Kapitel fünf

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Max

Verdammte Scheiße.... was passiert hier gerade? Rori ist seit ungefähr 20 min nicht mehr ansprechbar. Sie hatte nach dem Treffen mit den Jungs so schnell in mein Raum im Motorhome zurück gezogen, dass ich kaum hinter her kam. Das ist schon eigentlich sehr seltsam für sie, denn eigentlich ist sie ein super freundlicher und offener Mensch, sie jetzt so zu sehen lässt sofort Panik in mir auf kommen. Ich hatte nachdem Rori in mein Zimmer gegangen war noch kurz Vici geschrieben um zu Fragen wann sie heute im Padock sein würde. Vici war bereist auf dem Weg und innerhalb von 10 Minuten war sie auf da, allerdings wurde Roris Zustand immer beängstigender. Ich rief John meinen persönlichen Physiotherapeuten zur Seite und bat ihm mir zu helfen. Er kannte Rori auch schon etwas und sie verstanden sich persönlich sehr gut und ich musste gleich zum ersten Interview. Ich wollte bloß dass sie nicht alleine in diesem Zustand war. "Vici sollte gleich zu dir kommen John. Ich danke dir nochmals, dass du auf Rori aufpasst. Sobald sich bitte irgendwas ändert, sag mir bitte bescheid oder hol einen Arzt. Was auch immer du tun kannst um ihr zu helfen. ja? Alles klar John?" Ich versicherte mich fünf mal ob John auch jede Anweisung verstanden hatte. Er hatte mich förmlich aus der Tür schubsen müssen, damit ich Rori in diesem Zustand alleine lasse.

Als ich nach gut einer Stunde zurück zu meinem Zimmer kam, lag Rori komplett erschöpft am zittern unter einer Decke. Vici hatte ihr einen nassen Lappen auf ihre viel zu warme Stirn gelegt. Rori säuselte vor sich hin "Nein Basti, bitte tu mir das nicht an. Bitte Basti." Keine Ahnung wer dieser Basti ist, aber ich schwöre wenn er mir nur einmal unter die Augen tritt werde ich ihn dafür vernichten. Was auch immer er Aurora angetan hat. "Es reicht. Ich kann das nicht mehr mit ansehen. Vic nimm ihre Sachen. Ich fahr sie jetzt ins Hotel und werde den Teamarzt verständigen. Er soll sich Aurora ansehen." Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten trat ich zu Aurora heran und nahm sie hoch. Ihren Kopf bettete ich zwischen meiner Schulter und meinem Hals. Sie zitterte noch immer um murmelte immer wieder den gleichen Namen. Ihre Beine hingen einfach an meiner anderen Seite hinter meinem Arm herunter. Wie war voll kommen egal wer uns jetzt sehen konnte, wichtig war mir nur dass Rori endlich wieder aufwacht.
Ich lief also mit meiner besten Freundin auf dem Arm so schnell wie möglich durch das Motorhome. "Hat Sebastian, kannst du mal kurz die Tür aufhalten. Ich muss. ist Rori dadurch?" fragte ich schnell und schon ging ich durch die ihn bereist geöffnete Tür. Genau in dem Moment bitterlich zu wimmern. Ja sie wimmerte. "Basti, warum lässt du mich allein." War der einzige richtige Satz den sie raus brachte. Ich schloss sie noch fester in meine Arme. "Hey Hey Rori. Alles gut, ich bin's nur. Ich bin bei dir und ich werde dich bestimmt nicht alleine lassen." Wir liefen den Padock entlang und die Paparazzi drehten komplett durch als sie Rori auf meinem Arm sahen. Ich wollte einfach nur hier raus, doch sie ließen mich nicht. Plötzlich hielt ein Auto hinter zwei Paparazzi, "steigt ein, ich fahre euch schnell zurück." kam es von Mick. Ich hatte ihn heute noch nicht gesehen, aber ich glaube ich habe mich noch nie so sehr gefreut den jungen Deutschen zu sehen wie gerade. Ich versuchte mich so vorsichtig und langsam wie nur möglich auf die Rückbank des Autos zu setzen, während Vic sich vorne neben Mick setzte.
Mick kannte den Weg ins Hotel, dennoch bat ich ihn in die Tiefgarage zu fahren. Nicht weil Rori mir peinlich war einfach nur weil ich nicht noch mehr Leute gerade ertragen konnte. Nachdem Roris wimmern kurz nach dem verlassen des Motorhomes wieder aufhörte, hatte sie bisher nicht gesagt.
Nachdem Mick uns am Hotel abgesetzt hatte, liefen wir schnell in meinen Zimmer und ich platzierte Rori auf dem Bett. Der Arzt war auch bereits da und sah mehr als besorgt auf Rori hinunter. Vielleicht kam es mir auch nur so vor.
"Wie lange ist sie schon in diesem Zustand?" fragte der Arzt nun mich, ich drehte mich zu meiner Schwester um. "Etwa seit 25 Minuten." beantworte sie die Frage des Arztes. Er nickte und die Falte auf seiner Stirn wurde noch intensiver.
"Alles klar, ich muss ihr jetzt Beruhigungsmittel geben, damit wird sie sicherlich bis morgen durch schlafen. Hat sie solche Anfälle des öfteren?" "Sie hat ab und zu ziemlich schlimme Albträume die sie wach halten, dann nimmt sie meistens irgendwelche Schlafmittel." sagte Vic nun schuldbewusst. Ich fahre mit dem Kopf zu ihr herum. Sie hat Albträume die so schlimm sind, dass sie sich irgendwelche Pillen einwirft und ich weiß nicht davon?
Der Arzt nickte wieder nur und gab uns noch kleine Tips für Aurora und verlies danach das Zimmer. "Alles klar Max, ich glaube es wäre besser wenn ich heute Nacht bei Rori schlafe und du nimmst einfach unser Zimmer. Du hast morgen Training und musst wirklich fit sein." sagte meine Schwester kurz nachdem der Arzt verschwunden war. "Das kannst du aber mal sowas von vergessen Vic. Rori bleibt bei mir im Zimmer. Ich kann auch mit 70 % Leistung nur am Training teil nehmen. Du kannst selbstverständlich mit hier bleiben, aber ich werde nicht von ihrer Seite weichen nur weil ich morgen Training hab." Damit endete meine Standpauke an meine Schwester. Sie hat wohl eingesehen, dass sie sich mit mir nicht streiten muss.

Aurora

Langsam verschwand die Dunkelheit und zurück blieb nur noch Erschöpfung. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wie lange mich die Dunkelheit verschluckt hatte. Ich weiß nur noch das gerade alles super lief und wenig später verschwamm alles. Ich wollte mich bewegen doch ich konnte nicht. Etwas schweres lag auf mir und als mir das bewusst wurde wich mir augenblicklich die restliche Luft aus meiner Lunge. Ich versuchte erneut mich zu bewegen, auf einmal merkte ich an meinem Rücken ebenfalls etwas. Die Panik in mir fing erneut auf ein ganz neues Maß zu klettern. Egal was es hinter mir war, es war warm. Jetzt dämmerte mir auch was das an meinem Oberkörper war. Es war ein Arm. Also lag eine Person hinter mir und hatte mich in die Arme genommen. Aber wer zur Hölle kommt auf die Idee sich an einen Menschen zu legen der nicht bei Bewusstsein ist und auch noch ihn anzufassen. Wie krank kann dieser Mensch sein? Warte die Person hat doch nicht etwa....... Puhhh zum Glück, ich hab noch Sachen an.
Ich nahm nun all meinen Mut und meine restliche Kraft zusammen und versuchte mein Arm zu befreien. Ich holte aus und rammte der Person meinen Ellenbogen in die Magengegend. Ein lautes Aufstöhnen ging durch den Raum, die Stimme kam mir wage bekannt vor. "Verdammt Rori, was sollte das?" fragte nun die Stimme. "Max? Bist du das?" fragte ich, ich musste nur sichergehen. "Na klar bin ich es du Idiot. Wer sollte es sonst sein. Du bist schließlich in meinem Zimmer." Da Max sein Arm von mir genommen hatte, konnte ich mich nun im Zimmer umsehen. Und jetzt erkannte ich seine Sache, ich war also wirklich nur bei meinem besten Freund im Zimmer. "Oh man es tut mir so leid Max. Ich hatte Panik bekommen, weil ich nicht wusste wo ich bin oder wer bei mir ist. Es tut mir leid." sagte ich und kroch bei meinem Worten immer näher zu meinem besten Freund. Max sah mich verständnisvoll an und breitete die Arme aus. Ich kletterte auf seinen Schoß und er schloss die Arme um mich. "Ich hab mir solche sorgen um dich gemacht Schatje. Mach das bitte nie wieder und auch wenn ich mächtig sauer auf dich sein kann, bin ich einfach nur froh dass du wieder reden kannst." nuschelte er in meine Haare. In mir zog sich etwas zusammen Max hatte noch nie meine Panikattacken mitbekommen und es tut mir auch leid ihm davon nichts gesagt zu haben. Aber er war nun mal eigentlich ständig unterwegs, er hatte nicht die Zeit sich auch noch um mich zu kümmern.
Nachdem wir gut fünf Minuten nur so das saßen und keiner von uns beiden etwas gesagt hatte, fiel mir auf das Max heute Training hatte. Also beschlossen wir noch etwas zu schlafen bevor er nachher zur Rennstrecke geht.

Hoffnungslose Liebe ? Oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt