Bad Romance

Kapitel 17

,,Er haut mir aber nicht unvorhersehbar eine rein oder so, oder?'' fragte ich scherzend Jay, doch etwas ernst gemeint war die Frage schon. Wir standen am Eingang der Kirmes, die seit zwei Tagen lief und warteten auf seinen Freund.

Ich war zwar derjenige, der vorgeschlagen hatte, mit seinem Freund zu sprechen, doch was genau ich sagen würde oder sollte, wusste ich noch gar nicht genau. Ich hatte jetzt aber auch nicht unbedingt daran gedacht, das auf der Kirmes zu tun, der Einfall kam von Jay.

,,Wie heißt dein Freund eigentlich?'' fragte ich tatsächlich zum ersten Mal. Irgendwie ansprechen musste ich ihn ja.
,,Cody'' entgegnete er mit einem Lächeln.

,,Darf ich fragen wie alt er ist?'' hackte ich nach, um einfach etwas mehr über seinen Freund herauszufinden. Immerhin sollte ich gleich mit ihm sprechen und dann ein paar Informationen über ihn zu haben wäre halt nicht schlecht.

,,18, aber auch erst seit kurzem'' erzählte er.
Na toll, jetzt war er also auch noch etwas älter als ich.
Klar, mein 18. Geburtstag war auch bald, aber dennoch ließ es mich wie 12 fühlen.

Von weitem sah ich jemanden auf uns zukommen.
Dunkelbraune Haare, schon beinah schwarz, die perfekt gestylte waren.
Schwarze Jeanshose, dunkelgrauer Pullover, schwarze Schuhe und eine schwarze Lederjacke.
Dass mein erster Gedanke bei dieser Art von Typ hot war, war in diesem Fall nicht zu vermeiden.

Als Cody Jay mit einem Arm in eine Umarmung zog und einen Kuss auf die Stirn gab, bemerkte ich, dass er etwas großer als Jay zu sein schien. Er war auch etwas größer als ich, aber nur wenige Zentimeter und nicht so auffällig, wie es bei Jay das war.

,,Du bist George, oder?'' entgegnete er mir, während er mich musterte.
Seine Stimme war tief, jedoch nicht zu tief, sondern angenehm tief.
Würde ich nicht diese Gefühle Clay gegenüber haben und er nicht Jays Freund sein, hätte ich mich sowas von ihm bis in die Antarktis schleppen lassen.

Ich räusperte mich und versuchte bei der Sache zu bleiben. Es gab schließlich einen ernsten Grund, weshalb es dieses Treffen gab.
,,Ja, hey'' entgegnete ich ihm.

Nachdem wir in die Kirmes hineingelaufen waren, sich die Anspannung mit der Zeit etwas gelöst hatte und Jay sich gerade mit einem Stand beschäftigte, nahm ich das Gespräch mit Cody in Anlauf.
,,Hey, uhm...'' fing ich an und erlangte sofort seine Aufmerksamkeit.
Den starrenden Blick seiner dunkelbraunen Augen zu ertragen, war nicht einfach.

,,Was da zwischen Jay und mir passiert ist war meine Schuld. Wir hatten etwas getrunken, was auch meine Schuld war und dann ist dieser Kuss passiert, der auch wieder meine Schuld war...Jay liebt dich wirklich und er hat mir von Anfang an schon direkt klargemacht, dass er einen Freund hat und von mir schon lange nichts mehr wollen würde, deshalb...''

,,George'' sagte er meinen Namen in einer Art und Weise, wie ich es nur von Clay kannte, wenn ich zu viel oder zu schnell sprach und er mich stoppen wollte.
Selbst meine Atmung hatte für einen Moment gestoppt, da ich wirklich Clay vor Augen hatte.

Nein, wirklich.
Clay war hinter Cody etwas weiter weg mit Miles und Jane zu sehen.
Wieso jetzt? Wieso ausgerechnet wieder heute?

,,Ich hab's verstanden, darüber war ich mir auch vor dem Treffen schon bewusst geworden. Ich wollte nur schauen, ob du dein Versprechen Jay gegenüber auch einhalten würdest und sehen, was für eine Art Typ du bist. Du scheinst in Ordnung zu sein'' entgegnete er.

,,Oh'' war alles, was ich dazu sagen konnte, da meine Aufmerksamkeit viel zu sehr auf Clay wieder lag und ich mich so sehr bemühen musste nicht an Cody die ganze Zeit vorbeizusehen und die Aufmerksamkeit auf ihn zu ziehen, bevor er uns ebenfalls noch sehen würde.

,,Ist das Clay dahinten?'' ertönte Jays Stimme plötzlich neben mir, wodurch Cody sich umdrehte und seine Augen ebenfalls auf Clay gerichtet hatte.
,,Der Clay, von dem du mir erzählt hast?'' fragte Cody Jay mit einem nun wütenden Gesichtsausdruck.

,,Ja, aber - '' fing Jay an, wurde jedoch durch Cody unterbrochen, der ohne weiteres auf Clay zulief. Ich schaute Jay irritiert und etwas besorgt an.
,,Was hat er vor?'' fragte ich.
,,Er weiß von der Drohung und dem ganzen Schikanieren von damals...'' erzählte er mir.

Als ich wieder in deren Richtung schaute, stand Cody bereits vor ihm und schien ihn anzubrüllen, während Clay ihn gelassen zu mustern schien, als wäre es ihm vollkommen egal.
Cody schien das zu provozieren, daher schubste er ihn, wodurch Miles schon eingreifen wollte, doch Clay ihn zurückhielt.

,,Wir müssen eingreifen, bevor es eskaliert'' entgegnete ich Jay, der nur stumpf nickte und mir dorthin folgte. Während wir uns ihnen immer mehr näherten, konnten wir auch deutlicher hören, was sie sagten.

,,Und du bist wer?'' kam es von Clay.
,,Der Freund von Jay'' entgegnete Cody ihm.
Nun richteten sich Clays Augen auch auf Jay, da Jay neben Cody stand.
Ich hingegen stand etwas weiter abseits, doch er schien auch mich zu bemerken und trug plötzlich ein irritierten Gesichtsausdruck.

,,Meine Drohung hätte ich wohl damals schon in die Tat umsetzen sollen'' kam es von Clay, was Cody wohl den Rest gegeben zu haben schien, um auszuholen. Jay hatte noch in letzter Sekunde versucht, ihn davon abzuhalten, doch er hatte keine Chance mehr.

Clay hatte ganz schön eine bekommen, seine Lippe fing sofort an zu bluten.
Während er sich das Blut, welches seinem Kinn bereits herunterlief, mit seiner Hand wegwischte, grinste er.

Ich kannte dieses Grinsen, ich kannte dieses Verhalten.
Bevor ich meine Gedanken fortsetzen konnte, hatte er sich schon auf Cody gestürzt.
Ich stand regungslos dort, starrte sie einfach nur an und wusste nicht, was ich hätte tun sollen.
Jay schien es nicht anders zu ergehen.

Da wir auf der Kirmes generell weiter abseits standen waren dort kaum Menschen und die Menschen, die sich dort befanden, machten sich vom Acker oder riesige Bögen um uns. Ich schaute mich um und sah etwas weiter zwei Polizisten stehen.

Ich widmete Jay einen es geht nicht anders Blick zu und rannte auf die Polizisten zu. Als ich sie auf Clay und Cody aufmerksam gemacht hatte, zögerten sie keine Sekunde, um dazwischenzugehen. Es war nicht zu vermeiden, dass sie beide auf die Wache gebracht werden würden.

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Jagut nh 😂