Hi, ich bin Liskaya!

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Hi! Bevor ich euch hier mit meinem Leben plage, braucht ihr mal ein paar grundsätzliche Infos. Ich werde mal von vorne beginnen. Ganz vorne. Mit meiner Geburt.

Tajeta Rbraki-Egeron, meine Mutter, lag schweißgebadet auf ihrem Bett, mich glücklich in den Armen. Sie war sehr müde, aber stolz. Noch stolzer war mein Vater. Egon Rbraki. Alle in meiner Familie waren Echani, bis auf wenige Ausnahmen.
Mein Vater nahm mich hoch und lächelte Tajeta zum ersten Mal strahlend an. Von nun an solle ihre Beziehung besser werden. Die war nämlich zuvor mies. War sie schon immer.

Egons Schwester, Enia, lugte hinter ihm hervor. Sie war gerade mal 26 geworden. In der Zukunft würde sie für mich wie eine zweite Mutter sein, und ihr Freund, ein Zabarak, den sie damals noch nicht kannte, wäre mein zweiter Vater. Irgendwann würde sie mit ihm an den Fluss "rauschender Mond" ziehen, am Rand der Hauptstadt, und Fischerin werden.

Und ihre Beziehung zu ihrem Bruder würde später auch besser werden. Tajetas Mutter, eine rosafarbene, damals noch nicht ganz so verschrumpelte Twi'lek, der man ansah, das sie eine Schönheit gewesen war, lächelte freudig ihre Tochter an, die allerdings vom Aussehen her ihrem Vater glich- reinblutige Echani war sie allerdings nicht.

Tajetas Bruder war nicht da. Er war die zweite Besonderheit unserer Familie. Er war ein Jedi. Wir sprachen nicht über ihn, aber er war auch kein Tabu Thema. Es gab nur einfach nichts dazu zu sagen. Wir vermissten ihn kaum, denn wir hatten ihn nicht gekannt. Nur seine Mutter, Lanahel, konnte man anmerken, dass er ihr fehlte.

Das war die Zweite Besonderheit. Und die Erste? Das war mein Großvater. Oder findet ihr, das eine Aura wie ein riesiger, giftiger Pilz nicht etwas Besonderes ist? Niemand sagte, das es etwas Positives sein würde.

Außerdem war er ein Verbrecher, wie schon gesagt. Er hatte Lanahel, meine Großmutter, als sie noch eine junge Twi'lek gewesen war, auf dem Schwarzmarkt in den unteren Ebenen von Coruscant, zusammen mit Spice, gekauft. In Lanahels Leben hatte sie nie eine Entscheidung selber gefällt.

Als Sevan, mein eben beschriebener Großvater, hineinkam, begann ich gerade zu weinen. Er betrachtete mich abfällig. "Mädchen?", fragte er. Alle Beteiligten nickten stumm. Sevan rümpfte die Nase, sah Tajeta an, und ging dann wieder aus dem Raum. Enia lächelte, als sie mich hochhob. "Und, wie wollt ihr sie nennen?", fragte sie. Egon lächelte Tajeta abermals an. "Vielleicht nach IHR." Niemand fragte wer SIE war. SIE war natürlich die berühmteste Echani Kriegerin aller Zeiten. Raskta Fenni.

Egons Vater oder Großvater hieß auch Fenni mit Nachnamen, aber er hatte kein Blut von ihr. Der Name war angeheiratet, der Angeheiratete wiederum angeheiratet und so weiter. Jeder wollte schließlich Fenni heißen.

Tajeta schüttelte den Kopf. "Ausgefallener." ,sagte sie schwach. "Vielleicht Kaya.", meinte Enia. "Klingt kaum nach einer Echani, eher nach einem Mensch.", sagte Lanahel. "Wie wäre es mit der Echani-Vorsilbe "Lisk"?", fragte Egon. "Lisk?", wiederholte Lanahel. "Liskaya.", flüsterte Tajeta. "Liskaya Rbraki", sagte sie etwas lauter. Egon nahm mich seiner Schwester ab. "Hallo Liskaya." Tajetas Lächeln war warm.

Und so war ich geboren und benannt worden. Natürlich erinnere ich mich nicht mehr daran, aber der Protokolldroide, der Egon gehörte, der tut es. C3RU, kurz Ru, sollte leider auch noch ein mieses Schicksal erteilen. Aber ich will ja nicht gleich alles verraten.

Die Jahre vergingen, ich feierte meinen ersten, zweiten und dritten Geburtstag. Ich habe ja schon von meinem Onkel erzählt. Tajetas Bruder. Er kam und besuchte uns. Aber eher unabsichtlich. Das bedeutet allerdings nichts Gutes. Warum? Er ist ein Jedi. Er kam nur zufällig hierher, um meinen Großvater zu verhaften. Wegen Drogenverkauf und Sklavenhaltung.
Und dann sah er mich.
Ihr denkt es euch wahrscheinlich schon: Ich war machtsensibel.

