Kapitel 7

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„Du warst also gar nicht meine Mutter? Du hast mich all die Jahre nur angelogen. Wie soll ich dir jetzt noch glauben?" „Weil ich wusste, wenn ich es dir erzähle, wirst du nach ihm suchen. Ich musste alle in dem Glauben lassen, du seist meine Tochter, um dich zu schützen. In meinem Herzen wirst du auch immer meine Tochter sein."

„Du bist doch krank", schrie ich und lief zur Haustür

„ROSEMARY NICHT", schrie sie, aber da war ich bereits verschwunden.

Zuerst rannte ich nur umher aus Angst, sie würde mir folgen und ich rannte und rannte. Manchmal muss man einfach rennen, bevor man laufen kann. Egal wohin ich wollte einfach nur weg. Weg von ihr. Ich blickte noch einmal nach hinten, um sicherzugehen, dass sie mich nicht verfolgt hatte.

„Autsch" rief ich, als ich gegen etwas rannte. Ich hätte meine Augen wohl doch lieber nach vorne richten sollen. Vor mir stand ein größerer Typ.

„Entschuldigen Sie mich", stammelte ich.

„Nah immer noch so verstreut?", lachte er.

Es war der Verkäufer aus der Buchhandlung. Ich sagte zuerst nichts, sondern schaute ihn nur an.

„Ja Entschuldigung, ich heiße Rosemary übrigens", murmelte ich vorsichtig vor mich hin.

„Wie auf dem Cover des Buches", sagte er erstaunt und lächelte „Ich heiße James", sagte er und lächelte mich schmierig an.

„Wie der Autor?", murmelte ich und da fiel es mir blitzartig ein ER hat das Buch dort platziert. Er wusste alles über James, weil ER JAMES IST. James Hamada.

Ich konnte kein Wort herausbringen und er wusste auch, wer ich bin seine Rosemary.

„Wollen wir ein Stück spazieren gehen?" , sagte er und ich nickte. Es gibt bestimmt einiges, worüber wir reden wollen. Jedoch hatte ich in dem Moment keine Fragen. Mein Kopf war viel zu verwirrt, um überhaupt denken zu können.

„Liest du viel?", brach er die Stille. Trotz all der Fragen, die er wahrscheinlich hat, fragte er mich sowas banales, als würden wir uns schon ewig kennen.

„Ich lese wirklich gerne. Allerdings immer nur bestimmte Bücher, die mir ja meine Mutter...Entschuldige...ich meine Tante, immer mitbrachte." Er nickte mir schweigend zu.

„Was ist dein Lieblingsgenre?"

„Thriller! Definitiv Thriller", brachte ich mit Begeisterung hervor

„Thriller? Haha. Dann solltest du unbedingt meine Rosen-Reihe lesen, von der ich dir schon im Buchladen erzählt habe."

„Jaja, selbstverliebtes Marketing", pustete ich hervor und stupste ihn an der Schulter an.

„Ey, ich find die selber wirklich gut", grinste er nun.

„Bestimmt nicht so gut wie Fitzek", neckte ich ihn nun

„Besser. Aber wenn du Fitzek magst, kann ich ihn dir ja mal vorstellen"

„Du kennst Fitzek?", strahlte ich.

„Ja er hat damals in derselben Stadt wie wir gelebt. Er war einer meiner ersten und besten Autorenfreunde und kam mir nach deinem Verlust mit der Idee, mein Trauma in Form von Thrillern aufzuarbeiten...Wenn du Lust hast, könnten wir wieder dahin ziehen und ich stelle ihn die vor."

Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Schließlich kam mir die Idee mit einem Mann, den ich kaum kenne, zusammenzuziehen immer noch fremd vor. Ebenso hallten die Worte meiner Mutter immer noch in den tiefen meines Gedächtnisses. Kann ich ihm vertrauen? Wem kann ich vertrauen?

Er sah mich tief an und sagte dann: „weißt du Rosella all die..."

„Was?", sagte ich jetzt zitternd „Hast du gerade Rosella gesagt?"

Er schaute erschrocken „Ich meine Rosemary"

Ich wich vorsichtshalber ein paar Schritte zurück.


Rote Rosen haben Stacheln und keine DornenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora