraum heraus. Das musste der Weg sein. „Daron, bist du in Position?" fragte Akira über Com. „Ja, bereit."

Hier war das Kanonennetz ein Tunnelsystem, das von hier aus unter dem ganzen Schiff verlief. Riesige Insekten würden hier durch die Röhren krabbeln. Akira hoffte, dass jetzt keines dieser Insekten auf die Idee kam, den Platz zu tauschen. Die letzte Begegnung hatte ihr gereicht.

Endlich hatten sie den Aufstieg geschafft. Jetzt mussten sie nur noch an einem dieser Käfer vorbei. Da sie nicht kampfbereit waren, standen sie nicht direkt an der Öffnung. Also gruben sie sich in die Kuppel. Akira bedeutete Rita und Chrip zu warten. Dann sprangen sie hinaus in die Welt, doch in diesem Moment erwachte der Käfer. Denn wie zu erwarten war, hatte er seine Sensoraugen dort, wo er schoss.

Man konnte förmlich sehen, wie der Käfer seine Energie sammelte. Sein Körper begann zu glühen, um zu schießen. Dumm nur, dass genau in diesem Moment ein großer Komet den Käfer traf, was für ein Zufall. Der Komet zerbrach und hinterließ einen klebrigen Schleim.

Damit war der Käfer außer Gefecht gesetzt. „Danke Daron", sagte Akira, der Komet war natürlich kein Naturereignis gewesen. Die Vorbereitungen für den Hypersprung waren fast abgeschlossen. Doch die Geschütztürme der Käfer wurden aktiviert. Millionen Augen suchten sie. Aber sie waren nicht mehr da. Akira und ihr Team hatten sich mit einer Schnur verbunden und Daron gab seinem Antrieb den Befehl zu beschleunigen.

Ein Ruck ging durch Akira, sie beschleunigten kurz, dann löste sich das Seil vom Antrieb. Nun schwebten sie in völliger Stille durch den Raum. Nicht einmal die Schatten von Avalon konnten sie jetzt noch aufspüren. Sie waren nichts in der unendlichen Leere. Für Akiras Geschmack waren sie zu nah an der Sonne. Aber der Anker beschleunigte sie genug.

Ihre Anzüge waren schwarz, reflektierten nichts. Akira sah nur durch ihre Augen, keine Unterstützung durch die Anzüge. Sie sah, wie sie sich immer weiter entfernten. Sie sah nicht einmal ihren eigenen Körper. Sie fühlte sich wie ein körperloses Wesen, das durch den Raum trieb. Natürlich hatte sie schon darüber nachgedacht, was wäre, wenn das Brut-Schiff jetzt nicht verschwinden würde. Aber das war eher unwahrscheinlich und so ließ sie sich einfach treiben.

Und es dauerte tatsächlich eine ganze Weile, bis das Brutschiff endlich verschwunden war. Aber sie hatten sich darauf geeinigt, dass sie noch warten würden. Doch für Akira verging die Zeit wie im Flug. Sie hatte so viele neue Eindrücke und ihr Interface lief auf Hochtouren. Nur wenn sie die Augen öffnete, sah sie die Schwärze des Alls.

In der Ferne die Sonne, das System hatte ein paar Planeten. Aber hier war einfach nichts. Sie schloss die Augen und machte sich weiter Notizen mit ihrem Interface. Ging noch einmal die Bilder ihrer Helmkamera durch.

Die Strukturen waren verblüffend. Auch wenn sie einem bestimmten Muster folgten, als wären sie von Insekten gebaut worden. Und das machte sie verwundbar, die Struktur hatte ganz offensichtliche Schwachstellen wo die Hüllenpanzerung nicht so stark war wie überall. Die Energieleitungen waren auch so ein Spezialfall. Es musste ein tragendes Gerüst geben, um das dann die Insekten ihr Schiff gebaut haben. Das Trägergerüst zu geben, das galt es zu treffen.

Der Antrieb war kein leichtes Ziel, da er sehr versteckt war. Akira öffnete wieder die Augen. Die Zeit war abgelaufen. Sie aktivierte ihre Sensoren. Auch den Com-Kanal öffnete sie wieder. Doch die Stille wurde von einer hektischen Stimme unterbrochen: „Kontakt Kontakt. Feindliche Schiffe verlassen den Hyperraum."

Akira Re'SimaΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα