Chapter 17: Exhausting day

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Aus Hyunjins Geschichte konnte ich heraushören, dass er die Bar sehr gerne hatte und stolz auf sie war. Irgendwie freute ich mich auf die Arbeit hier. Ich weiß nicht wieso, doch Hyunjins Faszination von Drinks und der Musik, die hier abspielte, steckte mich an. „Wie wäre, wenn du mal versuchst einen Drink zu mixen? Traust du dir das zu?" Entschlossen nickte ich und stand von dem Barhocker auf, um zu ihm hinter den Tresen zu gelangen. „Kannst du mir einen Cosmopolitan mixen? Dafür brauchst du Zitrusvodka, Contreau, Limettensaft und Himbeernekar. Schau, die Sachen stehen hier." Hyunjin zeigte mir die Getränke, die ich dafür benötigte. Mit Hyunjins Hilfe füllte ich den Shaker mit den verschiedenen Flüssigkeiten und schüttelte den silbernen Behälter. Mein Besitzer stellte ein hübsches Glas hin, in dem ich die zartrosa Flüssigkeit goss. Anschließend holte ich ein bisschen crushed Ice, welches ich hinzufügte. Zum Schluss steckte ich eine Himbeere auf den Rand des Glases. „Das sieht schon mal sehr gut aus!", meinte Hyunjin begeistert und nahm den Cosmopolitan,um an ihm zu kosten. Für einen Augenblick sah ich zu, wie der blonde junge Mann ein wenig der rosafarbenen Flüssigkeit zu sich nahm. „YJ0802! Das schmeckt wirklich gut! Du wirst hier super reinpassen!"

Das Kompliment erweichte mir so das Herz, dass ich ihm meinen Namen verriet. „Du kannst mich Jeongin nennen", sagte ich leise und lächelte schüchtern. Hyunjin hielt mich an den beiden Schultern fest und strahlte mich an. „Vielleicht hab ich mit dir den großen Fang bekommen! Okay, du bist sicher müde, also wie wäre es, wenn wir es für heute lassen? Wie spät ist es überhaupt? Muss fast schon Morgen sein. Wenn ich hier bin, dann verliere ich jedes Zeitgefühl. Gewöhne dich aber lieber daran, denn du wirst hauptsächlich nachts arbeiten. Gut, jetzt bringe ich dich auf dein Zimmer und du kannst eine Runde schlafen!"

Hyunjin führte mich wieder zu meinem Zimmer und lies mich dann alleine. Völlig fertig setzte ich mich auf das Bett. Was für ein Tag. Er kam mir so lange vor. Zuerst wurde ich für das große Fest fertig gemacht, bin dann verkauft worden und hab etwas über das Mixen von Cocktails gelernt. Ich legte mich auf die Matratze hin und schaute für eine Weile zu der Decke über mir, während es schwieriger wurde aufzubleiben. Wieso war Hyunjin so nett zu mir? Zwar hatte er gesagt, dass er kein Fan von Gewalt war, doch ich sah in seinen Augen nur Wärme und keine Kälte wie sonst. Konnte ich ihm vielleicht sogar vertrauen? Ein Teil von mir blieb allerdings misstrauisch und das würde so bleiben. Ich durfte mich also nicht so von Hyunjins Nettigkeit einlullen lassen. Wer weiß, ob er das ernst meinte oder nur es sagte, um mir das Misstrauen zu nehmen. Jetzt aber wollte ich nicht länger nachdenken und einfach nur schlafen. Ich seufzte und schloss die Augen.

 Am nächsten Morgen wurde ich von gar niemanden geweckt und konnte seit den Tod meiner Eltern durchschlafen. Auf der Straße konnte man für höchstens zwei Stunden schlafen, bevor irgendwas lauert und dich aus den Schlaf riss. Bei Taemin hatte ich einen strickten Tagesablauf, der unter anderem aus frühen Aufstehen bestand. Es fühlte sich deswegen komisch an langsam im großen gemütlichen Bett aufzustehen, in dem ich jetzt jede Nacht schlafen durfte. Noch etwas müde fuhr ich mir über die Augen und räkelte mich. Ich habe noch nie so gut geschlafen. Was wird mich heute erwarten? Um das herauszufinden, stand ich auf und lief durch das Zimmer zur Tür. Ich machte sie auf, wo eine junge Frau in modischer Kleidung und Pumps auf mich zugestöckelt kam. „Sie müssen Jeongin sein, oder? Der junge Herr Hwang hat mir schon viel von Ihnen erzählt! Dann wollen wir mal ihre Maße nehmen, damit wir Ihre Arbeitskleidung maßschneidern können! Ich bin Eunso!" Die hübsche Frau bat mich zurück in mein Zimmer zu gehen und mich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Brav machte ich es und zog mir die Kleidung von gestern aus, die sich immer noch um die Festkleidung handelte. Ich war so müde, dass ich mir nichts aus dem großen Kleiderschrank ausgesucht hatte. Eunso machte sich sofort ans Werk und maß meine Größenangaben. „Ich bin fertig. Danke. Okay, dann suchen wir Ihnen hübsche Kleidung an." Also wird das wie bei Taemin sein, dass man mir bestimmte Kleidung vorsetzte.

Die Kleidung waren zwar eine Spur zu süß für mich, doch sie waren bequem und ich konnte mich gut darin bewegen. „Sie sehen wirklich süß aus. Der junge Herr Hwang wartet Sie bereits!" Eunso führte mich durch die große Villa zu einem großem Raum, in der sich das große Esszimmer befand, den mir Hyunjin gestern gezeigt hatte. Dann stöckelte sie auch weg. Etwas nervös öffnete ich die Tür und sah einen reichlich bedeckten Tisch. „Jeongin! Komm doch zu mir!" Hyunjin wie auch gestern hübsch gekleidet und strahlend, rückte mit den Stuhl zurück und klopfte auf seinen Schoß. Bedeutet das, dass ich mich dort hinsetzen musste? Da ich Hyunjins Nettigkeit weiterhin spüren wollte, setzte ich mich brav auf seinen Schoß. Hyunjin lachte sein glockenhelles Lachen und fuhr mir durch das rosane Haar. „Ich dachte erst, dass du dich wie gestern sträubst! Aber hier sitzt du und bist sehr brav." Hyunjins Nähe machte mich nervös. „Du darfst alles essen, was du willst!" 

Youngster (Hyunin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt