4

45 8 0
                                    

⊱ ────── {⋅. ✯ .⋅} ────── ⊰

Yoongi betrat das geräumige Arbeitszimmer mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen, und seine Augen leuchteten vor Nervosität. Als Yoongi sich auf dem Sessel vor dem Schreibtisch seines Vaters niederließ, verkrampfte er leicht und legte die Hände auf seinen Schoß. Seine Augen fixierten sich auf seinen Vater, und er wirkte angespannt.
"Yoongi, ich habe fantastische Neuigkeiten für dich!", verkündete sein Vater und sein Gesicht strahlte vor Freude.

Der Dunkelhaarige wusste aus Erfahrung, dass sein Vater selten ohne Grund so enthusiastisch war. Er spürte, wie sein Herz vor Aufregung schneller schlug, als er den Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters sah. "Was gibt es denn?", fragte er neugierig und hob fragend seine Augenbrauen. Sein Vater war ein Mann mit vielen Geschäften und Kontakten, die er im Laufe seines Lebens aufgebaut hatte, also konnte es eigentlich nur etwas Geschäftliches sein.
"Ich habe entschieden, dass es an der Zeit ist, dass du dich mehr in die Geschäfte der Familie einbringst. Schließlich bist du der Erbe, und es wird Zeit, dir mehr Verantwortung zu übertragen", verkündete sein Vater mit einem sicheren und bestimmten Ton und klopfte seinen Sohn auf die Schulter.
"Aber mach dir keine Sorgen, ich werde dir einen erfahrenen Mentor zur Seite stellen, der dir alles Wichtige beibringt, damit du keine Fehler machst und direkt nach deinem 20. Geburtstag durchstarten kannst", fügte sein Vater hinzu und klopfte seinem Sohn erneut auf die Schulter. Yoongi lächelte gezwungen und nickte erneut. Obwohl er immer gewusst hatte, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten sollte, hatte er jedoch Zweifel, ob er dieser Verantwortung wirklich gewachsen war.

Doch dann lenkte sein Vater das Gespräch in eine ganz andere Richtung: "Und sicherlich kennst du die Familie, die auf der anderen Seite der Stadt lebt, oder?", fragte er. Yoongi sah sich nervös um und runzelte die Stirn, während er angestrengt nachdachte. Er kannte gezwungenermaßen viele Familien und er hatte keine Ahnung, wo all diese Familien lebten. Seine Unsicherheit spiegelte sich in seinen Augen wider, als er schulterzuckend antwortete: "Da wohnen viele Familien"
Sein Vater fuhr fort: "Das ist richtig, aber ich meine diejenigen, denen die riesige Klamottenkette im Zentrum der Stadt gehört." Yoongis Vater rieb sich zufrieden die Hände, während er einen Seitenblick auf Yoongi warf. "Ach, diese Familie", antwortete Yoongi und rollte mit den Augen.

Obwohl er nicht genau wusste, welche Familie sein Vater meinte, stimmte er nur zu, um die Unterhaltung etwas zu beschleunigen. "Du hast letztens auf der Party mit ihrer Tochter getanzt", erklärte sein Vater weiter und legte den Kopf schief, während er auf die Reaktion seines Sohnes wartete.
"Kann gut sein, weiß ich nicht mehr genau", erwiderte der Dunkelhaarige. Er wurde unruhig und seine Augen suchten nervös den Raum ab. Er biss sich auf die Unterlippe und vergrub seine Hände zwischen seinen Beinen.
Eine Welle von Scham und Verlegenheit durchströmte Yoongi. Seine Wangen fingen Feuer, und er konnte spüren, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Er konnte sich nicht einmal an das Gesicht des Mädchens erinnern, mit dem er auf der Party getanzt hatte. Er wusste, dass es um mehr ging als nur Small Talk, als sein Vater das Gespräch auf die Familie mit dem Klamottenladen lenkte.

Kurz darauf erhielt der junge Mann eine unerwartete Nachricht von seinem Vater: "Du und die junge Frau seid nun verlobt", teilte ihm sein Vater mit. "Ihr werdet heiraten. Ihre Eltern und ich sind gute Freunde und wir haben beschlossen, dass du der ideale Verlobte für sie bist."
"Wie bitte?", fragte Yoongi perplex. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und seine Lippen kräuselten sich zu einem schnippischen Lächeln. "Ich habe das Mädchen doch kaum kennengelernt. Wie kannst du einfach so eine Verlobung arrangieren?", fügte er verärgert hinzu. Seine Haltung wurde steif und abwehrend, als er spürte, wie sich sein Körper gegen diese Entscheidung sträubte.
"Die Familie sucht einen Verlobten für ihre Tochter und es ist nicht falsch, wenn du eine Frau an deiner Seite hast, wenn du die Firma übernimmst", erklärte sein Vater. "Beide Familien waren von euch auf der Party begeistert und haben die passende Chemie zwischen euch gespürt."

Yoongi verzog das Gesicht vor Überraschung und Wut, während sein Vater die Verlobung begründete. "Aber ich habe doch gar keine Gefühle für sie", sagte er. "Das ist lächerlich", schnaubte Yoongi. "Wie könnt ihr einfach so eine Entscheidung treffen, ohne mich zu fragen?", fügte er frustriert hinzu.
"Yoongi, denk an unsere Freundschaft mit der anderen Familie und daran, was das für unsere Geschäfte bedeuten kann", sagte sein Vater und versuchte ihn zu beruhigen. "Außerdem dachten wir, es wäre eine gute Idee", antwortete sein Vater kühl. "Das ist kein Grund, meine Zukunft zu manipulieren", antwortete Yoongi wütend. "Ich werde nicht heiraten, nur um eure Freundschaft aufrechtzuerhalten. Ich möchte meine eigene Entscheidung treffen und die Person heiraten, die ich liebe!"
"Du wirst bald die Firma übernehmen und es ist Zeit für dich, eine Familie zu gründen. Die Hochzeit wird in drei Monaten stattfinden und ich erwarte, dass du dich angemessen darauf vorbereitest." Seine Wut wurde durch die Tatsache verstärkt, dass er keine Wahl hatte und sein Vater ihn einfach manipulierte, um seine Freundschaft mit der anderen Familie zu erhalten. Er fühlte sich hilflos und ignoriert, als ob seine Wünsche und Bedürfnisse keine Rolle spielten.

Yoongi versuchte seine Gedanken zu sortieren und seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, aber er fühlte sich wie gelähmt und überfordert von all den neuen Informationen, die sein Vater ihm gerade mitteilte. Er spürte, wie seine Hände vor Wut zitterten. Er biss sich auf die Lippe und versuchte, seinen Ärger zu kontrollieren.
Sein Vater hatte keine Ahnung, wie verletzend seine Worte waren. Er hatte gehofft, dass sein Vater ihm mehr Freiheit und Autonomie zugestehen würde, zumindest in Bezug auf die Liebe, aber stattdessen wurde er nun mit dieser plötzlichen und unerwarteten Verlobung konfrontiert. Der Schwarzhaarige starrte seinen Vater an und versuchte, die Fassung zu bewahren. Aber es war schwer, ruhig zu bleiben, wenn er daran dachte, dass sein Leben gerade aus den Fugen geriet.
Er konnte nicht glauben, dass er in wenigen Monaten nicht nur Verantwortung in den Geschäften seiner Familie übernehmen sollte, sondern auch noch eine Frau heiraten musste.
Er fühlte sich wie ein Tier, das in die Enge getrieben wurde.

Yoongi konnte nicht glauben, dass ihm jetzt eine Verlobte aufgezwungen wurde – und eine, die er noch nicht einmal kannte. Obwohl er wusste, dass sein Vater oft Dinge über seinen Kopf hinweg entschied, war er fassungslos. Er hatte in der Vergangenheit oft Dinge akzeptiert, aber dies war eine Grenze, die sein Vater überschritten hatte.
"Aber Vater, ich kann nicht einfach so eine Person heiraten, die ich nicht liebe, nur weil es dir und deinen Freunden passt", erklärte Yoongi voller Verzweiflung. Trotzdem versuchte er, ruhig zu bleiben, auch wenn er gerne vor Wut explodiert wäre.
"Yoongi, du bist ein Teil dieser Familie und du wirst tun, was von dir erwartet wird. Außerdem ist es in unserer Kultur üblich, dass die Eltern die Ehepartner ihrer Kinder aussuchen. Deine Mutter und ich wurden auch von unseren Eltern verlobt, genauso wie unsere Eltern von ihren", erklärte sein Vater streng. "Aber ich will das nicht", rief er heraus. "Mir ist unsere Kultur so was von schei...- gleichgültig! Ich kann nicht einfach so tun, als ob ich jemanden liebe, den ich nicht einmal kenne. Ich kann nicht meine Gefühle ignorieren, nur um den Wünschen unserer Familie gerecht zu werden", schrie er wütend.

Sein Vater seufzte und schüttelte den Kopf und sagte: "Du verstehst das einfach nicht, mein Sohn. Es geht nicht nur um deine Zukunft, sondern auch um die Zukunft unserer Familie. Wir müssen unsere Beziehungen zu anderen Familien stärken und unsere Geschäfte ausbauen. Es geht um mehr als nur Liebe."
Während sein Vater versuchte, ihm die Vorteile dieser Verlobung schmackhaft zu machen, wirkte Yoongi immer frustrierter. Er legte den Kopf in den Nacken, fuhr sich durch das Haar und schloss die Augen. Er zwang sich dazu, ruhig zu bleiben und versuchte, seine Wut herunterzuschlucken. Seine Hände zitterten vor Anspannung, und er ballte seine Hände zu Fäusten, seine Fingerknöchel wurden weiß. Aber es gelang ihm einfach nicht, sich zu beruhigen. Sein Gesicht war rot vor Wut, und seine Augen funkelten vor Zorn.
"Mir egal! Ich habe darauf keine Lust! Du kannst nicht einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden, wen ich heiraten soll und wen nicht! Reicht es nicht, dass du alles andere schon entscheidest?" Sein Ton war bitter, und seine Lippen zitterten vor Empörung.

Sein Vater gab jedoch nicht auf und beharrte auf seine Entscheidung. "Jennie ist ein nettes Mädchen, sie passt super zu dir und ihr würdet ein schönes Paar abgeben. Der Tanz auf der Party hat es bewiesen: Ihr werdet euch prächtig verstehen. Und hübsch ist sie dazu auch noch."
"Das kannst du einfach nicht machen", sagte er mit Nachdruck, seine Stimme klang tief und rau. Seine Worte waren von einer tiefen Empörung durchdrungen, und er zwang sich, nicht noch lauter zu werden. Sein Vater schien jedoch unbeeindruckt zu sein und machte weiter, als ob er gar nicht gehört hätte, was Yoongi gesagt hatte.

Aber sein Vater hatte bereits eine Entscheidung getroffen. "Die Entscheidung ist gefallen und du hast keine Wahl. Sie wird morgen hierherkommen, damit ihr euch besser kennenlernen könnt."

⊱ ────── {⋅. ✯ .⋅} ────── ⊰

Set Me Free ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿWhere stories live. Discover now