Friedensangebot

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Es waren einige Wochen vergangen, der Sommer war dem Herbst gewichen und für Mitte September war es sehr warm draußen, weshalb Hermine den Tisch auf der Terrasse für das Mittagessen deckte.

„Draco, brauchst du noch Hilfe in der Küche?"

„Von dir? Nein, lieber nicht."

„Hey, was soll das denn heißen?", fragte Hermine und schnappte sich eine Banane aus dem Obstkorb.

„Na ja, ich habe zwar keine Lust auf das Treffen mit meinen Eltern, aber vergiften wollte ich sie eigentlich nicht."

„Draco!"

„Was? Du musst selbst zugeben, dass dein Geschmacksinn ein seltsames Eigenleben entwickelt hat", lachte er und deutete auf die Banane, die sie soeben genüsslich in Tomatenketchup getaucht hatte. Hermine verzog das Gesicht, legte ihre Kreation schmollend auf eine Untertasse und schob sie von sich weg.

„Ich habe halt Hunger", murmelte sie und blickte gierig auf die Untertasse. „Wir haben übrigens keinen Schokopudding mehr."

„Wie bitte? Ich hab doch vorgestern erst welchen gekauft?!", erwiderte Draco.

„Ja, und jetzt ist er halt weg. Schreib es am besten sofort auf, dann denkst du morgen daran, neuen zu kaufen." Die Gelüste hatten endgültig gewonnen, also zog Hermine ihren Teller wieder zu sich heran und schnappte sich die Ketchup-Banane.

„Besser das als Ananas auf einer Pizza", murmelte Draco und widmete sich wieder dem Backofen, in dem das Hühnchenfleisch für das Mittagessen schmorte. „Wir essen übrigens gleich", fügte er noch hinzu, da Hermine sich eine weitere Banane geangelt hatte.

„Ja, ja", murmelte sie mit vollem Mund, schnappte sich die Flasche Ketchup und nahm sie mit nach draußen, wo sie sie direkt vor ihren Teller platzierte.

„Sag bloß, du ziehst dieses Zeug meiner Soße vor", stöhnte Draco und lehnte sich gegen den Türrahmen.

„Ohne geht es halt nicht. Find' dich damit ab", erwiderte Hermine schulterzuckend.

„Was bin ich froh, wenn deine Schwangerschaft vorbei und dein Geschmack wieder normal ist", witzelte Draco und nahm Hermine in den Arm.

„Wer weiß, vielleicht bleibt der Heißhunger auf Ketchup", meinte Hermine und drückte Draco einen Kuss auf die Lippen.

„Du kannst doch meine Gerichte nicht für immer mit diesem Zeug zerstören", murrte er, ließ die Schultern hängen und verzog das Gesicht zu einer leidenden Grimasse, womit er Hermine zum Lachen brachte.

„Nun stell dich nicht so an, du Dramaqueen", entgegnete sie und küsste ihn erneut, was er nur zu gern erwiderte, bevor er sich wieder dem Essen auf dem Herd widmete.

„Ich treffe mich übrigens morgen mit Angelina. Sie hat darauf bestanden, mit mir Babykleidung kaufen zu gehen", erzählte Hermine.

„Hat sie das? Wir haben doch jetzt schon jede Menge Zeug."

„Sie meinte, das hätte sie mit Fleur und Ginny auch gemacht, deswegen sei das Tradition, die gewahrt werden muss."

Draco schnaubte belustigt. „Nennt es wie ihr wollt. Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Babysachen kaufen. Aber wehe, es ist etwas Rotes dabei", fügte er noch hinzu, woraufhin Hermine verschwörerisch lächelte.

„Keine Sorge, kein Rot, aber vielleicht finden wir ja irgendetwas auf dem Löwen drauf sind."

Draco kniff die Augen zusammen zeigte drohend mit dem Finger auf sie. „Untersteh dich!"

Hermine lachte. Sie liebte es, ihn zu provozieren.

Das Klingeln an der Tür unterbrach die gute Stimmung.

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