Und so wurde ich eine Jedi. Also fast.

Ich war 7 oder 8 Jahre alt, vielleicht auch 9. Ich hatte weißes, schulterlanges Haar, und blaue Augen mit silbernen Akzenten darin. Und stellt euch vor! Ich sollte Padawan werden! Ich dachte, jetzt beginnt die beste Zeit meines Lebens. Wie sehr kann man sich täuschen.

Ich war begabt, sagte man mir, und so kam es, dass ein ziemlich weit entfernter Jedi mich zur Padawan nehmen wollte. Er sonderte sich normalerweise sehr vom Orden ab, also war es eine positive Überraschung für den Rat und mich. Es war sofort beschlossen.

Ich wurde alleine auf eine Route durch die Galaxis geschickt, mit öffentlichen Mitteln.

Bescheuerte Idee eigentlich, wenn ich jetzt so drüber nachdenke. Wer ist bitte so dämlich und schickt ein 8-jähriges Kind alleine durch die unglaublich gefahrvolle Galaxis?

Bescheuert.

Es kam, wie es kommen musste: Es ging herzzerreißend schief. Ein paar Piraten überfielen den öffentlichen Gleiter und ich war plötzlich nur noch ein verängstigtes Kind. Natürlich musste ich den Eindringlingen sofort an den Kopf werfen, dass ich Jedi bin. Und tadaaaa!!! Die fiesen Möchtegern-Gangster machten sich sofort ins Höschen- und setzten mich kurzerhand auf Shili aus. Meisterleistung, Lika, Meisterleistung.

Aber ich hatte Glück- massiv Glück. Auf Shili erregte ich das Mitleid von ein paar Togruta und sie schleppten mich kurzerhand auf einen Frachter nach Eshan. Ich hielt die Klappe über meine Jedi-Vergangenheit und so schickte man mich auch nicht nach Coruscant zurück.

Willkommen zu Hause! Oder auch nicht.

Zwar dauerte es auf Eshan nicht lange, bis sich jemand um mich kümmerte, aber wie hoch war die Chance bitte, dass ich meine echte Familie je finden würde? Offenbar hoch genug!

Innerhalb von 2 oder 3 Wochen war ich auf der hübschen Farm meines ehemaligen Großvaters gelandet, denn der war ja nun im Kittchen.

Wie sich bald herausstellte, hatte Lanahel, meine Großmutter, die Führung über das Anwesen erhalten. Anwesen klang jetzt schöner, als es ist, ich bin ja keine Adelige. Tatsächlich gibt es auf Eshan eine Königin, aber die war auch nicht Adelig, denn man musste einfach nur ein Recht auf eine Herausforderung und einen erfolgreichen Kampf haben, um König oder Königin zu werden.

Meine Familie beschloss, das es ein Zeichen unserer Göttin gewesen sein musste, dass ich zu ihnen zurückgefunden habe, und so blieb ich bei ihnen. Natürlich wussten sie über meine Jedi-Vergangenheit bescheid, und da waren sie hoffentlich auch die Einzigen. Große Lust hatte ich nämlich nicht dazu, von einem Jedi zurück entführt zu werden, obwohl es mir dort gefallen hatte und ich immer noch Träume davon hatte, wie ich die neue Satele Shan, oder wenigstens Meetra Surik wurde, für eine neue Fay fühlte ich mich zu normal.

Und so wuchs ich hier auf Eshan auf. Ich dachte oft an meinen Clan aus Jünglingen und daran, was sie wohl vermuteten, was mit mir geschehen war.

In der Nacht hatte ich schlimme Albträume von dem Meister, zu dem ich hätte gehen sollen und vage Visionen von meinen früheren Jünglings-Freunden, wie sie über mich redeten. Einmal, als sie sagten, ich hätte sie verraten, und ich wimmernd erwachte, tröstete mich Lanahel mit einer warmen Tasse blauer Milch.

Seit dem vertraute ich meiner Großmutter mehr, als jedem anderen aus meiner Familie. Wenn meine ganze Familie in die Hauptstadt, Eshan City, fuhren, blieb ich bei meiner Tante, Enia und ihrem Freund, dem Zabarak Tessan. Ich frage mich bis heute, wie sich zwei so unterschiedliche Lebewesen in einer so großen Galaxis finden können. Die beiden fischten im Fluss in der Nähe und verdienten sich damit ihren Lebensunterhalt. Für mich bedeuteten sie mehr, als meine leiblichen Eltern.

Jetzt bin ich 13 und in ein paar Wochen, mit 14, lege ich meine Echani-Prüfungen ab. Mein Leben war nahezu perfekt. Nahezu.

So Freunde, das war das erste Kapitel, bzw der Prolog. Wie findet ihr es?
Danke fürs Lesen!

❄️LG Chel❄️

Das Leben einer Echani-Jedi - Eine Star Wars FanfictionWhere stories live. Discover now