Kapitel 17

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AMIRAS POV:
Es war jetzt eine Woche vorbei, ich war bei Aileen eingezogen, sie wohnte in einer kleinen Wohnung welche aber genug platz für zwei hatte. Ich räumte gerade die Küche auf als Aileen durch die Tür kam, sie Umarmte mich und ich gab ihr eine Tasse Tee da das Wetter schon lange nicht mehr so schön warm war, es war ende Sommer und es war etwas Normalität eingekehrt, also zu mindest waren jetzt nicht mehr hunderte von Wachmännern um mich herum.
„Sicher das du nicht mit ihm reden willst?" fragte Aileen mich, es war ja nicht so als würde ich ihn vermissen aber wie gesagt brauchte ich eine Auszeit.
„Noch nicht, ich weiß ja garnicht was ich sagen soll" sagte ich und schaute zu Boden, außerdem weiß ich garnicht ob er etwas dazu sagen will... dachte ich mir ganz leise, wir setzten uns an den kleinen Küchentisch und Aileen machte mir einen Tee.
„Ich will nicht unhöflich sein, aber du musst irgendwann wieder zu ihm und mit ihm reden. Ich habe wirklich nichts dagegen das du hier bist, ehrlich mit dir habe ich die besten Pyjamapartys die es gibt, aber vermisst du ihn nicht auch ein bisschen?" fragte Aileen, es wurde still und man hörte nur den Wasserkocher vor sich hin Arbeiten. Natürlich vermisste ich ihn, aber ich wusste nicht ob ich bereit war zu ihm zu gehen.
„Du hast recht" sagte ich dennoch entschlossen, Aileen gab mir den Tee mit dem Beutel darin und lächelte.
„Ich weiß, schließlich bin ich ja auch deine beste Freundin" sagte sie lächelnd und gab mir einen Stoß mit dem Ellenbogen, ich lachte und hielt mir gespielt schmerzhaft die Stelle an der sie mich getroffen hatte.

„Lust auf nen Film und Pizza?" fragte Aileen mich und lief ins Wohnzimmer, ich lief ihr nach und schmiss mich auf das Sofa.
„Nee lass mal lieber Burger bestellen" sagte ich und machte den Fernseher an, ich startete Netflix und suchte einen Film raus der mir und Aileen gefiel. Als wir die hälfte des Films durch hatten klingelte es an der Tür von Aileen, sie öffnete sie und kam ca 1 Minute später mit unserem Essen ins Wohnzimmer zurück.
„Endlichh" quengelte ich und nahm Aileen das essen ab, wir stoppten den Film um und Gabeln und soßen für die Pommes zu holen.

„Soo lecker!" sagte Aileen genüsslich, ich lachte aber Stimmte ihr zu, der Film war auch ziemlich interessant und ich versuchte mich auf den Film zu konzentrieren aber meine Gedanken gingen immer wieder zu Ale rüber und jedes mal bekam ich einen stich im Herzen, es wäre gelogen zu sagen das ich ihn nicht vermisste aber genauso gelogen wenn ich sagen würde es wäre mir egal was er mir getan hatte. Meine Meinung war gespalten, ein Teil sagte mir zurück zu ihm zu gehen und der andere wollte das ich ihn links liegen lasse. Ich musste an meine alte beste Freundin Emma denken, sie hätte gesagt „Straßenrand stellen und jemand besseren suchen"

Was wenn es keinen besseren für mich gab, wer ist denn schon der perfekte Freund oder die perfekte Freundin?? Ich glaubte eh nicht das Leute die Verheiratet waren oder zusammen noch nie in einem Streit gehabt hatten in dem sie sich fast geschlagen hätten, selbst mein drecks Vater der meine Mutter über alles geliebt hatte hat meiner Mutter gegenüber nie die Hand erhoben sondern ist einfach raus gegangen um sich abzuregen, er kam entweder spät Nachts oder morgens wieder wenn ich zur Schule musste, aber nie besoffen.

„Amira?" fragte Aileen mich, ich zuckte zusammen da ich nicht bemerkt hatte das der Film vorbei war.
„Hmm?" sagte ich verwirrt, Aileen betrachtete mich mitleidig und stand dann auf, ich sah ihr verwirrt nach.
„Na komm schon!" sagte sie und zog sich ihre Schuhe und eine dünne Jacke an, ich folgte ihr einfach bis zum Auto und widerfragte nichts, als sie plötzlich aus der Stadt raus fuhr.
„Bitte nicht dahin wo ich denke wo wir jetzt hingehen!" sagte ich und rieb mir übers Gesicht, Aileen lachte aber wurde dann wieder ernst.
„Ich sehe wie du ihn vermisst und ich sehe wie Alessio dich vermisst, jeden Tag kommt er zu mir und fragt nach dir und außerdem hat er seid 4 Tagen nichts mehr gegessen" erzählte Aileen mir, ich sah sie erschrocken an, automatisch fing ich an mich schlecht zu fühlen obwohl ich wusste das ich nichts dafür konnte.

„Aber ich will nichttt" quengelte ich wie eine 6-Jährige die ihre Süßigkeiten nicht bekam, ich schmiss mich in den Sitz zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Glaub mir, auch du vermisst deinen Alessio. Man merkt eich an wie sehr ihr euch braucht!" sagte Aileen streng, habe ich mich wirklich von einem einzigen Mann so abhängig machen lassen?? Tatsächlich hingen all meine Launen von Alessio ab. Wenn er lachte, lachte ich und wenn er traurig war, war ich es auch. Ich hatte mich noch nie so sehr verliebt wie in Alessio und noch nie wollte ich eine Person so sehr wie ihn, aber war ich ihm genauso wichtig geworden? Tatsächlich war das schon immer meine einzigste Angst beim verlieben, das diese Person meine Gefühle nicht erwidert. Ich wollte unbedingt wissen was ich für ihn war, jede Faser meines Körpers wollte es wissen aber ein gewisser Teil in mir hatte Angst, ich wusste nicht wie groß die Angst war aber sie war wohl groß genug um mich davon ab zu halten. Was hätte meine Mutter dazu gesagt? Wie würde sie reagieren? Plötzlich als hätte sie mich da oben im Himmel gehört, hörte ich eine ihr ähnlich klingende Stimme im Kopf sprechen.

Frag dich nicht wie groß deine Angst ist, frag dich wie groß deine Neugier ist Antworten auf Fragen zu bekommen, bevor du sie nie wieder aussprechen kannst.

Genau das hätte meine Mutter auch gesagt, ich nahm mich zusammen. Jetzt war die perfekte Gelegenheit Klarheit zwischen uns zu schaffen und zu entscheiden, Aileen parkte das Auto in der Einfahrt und lief mit mir zur Tür wo wir klingelten, ich sah Samir die Tür aufmachen und ebenso seinen erfreuten aber auch erstaunten Blick.
„Amira?" fragte Samir überfordert, ich lächelte und nickte.
„Klar wer denn sonst?" lachte ich als er mich umarmte als würde er mich nie wieder loslassen wollen, ich musste nach Luft ringen und versuchte seinen Griff zu lockern.
„Samir... Luft!" presste ich hervor als er mich los lies, ich lachte aber Atmete ein paar mal tief ein und aus.

„Du glaubst garnicht wie sehr du hier gebraucht wirst, seid du weg bist geht alles den Bach runter!" erzählte Samir aufgeregt wie ein kleines Kind, hinter ihm erschien Adrian plötzlich der breit anfing zu grinsen, aber nicht wegen mir sondern wegen Aileen. Bin ich doof oder lächeln die sich gerade wie zwei verliebte an?! Ich musste leicht grinsen als Samir mich plötzlich in das Haus zog.
„Komm ich bring dich zu Alessio" sagte Samir und lief auf sein Büro zu doch ich stoppte ihn, was sollte ich denn sagen?
„Samir, ich weiß du bist froh mich zu sehen. Und ja ich möchte auch Alessio sehen aber..." ich stoppte mitten im Satz, ich spürte Adrian und Aileen hinter mir.
„Aberrr?" fragte Adrian, ich schüttelte hilflos den Kopf.

„Was wenn er mich nicht sehen will?" fragte ich und drehte meinen Kopf nach hinten, Samir drehte mein Gesicht plötzlich zu sich und sah mich entgeistert an.
„Amira das ist jetzt nicht dein Ernst? Der hat seid du weg bist kaum geschlafen!" erzählte Samir.
„Er hat mich jeden Tag nach dir gefragt wie es dir geht und ob du was über ihn gesagt hast!" warf Aileen von hinten ein und legte ihre Hand auf meine Schulter.
„Und außerdem ist es wieder genauso grau hier wie davor, wo du noch nicht hier warst!" sagte Adrian und legte mir seine Hand auf die linke Schulter, ich überlegte während ich die Blicke der anderen auf mir spürte. Irgendwann musste ich ja mal wieder mit Alessio reden, aber was soll ich denn bitte sagen? ‚Tut mir leid das du mir weh getan hast?' ‚Tut mir leid das du mich ausgesetzt hast?' plötzlich kam mir ein anderer Gedanke, wie wäre es mit ‚Tut mir leid das ich so im Streit überreagiert habe' oder ‚Tut mir leid das ich einfach gegangen bin und dir Sorgen gemacht habe' ich atmete tief durch, dann ging ich entschlossen in die Richtung von Ale's Büro welches sich plötzlich öffnete und vor mir ein übermüdeter und abgehungerter Alessio stand, er sah ungläubig zu mir herunter. Unter seinen Augen hatten sich tiefe Augenringe gesammelt und sein Gesicht sah schlaffer aus, nur dieses magische Funkeln in seinen blau-grünen Augen war noch nicht verschwunden, man sah ihm an das er sich kaum gepflegt hatte da er einen leichten Bart bekommen hatte und etwas verschwitzt roch.

„Amira?" fragte er ungläubig.

MafiasgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt