Eine echte Hä-was-ist-jetzt-Begegnung

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Meiner Meinung nach ist ein Besuch auf Eshan-City nichts Schlimmes. Aber was Gutes ist es auch nicht.

Es ist viel zu viel los, dass ist mal das Erste.
Das Zweite ist, dass man dort immer auf komische Typen trifft. Solche, die einem alle Nackenhaare aufstellen lässt, und die Haare weiß werden lässt. Ne, Scherz, meine Haar sind schon natürlich weiß, wie bei fast allen Echani. Inzwischen waren meine Haare übrigens wieder lang, und, obwohl ich sie lieber kurz gehabt hätte, ließ ich sie so, ich war zu faul zum schneiden. Wahrscheinlich würde ich das an meinem Geburtstag machen. Egal, jetzt wieder zu dieser miesen Sache.

Genau so eine miese Begegnung hatte ich heute nämlich. Falls ihr euch jetzt sowas wie: "Hey, zück doch einfach dein Lichtschwert und basta.", dann muss ich euch leider enttäuschen, denn natürlich musste das zu Hause vergraben bleiben. Also nicht wirklich vergraben. Einfach versteckt, unter meinem Schrank, unter einer lösen Holz-Planke, so heisst das glaub ich.

Aber jetzt mal zur Begegnung. Ich war gerade auf dem Weg, meiner Mutter hinterher zu dackeln, die mich promt anwies, ihr nicht zu folgen, beziehungsweise, einfach mal alleine herum zu laufen. Okay, gut. Da lief ich also alleine in einer miesen Gasse. Keine Ahnung, was ich da wollte. Miese Gassen inspizieren wahrscheinlich. Noch so ne' Jedi-Nachwirkungen. Eine Angewohnheit. Man muss alles beobachten und untersuchen. Und halt inspizieren.

Als Erstes sah ich nur einen Schatten. Ich meine, das hört sich jetzt gruselig an, aber es war nur ein einfacher Schatten. SIMPLER SCHATTEN!

Also war es mir Bohne.

Nicht Bohne war es mir, als plötzlich eine Kapuzengestalt auf mich zu lief und mich um ein Haar umgerannt hätte! Die Sache wurde nicht schöner, als ein älterer Mann der Gestalt "Diebstahl! Dieb! Haltet den Dieb!", zurief.

Oh ja!!! Endlich war meine Jedi-Ausbildung zu was nütze! Ich rappelte mich auf und rannte der Gestalt nach. Sie war größer als ich und definitiv stärker, aber irgendwie schaffte ich es denn noch mit ihr mitzuhalten.

Die Gestalt sprang über einen Karren und stieß ein paar Leute und Fässer um, die auf dem Platz standen, zu dem wir gerade gekommen waren. Eilig nahm ich die Verfolgung auf. Wir gelangten zu dem Stadtrand und ich war mir sicher, dass der Dieb nicht in den Wald fliehen würde. Das Einzige dort, waren schneebedeckte Berge und zugefrorene Seen und Flüsse, was also definitiv ein dummer Schachzug gewesen wäre. Aber der Dieb war wahrscheinlich dumm, sonst würde er auch nichts stehlen, oder?

Doch der Fremde bog scharf ab und drang wieder in das Stadtinnere ein. Doch nicht so dumm... Ich geriet ins Stocken, doch von der Spur ließ ich ich nicht abbringen. Langsam aber sicher hatte ich keine Lust mehr.

Wir waren noch immer an der Stadtgrenze und es waren weit und breit keine Leute in der Nähe, also...
Also holte ich mit der Macht aus und ließ, gerade als der Dieb über einen besonders großen Stein sprang, eine Machtwelle auf den Fremden zu.

Der Unbekannte stürzte, und stolperte über den Stein. Hah! Keiner würde merken, das ich die Macht genutzt hätte. Nicht, dass das schlimm gewesen wäre, aber ihr wisst schon, Fragen und so. Der Fremde wollte sich aufrappeln, doch ich war schon bei ihm. Die Kapuze rutschte dem Dieb hinunter.

Und ich war schockiert.

Sah mir diese Diebin etwa ähnlich? Neee, oder?

Es war eine Frau, definitiv älter als ich, sie war vielleicht 20. Ihr wilden Locken walten ihr um das Gesicht, welches ebenso weiß wie ihr Haar war. Sie hatte härtere Gesichtszüge als ich, aber ihre Augen, ihre Nase und sogar ihr Mund ähnelten meinen eigenen Gesichtsteilen.

Einige Augenblicke starrten wir uns nur an, dann stieß mich das Mädchen, oder besser gesagt, die Frau, mir ihrem Fuß nach hinten und lief davon. Ihre Beute hatte sie dagelassen. Sollte sie doch abhauen. Ich hatte, was ich wollte.

Ich lugte vorsichtig in den Sack. Was sie wohl gestohlen hatte? Es waren Essensrationen, Munition und Medikamente. Eine Geldttasche, wohl ihre eigene, war auch noch darin. Ich entdeckte noch Kleidung, ein altes Dataped, welches sie sicher vom Schrottplatz hatte, und einen silbernen Ring. Warum schleppte sie das alles mit sich herum?

Kopfschüttelnd ging ich zurück zur Gasse und gab dem Mann seine Sachen zurück, nämlich die Lebensmittel und ein paar der Medikamente.

Wenn die Frau Munition mit sich trug, hatte sie doch auch sicher ein Blaster, oder?

Ich nahm den Sack mit zu meiner Einkaufstour, und versuchte, meine Mutter zu finden. Trotzdem war ich nicht so begeistert von dem, was ich bei ihr fand.

Oder besser gesagt, wen ich bei ihr fand.
An alle, die jetzt denken, das es die Diebin ist, das ist falsch. Sowas passiert nur in den unrealistischen Holodramen.

Dicht bei meiner Mutter - meiner grinsenden Mutter- stand ein Mann, der mir unheimlich bekannt vorkam. Ich wog die Entscheidung ab... Sollte ich zu ihnen hin gehen, oder mich besser verstecken und abwarten?

Das Leben einer Echani-Jedi - Eine Star Wars FanfictionWhere stories live. Discover now