chapter 27 - vincam aut moriar

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I will conquer or I will die



you could touch the sky, but you ain't got on me
'cause I'm on top of the world
I'm on top of the world
labrinth, mount everest

Über den Dächern der Stadt bedeuteten ihnen Rauchsäulen den Weg, die sich wie ein pechschwarzes, unheilvolles Leichentuch über Daegu ausbreiteten

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Über den Dächern der Stadt bedeuteten ihnen Rauchsäulen den Weg, die sich wie ein pechschwarzes, unheilvolles Leichentuch über Daegu ausbreiteten. In seiner Wut brach Namjoon zweifelsfrei ein Dutzend Verkehrsregeln und machte eine letale Kunst daraus, wie sein Auto über die Dalgubeol-daero driftete und seiner dynamischen Außenschale alle Ehre machte, als es mit quietschenden Reifen zum nächsten Überholvorgang ansetzte und sich nur haarscharf vor einem schwarzen Mercedes wieder in den zähen Verkehrsfluss einreihte.

Es juckte Jimin in den Fingern, wahlweise die Beifahrertür aufzustoßen, die letzten Kilometer mit einem Sprint zu bewältigen oder Namjoon das Steuer zu entreißen und das Gaspedal bis zum Durchschlag durchzutreten. Der Treibsand, auf dem seine vollkommen aus den Fugen gerutschten Gefühle standen, hatte sich in einen tödlichen Strudel verwandelt, der mit jeder Minute, die sie weiterhin in diesem viel zu engen Auto verbrachten, despotischere Ausmaße anzunehmen begann. Er saß so weit vorne auf dem Sitzpolster, dass jede abrupte Bremsung ihn mit schmerzhafter Wucht zurück in die Rücklehne beförderte und ihm das letzte bisschen Luft aus seinen Lungen presste.

Namjoon fluchte so ungehalten, dass die Obszönitäten sogar das laute, wütende Hupen von Jeongguks Luxuswagen übertönten. „Gottverdammte Scheiße", knurrte er gehetzt unter seinem Atem und stützte seine Schläfe ungeduldig an seiner Faust ab, während er aus tödlich glühenden Drachenaugen die Rotphase derjenigen Ampel über den Sin-ch'on abwartete, in dessen Reihe er sich soeben mit einer halsbrecherischen Vollbremsung eingliederte.

In Jimins Kopf rasten seine Gedanken in einem ohrenbetäubenden Inferno aus wütend summenden Wespenschwärmen. Es benötigte drei Anläufe vom dunkelblonden Fahrer, bis er an der Peripherie seiner berauschten Wahrnehmung registrierte, dass dieser ihn gerade mehrmals bissig angesprochen hatte.

Fuck, Jimin, was hat er dir alles weiszumachen versucht?!", grollte Namjoon und setzte den Wagen mit einer unsanften Lösung der Kupplung zurück auf den Straßenverkehr.

„Ich ...", hob Jimin an, aber ihm versagte seine Stimme, als er mit einer beklemmenden Kälte in seinem Herzen realisierte, dass er nicht den geringsten Schimmer wusste, was von Hoseok echt war; ob ihre Freundschaft, die er so sehr im größten Umbruch seines bisherigen Lebens als beständigen Anker zu schätzen gelernt hatte, je eine echte gewesen war.

Sein Verstand konnte sich immer noch nicht gänzlich damit arrangieren, dass Hoseok es war, der hinter all den Gräueltaten steckte, deren Echos immer noch in seinen Knochen nachhallten; der sie betrogen und ausgenutzt hatte, während er gelächelt und sich als ihr Freund ausgegeben hatte. Er hatte dem Älteren so viel anvertraut, sich ihm so schnell und bedingungslos geöffnet wie lange schon niemandem zuvor. Jetzt fühlte es sich an, als formten die Blutklumpen in seinen erfrorenen Adern Scherben seines Vertrauens, die von innen heraus bei jedem Atemzug Narben in seine Seele einkerbten.

𝐒𝐈𝐗 𝐅𝐄𝐄𝐓 𝐔𝐍𝐃𝐄𝐑 | ʏᴏᴏɴᴍɪɴWhere stories live. Discover now