Kapitel 5

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,,Wir sehen uns'' rief ich Miles und Jane zu, die in Richtung Ausgang liefen und ich leider in die andere Richtung zum Nachsitzen musste. Zugegeben schwänzte ich das Nachsitzen immer, weshalb ich es oft darauf die Woche nachholen musste, doch dieses Mal ging ich.

Im Gang vor dem Klassenraum sah ich schon ein paar Leute stehen, es waren erstaunlich wenige. Das Nachsitzen fand immer freitags nach der letzten Schulstunde statt, mit Schülern aus der gesamten Schule.

Keine Ahnung, wer die drei Leute waren, die dort standen. Definitiv nicht aus meinem oder dem darunterliegenden Jahrgang. Mussten also etwas jüngere gewesen sein. Die waren beim Nachsitzen am nervigsten mit ihrem Gekreische, sobald die Lehrerin oder der Lehrer den Raum mal für eine Sekunde verließ.

Klar wir waren alle mal so, doch wenn man aus dem Alter raus war, war es einfach nur noch nervig. Ich musste mich jedes Mal zusammenreißen, denen nicht verbalen Schaden zuzufügen. Die würden sich wahrscheinlich in die Hose pissen.

Als sie mich erblickten, senkten zwei von ihnen schon ihre Blicke. So wie sie aussahen mussten sie aus der siebten Klasse gewesen sein und das alle drei. Die zwei, die ihre Blicke gesenkt hatten, waren Jungs, die andere war ein Mädchen, das wie eine Kuh kaute.

Nun fiel mir auch auf, dass George noch gar nicht da war. Als ich die Türe hinter mir öffnen hörte, dachte ich, dass er es gewesen wäre, doch es war die Lehrerin, die für das Nachsitzen heute eingeteilt war.

Ich runzelte die Stirn und betrat als erster den Raum, nachdem er aufgeschlossen wurde. Ich schnappte mir wie immer hinten rechts die Fensterecke. Als ich Platz nahm und aus dem Fenster schaute, sah ich George, Karl und Nick dort stehen. Sie schienen zu diskutieren.

,,Clay Duke?'' ertönte mein Name vorne.
,,Hier'' rief ich.
,,George Donovan?''
Keine Reaktion, da dieser draußen stand.

Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen, während ich die Aufmerksamkeit der Lehrerin auf mich zog. Ich deutete mit meinem Finger nach draußen und schaute sie an.
,,George ist der braunhaarige da'' verpfiff ich ihn.

Sie stand auf und lief zu einem der Fenster.
Sie runzelte ihre Stirn, öffnete es und rief laut den Namen von George.
,,George Donovan, sofort zum Nachsitzen hereinkommen!''
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sein Blick zu mir fiel, ehe er sich in Richtung des Einganges begab.

Kurz darauf öffnete jemand die Türe des Klassenraumes, was niemand anderes als George war. Er würdigte niemanden einen Blick und setzte sich auf die andere Seite in die Ecke der hintersten Reihe.

,,Und nächstes Mal pünktlich'' sagte die Lehrerin ihm noch nach.
George war offensichtlich schon durch irgendetwas gereizt. Ich sah ihm an, wie er sich versuchte zusammenzureißen. Zugegeben amüsierte mich dieses Szenario.

Nach einer gewissen Zeit schaute ich wieder aus dem Fenster, Karl und Nick standen noch immer dort. Bis zum Ende des Nachsitzen war es noch eine gute halbe Stunde.
Karl bemerkte, dass ich sie anschaute und schenkte mir ein sanftes Lächeln, während Nick hingegen seinen Blick neutral hielt.

Tatsächlich seufzte ich, als ich meinen Blick wieder auf das Blatt vor mir richtete, auf welchem ich die Hausordnung zum hundertsten Mal abschreiben musste.
Nick hatte mir schon immer am meisten leid getan.

Karl war mein Stiefbruder, daher hatte sich nicht unglaublich viel zwischen uns verändert. Mit George herrschte dieses gewisse Etwas und zu ihm hatte ich seit damals absolut keinen Bezug mehr, dabei hatten er und ich uns immer am besten verstanden, da wir in dieselbe Grundschule gegangen waren und uns schon daher kannten.

Wenn ich an die Zeit zurückdachte, in der alles gut war, verstand ich, was Karl meinte als er sagte, dass er es vermissen würde, wie es einmal war, denn das tat ich auch. Vermutlich taten wir das alle vier, doch bei George war ich mir noch immer unsicher.

Ich hatte nicht vor zu dieser Übernachtung zu gehen, doch nun überlegte ich tatsächlich dort hinzugehen. Ich konnte mir die Reaktion der anderen, vor allem die von George schon vorstellen, doch das war mir herzlich egal.

Manchmal fragte ich mich selber, ob ich das alles eigentlich tat, um ihn wirklich nur zu provozieren oder ihm so näher sein zu können. Vermutlich war es beides.
Aber wie war es bei ihm? Das wollte ich herausfinden und die Übernachtung schien dafür wirklich gelegen zu kommen.


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Das wird doch bestimmt toll!

Schaut doch mal bei celinahq vorbei, sie hat eine Dnf Ff angefangen zu schreiben! (:

Bad RomanceWhere stories live. Discover now