Chapter 24: Trust me

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Wir rannten in ihre Richtung. Felix und Jeongin sahen uns und liefen schneller weg. „Am besten wir trennen sie", meinte Jackson und rannte nun einen anderen Weg als ich. Wenn wir sie trennten, könnten sie uns leichter fangen und ich könnte Felix besser retten. Jacksons Vorschlag war mir also sowas von recht. Jackson lief also Jeongin nach und ich Felix. Die beiden Youngster hatten viel Ausdauer und brachten mich langsam zum Ermüden. Für Felix würde ich aber weiter rennen, bis meine Lungen brannten. Aus meinem Funkgerät ertönte ein Schmerzenstöhnen von Jackson. „Fuck! Jeongin hat einen Stein nach mir geworfen, der mich volle Kanne am Kopf getroffen hat!" So böse wie es klang, aber es war vom Vorteil, dass sich Jackson verletzt hat. Das machte es mir leichter Felix zu retten. Jeongin würde ich einfach verschwinden lassen. Er sollte noch ein bisschen die Möglichkeit auf Freiheit bekommen.

Felix ging langsam die Puste aus und wurde langsamer. Keine Sekunde zu spät, denn Jeongin sprang von einer zerfallenen Mauer runter, auf die er geklettert war, um Jackson zu entfliehen. Mit der Eleganz einer Katze kam er auf seine beiden Beine und schloss sich Felix wieder an, der aber nicht so fit wie Jeongin war. „Innie, ich kann nicht mehr", keuchte er voller Anstrengung. Jeongin schnappte sich seine Hand und sah ihn panisch an. „Lixie, du musst!" Felix fiel auf die Knie. „Es tut mir Leid, Innie." Er lies seine Hand los.

Ich trat zu den Beiden. Jeongin sah so aus, als würde er gegen mich kämpfen wollen, doch ich war schneller als er und schmiss mein Seil nach Felix, dessen Körper sich im Seil verfing. „Innie, geh! Es ist okay!", rief Felix seinem Freund zu, doch der dachte nicht dran zu fliehen. „Lass ihn los und nimm mich anstatt ihn!", rief er mir zu. Felix riss die Augen auf, als er hörte, was Jeongin für ihn machen wollte. „Nein, du kannst dich doch nicht für mich opfern!"

„Keine Sorge, Jeongin. Wir brauchen dich nicht. Wir brauchen nur Felix." Rasch überwältigte ich Felix und drückte ihm die Kehle zu. Ich beugte mich zu ihm, sodass mein Atem sein Ohr streifte. „Keine Sorge, ich werde dich nicht töten. Spiel mit und ich kann dich retten. Du musst mir vertrauen, bitte." Ich lockerte meinen Griff um seinen zarten Hals, sodass er genug Luft bekam. Dankbar fühlte ich, wie Felix sich in meinen Griff erschlaffte und sich leblos stellte. In Jeongins Augen waren Tränen zu sehen. „Verschwinde oder ich werde dich wie deinen Freund töten!" Jeongin fing an zu rennen. Ich nahm Felix im Brautstil hoch und schmiegte ihn an mich. Mein Herz raste. So lange habe ich es mir erträumt so nah bei Felix zu sein. „Hör mir gut zu, Felix. Du spielst weiter den Bewusstlosen, bis ich dir sage, dass wir in Sicherheit sind. Bis dahin, bitte spiel mit. Jackson darf nicht wissen, dass du noch lebst. Niemand darf es."

Durch das Funkgerät fragte ich Jackson wo er sich befand und lief mit Felix in den Armen zu ihm. Als er Felix so leblos in meinen Armen sah, warf er mir einen bösen Blick zu. „Du hast ihn umgebracht?!" Ich schüttelte den Kopf und drückte Felix näher an meine Brust. „Nein, er ist gestürzt und hat sich das Genick gebrochen."

„Fuck, weißt du wie viel Ärger wir jetzt bekommen, weil wir ihn sterben gelassen haben?! Felix ist ein Vermögen wert! Ich hätte dich nicht Felix verfolgen lassen dürfen!"

„Das ist nicht meine Schuld, sondern Felix. Außerdem kann es passieren, dass Youngster eben so verenden. Das kann niemand von uns vorhersehen und jetzt komm. Ich will zurück zum Hauptquartier." Jackson seufzte angepisst und packte sein Funkgerät zurück in sein Gürtel. „Und wo ist Jeongin?" Mein Captorkollege war sichtlich sauer auf mich und würde mich am liebsten feuern, wenn er es könnte. Oder gleich umbringen. „Er hat die ganze Zeit mit Steinen geworfen! Wir bekommen ihn noch, versprochen." Das half Jackson nicht, denn er hörte nicht auf, über mein Unfähigkeit Felix zu fangen sich zu beschweren. „Und wir können ihn jetzt auch nicht mehr den Acceptors, den reichen Leute und Taemin geben, weil sein Körper bis dahin in Leichenstarre verfällt." Wir hatten bei uns nicht die Möglichkeit Leichen zu konservieren, weil wir Youngster ausschließlich lebend transportieren. Felix hatte jetzt kein Nutzen mehr. „Ich werde ihn entsorgen."

Von meinem Chef musste ich mir erstmal eine fette Moralpredigt anhören und wurde für ein Jahr als Captor gesperrt, weil ich Felix sterben lassen habe. War mir recht. Ich hatte keine Lust mehr ein Captor zu sein, konnte diese angsterfüllte Augen nicht mehr sehen. Jackson ließen sie kalt, doch ich fühlte etwas, was mir kaputt machte. Schuld.

Ich brachte Felix zu mir nach Hause. Hier war er sicher vor den anderen Captor, solange er im Inneren blieb. Hier überall lebten andere Captor und würden mich sofort verraten, wenn sie wussten, dass ich Felix gerettet habe. Felix legte ich auf den weichen Teppich im Wohnzimmer. „Okay, du kannst die Augen aufmachen. Du bist in Sicherheit." Augenblicklich öffnete Felix seine hübschen Augen, die allerdings voller Angst gefüllt waren. Panisch schaute er sich um, wollte am liebsten wegrennen. „Wo...wo bin ich...und wieso...hast du mich gerettet?" Ich kniete mich neben ihn und kämpfte gegen mein Verlangen seinen Körper an meinen zu drücken, um ihn Angst zu nehmen. „Du bist bei mir Zuhause und ich kann dich einfach nicht sterben lassen. Dafür bist du viel zu schön. Die Welt braucht jemand wie dich, dass sie nicht zusammenfällt." Meine Worte trieften nur von Kitschigkeit, doch es war genau das, an was ich immer dachte, wenn ich Felix sah. „Und wo ist Jeongin? Ist er noch am Leben?" Ich nickte. „Hab ihn laufen lassen."

Das schien Felix langsam zu beruhigen und er lockerte seine Muskeln. Die Angst in seinen Augen verschwand. „Danke." Ich schenkte ihm ein Lächeln. „Mein Name ist übrigens Changbin. Hast du Hunger? Möchtest du duschen?" Unwirklich schaute er mich an. „Wieso...wieso bist du so nett?" Jetzt konnte ich mich nicht zurück halten und nahm Felix in mein Arm.

„Weil ich dich ziemlich gern hab, Felix."

Ich gab ihm die nächsten Tage genug Zeit sich hier einzuleben und ihm zu zeigen, dass ich nichts böses von ihm wollte, sondern ihn einfach nur retten wollte. Felix vertraute mir immer ein bisschen mehr, bis er mir komplett vertraute. Er suchte meine Nähe und ich schlief oft mit ihm in der Nacht in einem Bett, wo er sich an mich kuschelte. Als ich ihn küsste, schmiegte er sich an mich. „Ich hab dich auch ziemlich gerne, Changbin."

QwQ

Youngster (Hyunin FF)Where stories live. Discover now