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Die Nacht brach herein, und die Schatten verlängerten sich, als Jimin mit schweren Schritten den engen, verwinkelten Gassen der Slums folgte. Die verwitterten Mauern der baufälligen Häuser schienen ihm entgegenzukommen, als wollten sie ihn verschlucken.
Eine Straßenlaterne flackerte und war eine der wenigen Lichtquellen, die die nächtlichen Slums erhellen konnten. Sie warf gespenstische Schatten auf die maroden Wände der heruntergekommenen Häuser, die wie stumme Zeugen einer vergessenen Zeit wirkten. Die Wände der Gebäude waren mit Graffiti und Schmierereien übersät, die die Verzweiflung und den Unmut der Bewohner widerspiegelten.
Ein kalter Wind wehte durch die Gassen und ließ ihn frösteln, doch er zog seine dünne Jacke enger um sich und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Als der letzte Sonnenstrahl am Horizont verschwand, schienen die Straßen wie ausgestorben zu sein. Es war selten, dass Menschen nach Sonnenuntergang noch in den Gassen verweilten, da in den nächtlichen Stunden die meisten Verbrechen geschahen. Aus diesem Grund beschleunigte der blonde Junge seine Schritte, um schnell und sicher nach Hause zu kommen.

Jimins Atem stockte, als er plötzlich Schreie und das Klirren von Metall vernahm. Sein Herz pochte schneller und seine Hände zitterten, während er sich dem grausamen Geschehen näherte und in eine Gasse blickte, aus der die Geräusche kamen. Sein Gesicht verzog sich, es war wie eine unheimliche Kulisse aus einem Horrorfilm, die sich vor ihm ausbreitete.
Eine Gruppe von Gangmitgliedern missbrauchte zwei wehrlose Frauen, deren Schreie wie spitze Nadeln in seine Ohren drangen. Obwohl er vor Entsetzen zusammenzuckte, konnte Jimin seinen Blick nicht von dem schrecklichen Ereignis abwenden, das sich vor ihm abspielte. Sein Gesicht war gezeichnet von Furcht und Entsetzen. Er biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut aufzuschreien und schluckte schwer. Er konnte seine Hände nicht ruhig halten, und sie zitterten vor Angst und Aufregung.

Jimin beobachtete mit entsetzten Augen, wie die Gewalt sich ausbreitete und die Gangmitglieder immer brutaler wurden. Er sah nicht nur, wie sie die Frauen vergewaltigten, sondern auch, dass andere Mitglieder Häuser in Brand setzten, während die Bewohner der Slums in Panik gerieten. Er ballte fest die Fäuste vor Wut und Hilflosigkeit. Wütend und entschlossen starrte er die Angreifer an, doch er rührte sich nicht, wohl wissend, dass er machtlos war.
Er hörte die Jubelschreie der Gangmitglieder, die mit Fackeln in den Händen umherliefen und alles in Brand setzten, was ihnen in den Weg kam. In der Ferne sah er, wie weitere Häuser in Flammen aufgingen und Menschen schreiend und um Hilfe flehten. Jimin war entsetzt darüber, wie schnell die Situation eskalierte und wie machtlos er sich fühlte.
Seine Schultern waren angespannt und seine Atmung war schwer. Er wollte helfen, aber er wusste nicht wie. Sein Gesicht war von Trauer gezeichnet, als er die Verzweiflung in den Augen der Bewohner sah, die an ihm vorbeiliefen.

Die Häuser fingen immer mehr Feuer und der Rauch der brennenden Häuser hüllte die Luft in einen unheimlichen Schleier. Das Geheul der Gangmitglieder, die sich an den Frauen vergingen, durchdrang die Luft. Er beobachtete, wie Gangmitglieder, Menschen mit Baseballschlägern und Waffen attackierten, als ob sie Spaß daran hätten, und ihre Schreie hallten durch die Gassen.
Eine Frau wurde brutal geschlagen, und Jimin hörte das Knacken ihrer Knochen. Ein Mann wurde mit einer Machete niedergestreckt und sah, wie sein Blut an die Wände spritzte.
In diesem Moment sah Jimin eine verzweifelte Mutter mit einem Baby auf dem Arm, die versuchte, den Männern zu entkommen. Der Anblick erinnerte ihn an seine eigene Mutter, und er erkannte, dass sie auch in Gefahr sein könnte. Sofort stiegen Tränen in seine Augen. Er drehte sich panisch um seine eigene Achse und sah sich um, um einen Überblick zu bekommen. Ohne zu zögern, nachdem er sich orientiert hatte, rannte er in Richtung seines Zuhauses, um sie zu retten.

Als er mitten in die brennenden Slums rannte, beobachtete er das Chaos, das sich um ihn herum ausbreitete. Fast alle Häuser in der Umgebung waren von Flammen erfasst und der Rauch erfüllte die Luft. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Entsetzen und Schmerz, als er sah, wie das Chaos und die Zerstörung vor ihm wüteten. Für einen Moment schloss er die Augen, um der entsetzlichen Szene nicht länger zusehen zu müssen.
Der Weg aus den Slums war gefährlich und voller Hindernisse. Jimin musste sich durch die brennenden Häuser kämpfen und den Schreien der verzweifelten Menschen ausweichen, die um ihr Leben kämpften. Die Bewohner der Slums waren von Angst und Verzweiflung gezeichnet, und einige versuchten zu schreien, doch ihre Stimmen wurden von den lodernden Flammen erstickt. Jimin sah, wie Menschen von den Gangmitgliedern in die brennenden Häuser gesperrt wurden, um bei lebendigem Leib zu verbrennen.
Er spürte die Panik, die ihre Körper erfasste, während sie verzweifelt gegen die verschlossenen Türen und Fenster schlugen, um dem Feuertod zu entkommen. Die Männer, die das Feuer gelegt hatten, lachten und grinsten sadistisch und demonstrierten ihre Macht über die Bewohner der Slums. Ihre Körper waren locker und entspannt, als ob sie sich an der Zerstörung und dem Leid der Menschen erfreuen würden.

Das Feuer breitete sich mit unheimlicher Geschwindigkeit aus, und Jimin spürte die Hitze und die Asche auf seiner Haut, während er versuchte, so schnell wie möglich aus dem lodernden Inferno zu entkommen. Die Flammen schlugen gierig aus den Fenstern und tauchten den Himmel in ein blutiges Rot.
Als er das volle Ausmaß der Katastrophe erkannte, sah er, wie ein kleines, zitterndes Kind von einem Gangmitglied gepackt und in ein brennendes Haus gezerrt wurde, während es in Todesangst um sein Leben schrie. Jimin hörte die schrillen Schreie einer Frau, die in einer brennenden Hütte gefangen war und flehentlich um Hilfe schrie.
Jimin machte sich Sorgen, dass es seiner Mutter in diesem Moment genauso erging wie der Frau, oder ob sie in Sicherheit war. Die pure Angst in den Augen der Menschen um ihn herum ließ Jimin erschauern. Er konnte den beißenden Gestank von brennendem Fleisch und Haaren riechen, während er sich durch die chaotischen Straßen kämpfte und einen Weg durch das tödliche Chaos suchte. Seine Augen waren rot und wässrig vor dem beißenden Rauch und den Sorgen um seine Mutter, und er wischte sich immer wieder die Tränen aus dem Gesicht.

Als er die Flammen sah, die höher und wilder loderten, öffnete er seinen Mund, um nach Luft zu schnappen, doch stattdessen hustete und keuchte er krampfhaft. Der pechschwarze Rauch strömte in seine brennenden Lungen und er schluckte schwer und presste seine Lippen zusammen, um den stechenden Schmerz in seiner Kehle zu unterdrücken, obwohl seine Lunge nach Sauerstoff schrie.
In diesem Moment durchströmte ihn eine tiefe Verzweiflung, weil er wusste, dass er den unschuldigen Opfern nicht helfen konnte. Jimin fühlte sich klein und machtlos, als er sich durch das Feuer kämpfte und verzweifelt nach einem Weg aus dem Chaos suchte.
Er hörte immer noch die Schreie der Verzweiflung und die Geräusche der Gewalt, die wie ein Echo aus der Hölle in seinen Ohren widerhallten und ihn bis ins Mark erschütterten. Auf den Straßen sah er keine Menschenseele außer den Gangmitgliedern, die immer noch ihr Unwesen trieben. Die Gebäude, die nicht in Flammen aufgegangen waren, standen leer und verlassen da, als ob sie Zeugen der Tragödie wären.

Jimin spürte, wie sein Körper von der Hitze und dem Rauch geschwächt wurde. Seine Lungen brannten höllisch, und er bekam kaum noch richtig Luft, da er zu viel Rauch eingeatmet hatte. Während er sich weiter durch die Straßen bewegte, stolperte er über herumliegende Trümmer und verbrannte Gegenstände, die seinen Weg blockierten, und kämpfte sich schleppend weiter vorwärts. Die Flammen schienen ihm immer näherzukommen, und er hörte das Knistern und Knacken des brennenden Holzes und der Trümmer um ihn herum.
Plötzlich hörte Jimin einen lauten Knall und spürte, wie der Boden unter ihm erzitterte, als ein Gebäude direkt neben ihm einstürzte. Der Rauch und Staub wirbelten um ihn herum, und er hustete heftig, als er versuchte, wieder normal zu atmen. Sein Herz schlug wild, und seine Hände zitterten vor Angst und Adrenalin. Er versuchte, sich wieder zu orientieren, aber der Rauch war so dicht geworden, dass er kaum etwas vor seinen Augen sehen konnte.

Plötzlich hörte er Schritte und sah eine Gestalt durch den Rauch auf ihn zukommen. Jimin hielt inne und spannte sich an, erstarrte vor Angst und sein Herz raste. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, als die Gestalt näherkam und er erkannte, dass es eines der Gangmitglieder war.
Das bedrohliche Messer, das der Mann in der Hand hielt, glitzerte im fahlen Licht. Jimin versuchte verzweifelt wegzurennen, doch seine Beine fühlten sich plötzlich so schwer wie Blei an und er blieb wie angewurzelt stehen, während sein Herz bis zum Hals schlug. Der Mann kam immer näher, und Jimin spürte das kalte Metall des Messers an seinem Hals. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus, als er ihn ansah und mit spöttischem Ton sagte: "Na, na, na, wen haben wir denn hier? Ich dachte schon, es wären alle geflüchtet." Die Worte des Mannes gingen im Lärm der Umgebung unter.
Jimin schloss die Augen und bereitete sich auf den tödlichen Stich vor, doch er spürte plötzlich, wie der Mann von ihm weggerissen wurde.

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Set Me Free ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿWhere stories live. Discover now