Kapitel 8

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„Du bist gar nicht mein Vater oder?"

„Doch natürlich, du erinnerst mich nur sehr an sie." Er kam auf mich zu und ich machte wieder einen Schritt zurück.

„Ach ja, weil du von ihr besessen warst? Und sie gestalkt hast?", sagte ich wütend.

Er kam hastig auf mich zu und hielt mich am Handgelenk fest.

„Ich werde nicht zulassen, dass man dich mir noch einmal wegnimmt. Ich werde dir alles erklären, wenn wir hier weg sind." Ich bekam Angst. Große Angst.

„Rosemary, du musst mit glauben. Bitte löse dich jetzt nicht von meiner Hand wie damals. Bitte, vertrau mir". Er hielt mich noch fester am Arm. Panisch versuche ich mich zu wehren, doch ich schaffte es nicht, sein Handgelenk loszureißen.

Ich wollte anfangen zu schreien, doch meine Schreie wurden von einem Lauten bellen übertönt. Jack kam freilaufend auf mich zu gerannt und biss ihm sofort ins Bein.

„Jack!, wie hast du mich gefunden?", rief ich, als mir einfiel, dass meine Tante meinte er habe mal als Diensthund gearbeitet. Ein junger Typ meines Alters kam schnaufend hinterher

„Ist das dein Hund?", keuchte er

„Ja hab vielen Dank", sagte ich und schmieg mich noch dichter an Jack.

„Ich bin ihm bis hierher gefolgt, weil ich dachte, er hat keinen Besitzer. Hab ich wohl richtig gehandelt. Geht es dir gut?", er sah ziemlich besorgt aus. Schließlich hatte er das Spektakel ja auch mitbekommen.

„Ja denke schon.", sagte ich vorsichtig und schaute mich um. James war verschwunden. Ist er etwa abgehauen? Erstaunlich, wie man mit so einem starken Hundebiss schnell aus Sichtweite kommt, dachte ich.

„Hey, ich bin Finn." lächelte er und gab mir die Hand, um mir hoch zu helfen.

Ich lächelte und nahm sie entgegen.

„Kann ich dich irgendwo hinbringen? Ins Krankenhaus oder nach Hause?" Er klang immer noch ganz schön besorgt. „Nein danke, ich weiß selber nicht, wohin mit mir. Irgendwie fühle ich mich im Moment nirgends wohl."

„Willst du mit zu mir?", stotterte er. Ihm war die Frage sichtlich unangenehm. Zu meiner Überraschung sagte ich Ja. Ich meine, wie viel Schlimmeres kann an einen Tag noch passieren? Und ich wusste schließlich wirklich nicht, wohin mit mir. Deswegen ließ ich mich auf ein weiteres Abenteuer ein. Er wohnte in einer kleinen Zwei–Zimmer-Wohnung. Er machte mir das Sofa für mich und Jack zu Recht gemacht. Ich war so erschöpft, dass ich mich gleich fallen ließ.

„Brauchst du was? Vielleicht ein Wasser?", fragte er

„Nein danke", sagte ich und schaltete einfach mal ab.


Rote Rosen haben Stacheln und keine DornenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant