Kapitel 24: Atlas

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Sofort packte mich der Schwindel und alles fing an, sich zu drehen

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Sofort packte mich der Schwindel und alles fing an, sich zu drehen. Wenige Augenblicke später fand ich mich in einem langen Korridor wieder, der kein Ende zu haben schien. Der Gang war sehr eng. Schwarze Wände, deren Höhe man nicht abschätzen konnte, waren rechts und links von mir platziert und engten mich ein.

,,Komm, Grimreaper. Es gibt nur einen Weg, den wir gehen können.''

Dante drängelte sich an mir vorbei und lief den hellerleuchteten Korridor entlang, während ich noch immer an Ort und Stelle verharrte.

,,Wo sind wir hier?'', fragte ich den Lockenkopf.

Der Schicksalsgott verlangsamte seine Schritte und warf mir einen kurzen Blick über die Schulter zu.

,,Das ist der einzige Ort, der weder durch Athanasios noch durch meine Hand kontrolliert wird. Auf dem ersten Blick ist es nur ein Gang, der ins endlose Nichts zu führen scheint. Doch genau das ist es, was es uns sehen lassen will. Es ist nichts weiter als eine Illusion. Hier hat alles begonnen und hier wird irgendwann alles enden.''

Er blieb stehen und machte eine ausladende Geste.

,,Herzlich Willkommen im Grenzgebiet. Der einzige Weg, der Realwelt und Schattenwelt miteinander verbindet.''

Irritiert zog ich die Augenbrauen zusammen. Doch Dante ging nicht darauf ein, sondern drehte sich wieder um und lief weiter, als wäre nichts gewesen.

,,Ich dachte, die Zwischenwelt ist der einzige Ort der Realwelt und Schattenwelt miteinander verbindet. Athanasios würde niemals zulassen, dass ein anderer Weg zu seinem Reich existiert'', warf ich ein, während auch ich mich langsam in Bewegung setzte und dem Mann im lila Pullover folgte. Trotz seiner gewöhnungsbedürftigen Aufmachung strahlte er gleichzeitig Eleganz und Macht aus. Das musste wieder so eine Göttersache sein, stellte ich angesäuert fest.

Dante zuckte nur mit den Schultern. Er blieb stehen und sah mich mit seinem überheblichen Grinsen an.

,,Das ist es, was er euch glauben lässt. Doch es gibt vieles, dass er euch nicht erzählt. Besonders nicht von den Dingen, die seine Existenz bedrohen könnte. Doch genau aus diesem Grund bist du hier. Es wird Zeit, dass der Nebel, der dich all die Zeit umgeben hat, sich auflöst und du endlich klar sehen kannst.''

Dabei drehte er sich zu seiner linken Seite und legte seine flache Hand auf die schwarze Wand. Erst geschah nichts. Doch plötzlich drang Dantes Hand durch die Wand hindurch. Ein schiefes Lächeln bildete sich um seine Mundwinkel. Er neigte seine Hand ein wenig zur Seite, als würde er eine Tür öffnen wollen. Ein leises Klicken ertönte. Ich sah noch, wie er mir schelmisch zuzwinkerte, ehe der gesamte Raum in gleißendes Licht gehüllt wurde.

Mit meinem Arm schützte ich mich vor dem grellen Licht. Dabei spürte ich, wie die Dunkelheit in mir immer weiter in den Hintergrund rückte. Plötzlich fühlte ich, wie der Druck um meine Brust nachließ und sich eine Leichtigkeit in mir breit machte, die mich schwerelos fühlen ließ. Zum ersten Mal in diesem Leben fühlte ich mich frei und unbeschwert.

Soulless - Auf ewig verbundenWhere stories live. Discover now