Chapter 24

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Es war die letzte Stunde und die verbrachte ich damit Sinus, Kosinus und Tangens zu unterscheiden. Wofür braucht man sowas? Das ähnelt doch alles dem Satz des Pythagoras oder doch nicht? Ach ich hatte keine Ahnung. Mathe war einfach nicht mein Fach und dies wird es auch nie werden. Ich würde es später eh nicht brauchen. 

Seufzend legte ich meinen Bleistift weg und sah aus dem Fenster. Ein Lächeln stahl sich einen Platz auf meinem Gesicht, als ich an Zayns Worte dachte. Er würde also kämpfen? Wie hatte er sich das denn vorgestellt? 

Ein kleiner Teil in mir ertappte ich dabei, wie er sich über diesen Gedanken freut. Ich hatte Zayn also meine Liebe gestanden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich sie nicht einmal mir gestanden, doch diese drei Wörter aus seinem Mund zu hören, hat mich erleuchtet. Ich bereute es nicht, es ihm gesagt zu haben. Es war richtig in jeder Hinsicht, doch irgendwie fühlte es sich an, als würde ich Ryan betrügen. Wir waren nicht einmal zusammen, doch... Ich weiß nicht. Ich mochte Ryan, doch ob ich ihn mehr als Zayn mochte bezweifelte ich.

Aber auch war in mir eine kleine Angst. Angst, dass Zayn ein Arschloch zu mir sein wird. Ich hatte ihn verletzt, also wieso sollte er mich dann nicht auch verletzten? Es war schlecht, so von Zayn zu denken. Ich bin ein Mensch, der einfach zu viel nachdachte und dann oft über schlechtere Dinge.

"Miss Halley, wie berechnet man den Sinus?". Wieso  ich? Was hatte der Lehrer gegen mich, dass er mich immer öfters als nötig dran nahm.

"Mit dem Taschenrechner?", fragte ich unsicher. Meine Mitschüler lachten. Der Kopf von meinem Mathelehrer färbte sich rot und es war interessant, wie weit die Ader auf seiner Stirn noch herausragen konnte. Als er tief einatmete machte ich mich auf eine Predigt gefasst, doch die Schulglocke rettete mich. DANKE, Karma und Gott! Ich liebe euch! Wie der Blitz packte ich mein Schulzeugs ein und rannte aus der Klasse.

Ich hatte den Montag problemlos überlebt! In meinem Kopf führte ich einen Freudentanz durch und schnell packte ich meine Bücher in den Spind. Als dies erledigt wurde, ging ich aus dem Gebäude. Wollte sich heute meine Crew treffen? Ich dachte schon, denn Alice und John kannten ja noch nicht unsere Choreo. 

Was wohl nun mit den Zwei ist? Sind sie zusammen? Nun ich bin mir sicher, dass ich es heute noch erfahren werde, so wie ich Alice kannte. 

Mein Gedanke bewahrheitete sich auch  noch im selben Moment, denn meine rothaarige Freundin kam gerade angerannt.

"SAM", rief sie nach mir und ich blieb stehen. Das die anderen uns komische Blicke zuwarfen, war ihr egal. Alice lebte nach dem Motto: I don't care. I love it. Sie machte das was ihr gefällt und scherte sich einen Dreck darüber, was andere darüber dachten. 

"Gestern war es traumhaft. Weißt du wieso das Date nur gestern funktioniert hatte?", fragte sie aufgeregt, als käme sie gerade davon hierhin. Natürlich wusste ich  es nicht? Woher den auch? Aber ich konnte ihr ja nicht so unfreundlich antworten, obwohl Alice wusste, dass ich Sarkasmus liebte.

"Ja, weiß ich", sagte ich schlicht weg. Ich wusste es nicht, aber ich mochte es meinem Pumukel zu verwirren und das schaffte ich sogar. Sie schaute mich aus großen grünen Augen an.

"Woher weißt du das?"

"Ich hab euch nachspioniert". Okay, wenn sie mich weiter so anschaute konnte ich nicht anders als zu Lachen. Doch ich bin standhaft, schaute zu wie ihr Gesicht Verwirrung ausstrahlte und versuchte dahinter zu kommen, ob, dass was ich sagte, der Wahrheit entsprach.

"Wieso spio- DU IDIOT. WIESO LEGST DU MICH SO REIN? DU WEIßT ICH MAG DAS NICHT". Alice schlug mit der Hand gegen meinen Arm, während ich darauf los prustete. Ihr Gesicht war unbezahlbar gewesen, als die merkte, dass ich sie reingelegt hatte. Dafür lebte ich. Gott, wie toll das war! Ich wollte es gleich nochmals tun.

I hate that I love you | z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt