Kapitel 4

66 3 3
                                    

Ich klappte das Buch zu und rang nach Luft. Ich konnte nicht glauben, was ich gerade gelesen habe. Ich hätte Gänsehaut am ganzen Körper. War das der Grund, warum ich nie in eine Bibliothek durfte? Weil ich eins seiner Werke finden könnte? War das der Grund, warum wir immer umgezogen sind, weil meine Mutter ahnte, dass er uns verfolgt? Hatte er in den anderen Bibliotheken auch immer Bücher platziert? War meine Mutter deswegen täglich im Buchladen nicht, um Bücher für mich zu kaufen, sondern um ES zu finden, dass Exemplar, das ich gerade in der HAND halte. Ich blätterte wieder etwas umher. ICH BRAUCHTE ANTWORTEN

Rosemary, wenn du doch nur wüsstest, wie nah wir uns schon waren. Hättest du doch in Konstanz damals nur den Buchaustauschschrank geöffnet, den du immer so begeistert angeschaut hattest, wenn ihr zum Wasser hinunter gegangen seid. Wärst du in Aachen doch nur mal öfter in das Online-Café gegangen, wo ich die Webseite mit dem Exemplar offen hatte. Hättest du in Hamm doch nur mal den USB-Stick geöffnet, den ich aus Versehen verloren hatte, kurz bevor ihr da spazieren wart. Aber leider kamen alle meine Hinweise immer an die falsche Person. Sie wusste, dass ich dich suche und solltest du wieder nicht Rosemary sein, die gerade dieses Buch liest, dann werdet ihr bald wieder von ihr verschwinden, aber keine Angst, ich werde dir überall hinflogen. Ich verliere dich nicht noch einmal.

Ich musste nicht weiterlesen, um zu 10000% festzustellen, dass ICH genau diese Rosemary war SEINE Rosemary.

„Alles okay?" Rief mich eine Stimme wieder ins Leben zurück. Er hatte seine Hand auf meiner Schulter platziert. Ich antwortete nicht. Ich musste mich erst mal sammeln.

„Politik kann manchmal ganz schön schockierend sein" , lächelte er und deutete auf das Regal mit der Aufschrift Politik, wo ich das Buch „Rosemary" hervor genommen hatte. Er musste es absichtlich dort versteckt haben, damit meine Mutter es nicht so schnell findet.

Ich gab ein leises „mhm" von mir, aber wandte mich nicht seinem Blick zu

„Das ist von James Hamada oder? Er hat viele gute Bücher verfasst. Gerade in den letzten Jahren schrieb er mit einen der besten Thriller. Jedes seiner Bücher trägt das Markenzeichen der Rose,, Wildrosen, Zwergrosen, Rosenquarz und viele mehr. Ich habe gehört, dass er gerade sehr intensiv an seiner Autobiografie arbeitet. Allerdings hat er nie ein Buch über Politik verfasst." Er lachte „Darf ich?" Zögerlich überreichte ich ihm das Buch. Eigentlich wollte ich es nicht hergeben. Er nahm mir das Buch aus der Hand und schaute auf den Titel, „Rosemary mhm"

„Das hab ich noch nie gesehen. Eigentlich hat er seine Biografie auch noch nicht veröffentlicht, da er noch auf ein Happy End wartet. Dieses Exemplar ist wohl zufällig versehentlich hier unfertig hereinkommen."

„Ich glaube nicht an Zufälle", sagte ich baff. Ich wusste genau, warum das Buch DA war.

Er lachte „Dann war es wohl Schicksal, dass das Buch dich fand."

Wenn Sie nur wüssten, dachte ich und spielte alles noch mal im Gedanken ab.

„Kann ich das Buch vielleicht kaufen? Ich würde gerne noch einmal rein lesen?"

„Tut mir leid, aber das Buch wurde noch nicht veröffentlicht und ich kann nicht riskieren, es an falsche Hände zu geben, die vom Verlag profitieren wollen und...deinem..Ausdruck nach zu urteilen...hast du schon genug gelesen..."


Rote Rosen haben Stacheln und keine DornenWhere stories live. Discover now