Heute schon mal spioniert?

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Ich hatte gerade meine Cornflakes gerade fertig gefuttert, als mein Vater plötzlich aufstand. "Tajeta, können wir später kurz sprechen?" Es war keine Frage gewesen, sondern klang eher wie ein Befehl. Ich glaube, ich habe schon mal erwähnt, dass meine Eltern nicht aus Liebe geheiratet haben. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Außerdem schweiße ich sie ja zusammen. Darum ging es ihrer Ehe nun weitaus besser.

Der Blick meiner Mutter wurde unruhig. Irgendwas stimmte da doch nicht.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Es war der Blick einer Person, die ein Geheimnis hatte. Was hatte sie meinem Vater diesmal verschwiegen?

Nach dem Essen täuscht ich natürlich meinen Abgang vor und setzte mich neben die Türe des Wohnzimmers. Nachdem ich als letzte den Raum verlassen hatte, konnte ich getrost sitzen bleiben, ohne Panik zu kriegen, dass mich, zum Beispiel meine Oma beim Lauschen erwischen konnte.

Ich drückte mein Ohr gegen die Tür.

"Tajeta, lüg mich nicht an!" "Das tue ich doch grad nicht!" "Ach, nein? Weißt du was, es ist mir eigentlich egal! Ich wollte sowiso nie etwas mit dir zu tun haben!", schrie mein Vater. "Dann hättest du wohl nie jemanden abbekommen!" "Wage es ja nicht, so mit mir zu reden! Ich könnte dich verjagen, und es würde nichts ändern!" "Die Farm gehört rechtmäßig meiner Mutter, dich könnten wir verjagen!", rief meine Mutter laut. "Da würdest du lieb dreinschauen! Von mir aus, tu, was du willst. Aber heule mich nie wieder an, frag mich nie wieder wegen irgendwas, und weißt du was? Ohne mich könnte diese ganze sogenannte Familie niemals bestehen, denn ich bin ja wohl die einzige Person, die von uns arbeitet!"

Da hatte er schon recht. Meine Mutter hatte in ihrem Leben nie wirklich gearbeitet, das einzige, was sie tat, war ein wenig kochen, obwohl das meine Großmutter am öftesten tat. Tajeta half zwar auch bei der Farm, aber eben nur so wenig, wie es nur ging. Da war ich eine bessere Hilfe. Ohne meinen Vater hätten wir wirklich kaum Geld. Aber nachdem er einer eher reicheren Familie entstammte und diese Sache mit meinem illegalen Großvater auch noch da war, hatten wir, verglichen mit anderen, genug Geld. Mittelfeld oben, hätte ich mal gesagt.

Meine Mutter schwieg kurz. "Ich bleibe sowiso nur wegen Liskaya." "Na wenigstens eine Sache, die du nicht verbockt hast." Autsch. Es war zwar nicht gegen mich gerichtet, aber irgendwie tat es schon weh. Allerdings wusste ich, dass dieser Streit enden würde, wie die meisten anderen. Meine Mutter liebte zwar nicht gerade die Persönlichkeit meines Vaters, aber dafür den Rest. Wenigstens was. Okay, aber da klang jetzt echt schon komisch...

"Kaya wird in ein paar Tagen 14. Sie wird ihre Prüfungen ablegen. Mal sehen, was danach passieren wird. Was sie sehen wird."

Uhhhh... Mit 'sehen wird' war die traditionelle Meditation gemeint, bei der ein Echani, oder eine Echani, so seine Art Zukunft sah, und wusste, was er für eine Ausbildung machen würde. Naja, man sah halt nicht die Zukunft, sondern eher den Ausbildungsweg. Oder so. Ich würde es noch früh genug erfahren. Schließlich hatte ich in vier Tagen Geburtstag.

Die Zeit verrann echt schnell.

Allerdings hatte ich immer noch nicht das Thema des Streits meiner Eltern herausgefunden. "Lüg mich nicht an", flüsterte ich, das war der erste Satz meines Vaters in dieser Debatte gewesen. Was er damit wohl meinte?

Ich hörte, wie meine Eltern schwiegen, dann hörte ich sie flüstern. Sie flüsterte nur, wenn sie sich wieder vertrugen. Das ging aber echt schnell bei denen. Ich hörte eine quitschendes Geräusch, wahrscheinlich ein geteilter Kuss der beiden, dann stand ich möglichst leise auf, denn ich wusste, dass da nichts mehr war, was man erfahren und erlauschen konnte.

Ich beschloss, morgen in der Schule mit Dia darüber zu reden.

Den restlichen Tag verbrachte ich mit zeichnen, lesen und denken. Ich dachte viel in meinem Leben nach, meistens über die Vergangenheit, aber das tat mir eigentlich nie gut. Ich tat es trotzdem.

Vielleicht nicht sonderlich schlau.

Am Abend duschte ich mich, und holte meinen dicksten Schlafanzug hervor, denn es war bitterkalt geworden, und es würde noch kälter werden. Schließlich musste mich das Wetter an meinem Geburtstag immer erfrieren lassen. Warum eigentlich ./? /!

Das Leben einer Echani-Jedi - Eine Star Wars FanfictionWhere stories live. Discover now