Kapitel 27: Sol

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Die letzte Person, die ich in diesem Moment durch die Tür kommen sehen wollte, war die blondhaarige Schönheit mit den harten Gesichtszügen

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Die letzte Person, die ich in diesem Moment durch die Tür kommen sehen wollte, war die blondhaarige Schönheit mit den harten Gesichtszügen. Der blonde Lockenkopf, von dem ich noch immer nicht wusste, wer er war, stolperte ein Stück zurück. Dass sie ihn wie Atlas nicht sehen konnte, wunderte mich nicht. Wenn er etwas mit Atlas zu tun hatte, konnte das nur bedeuten, dass er ebenfalls kein Mensch war. Ob mich das beruhigte, war allerdings fraglich, besonders wenn ich daran zurückdachte, wie er meine kleine Schwester angesehen hatte.

Dr. Forster würdigte ihn keines Blickes. Stattdessen ging sie geradewegs an ihm vorbei und steuerte direkt auf mich zu.

Ihre kalten Augen lagen dabei starr auf mir. Ich schluckte kräftig und wappnete mich mental für das, was nun gleich folgen würde. Mit einem Klemmbrett bewaffnet stellte sie sich an die Vorderseite des Bettes. Ihr prüfender Blick fiel dabei für wenige Augenblicke auf Hailee, die sie aus großen Augen fast flehentlich anschaute.

Ich bin ja gespannt, was passiert, wenn sie herausfindet, dass Dr. Forster das Feingefühl eines Henkers hat, bemerkte Amy, die sich zum ersten Mal, seit ich die Zwischenwelt verlassen hatte, zu Wort meldete.

Eigentlich wollte ich das auch gar nicht herausfinden. Die Angst in mir wuchs mit jeder verstrichenen Sekunde, in der diese Frau in diesem Zimmer stand. Sie würde die Bombe zum Explodieren bringen und damit die Welt meiner Schwester in Trümmer legen.

Dass diese Frau dazu in der Lage war, zeigte sich wenige Augenblicke später, als sie mit dem Feingefühl eines Henkers unsere heile Welt in Schutt und Asche legte.

,,Ich muss dringend mit Ihnen sprechen. Aber ich nehme anhand ihres Gesichtsausdruckes an, dass ihre Schwester noch immer nicht von ihrer Erkrankung im Bilde ist'', stellte Dr. Forster mit spitzer Stimme fest.

Mir klappte der Mund auf. Im selben Atemzug hätte sie auch gleich sagen können, dass ich im Sterben lag.

Schnell huschte mein Blick zu Hailee, deren Gesicht durch die Worte der Ärztin leichenblass geworden war. Ich biss mir auf die trockenen Lippen und ließ mich noch tiefer in die Kissen sinken, als ihre moosgrünen Augen auf meine trafen. In ihrem verschleierten Blick lag eine solche Traurigkeit, dass mein Herz sich schmerzhaft zusammenzog. Sofort überkamen mich Schuldgefühle.

Genau vor diesem Moment hatte ich mich so gefürchtet. Immer und immer wieder hatte ich mir eingeredet, dass mich nichts treffen könnte. Doch nichts hätte mich auf diese Flut an Gefühlen vorbereiten können, die in dieser Situation über mich hineinbrach.

,,Erkrankung?'', fragte meine kleine Schwester mit bebender Stimme, während sie Dr. Forster fast flehentlich anschaute. Sie würde es nicht wahrhaben wollen.

,,Anscheinend liege ich mit meiner Vermutung richtig. Nun gut, unter diesen Umständen muss ich Sie bitten, den Raum zu verlassen'', sagt Dr. Forster mit neutraler Stimme und wandte sich Hailee zu, die unter ihrer Aufforderung die Augen aufriss.

Soulless - Auf ewig verbundenWhere stories live. Discover now