chapter 22 - memento mori

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remember you must die



and I'll be in denial for at least a little while
what about the plans we made?
billie eilish, tv

Der Geruch nach Frittierfett übertünchte das zitrushaltige Duftwasser von Hoseok und reizte in der einmalig bizarren Kombination Jimins Atemwege, denen nach den Minusgrade draußen der endgültige Kollaps drohte

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Der Geruch nach Frittierfett übertünchte das zitrushaltige Duftwasser von Hoseok und reizte in der einmalig bizarren Kombination Jimins Atemwege, denen nach den Minusgrade draußen der endgültige Kollaps drohte.

„Frag' nicht", verordnete der Ältere resigniert, nachdem sie sich aus ihrer Umarmung gelöst und an einem freien Tisch niedergelassen hatten. Er beförderte sein Parfüm ein weiteres Mal aus seiner Tasche und gab einen gequälten Gesichtsausdruck zum Besten, während er seinen Hals mit nicht unwesentlich zu vielen Spritzern aus dem edel aussehenden Fläschchen besprühte. „Manchmal befürchte ich, dass der Frittengeruch auch meine letzten noch aktiven Gehirnwellen abtöten wird. Hast du den USB-Stick dabei?"

Grinsend schlürfte Jimin sein Kaltgetränk und händigte dem Anderen den kleinen Datenträger über den Tisch hinweg aus. „Ich weiß nicht, was du dir von der Datei noch versprichst", sprach er und sah geduldig dabei zu, wie Hoseok seinen Laptop auspackte und den Stick aktivierte. Der Ältere hatte darauf bestanden, Einsicht in die Unterlagen zu erhalten, die Park Chaeyoung ihm zuteil werden lassen hatte. Jimin verschränkte seine Unterarme auf der Kante und zuckte seine Schultern. „Ich weiß schon, was drin ist: die Liste mit den Namen der Kuriere und deren Routen."

„Du vergisst, dass ich auch einmal für ein Kartell gearbeitet habe." Hoseok warf ihm über den Bildschirmrand ein Lächeln zu, das nicht von derartig unverhohlenem Stolz gespickt sein durfte. „Ich will nur einen raschen Blick auf diejenigen Unglückspilze werfen, die Park Jimins Zorn auf sich gelockt haben. Vielleicht kenne ich sogar den ein oder anderen Namen. Außerdem lässt sich das Verzeichnis zu zweit schneller durchkämmen als allein."

Konzentriert spitzte er seine herzförmigen Lippen und in seine hohen Wangen grub sich beidseitig eine Kuhle ein, als er geräuschvoll an seinem Strohhalm saugte. „Und du hast noch nicht reingeschaut?", summte er dann und Jimin schüttelte den Kopf.

„Nein", erwiderte er ausatmend und beobachtete beiläufig die einströmenden Kunden, die an den freistehenden Schaltern zur eigenständigen Bestellung aufliefen. „Ich hab' mir nur sagen lassen, was drauf ist."

„Hm, eine Firewall blockiert nämlich den Inhalt", murmelte Hoseok. „Aber keine Sorge, das ist kein Beinbruch. Nichts, was ich nicht in zehn Minuten knacken kann."

Verwundert blinzelte Jimin, bis die Worte zu ihm durchgerungen waren. Yoongi hatte gar nichts von einer Sicherheitsmaßnahme erwähnt, mit die die Datei belegt worden war und die er hatte umgehen müssen. Hatte er etwa den Index durch eine zusätzliche Software schützen lassen, um ihn abzusichern? Und wenn ja, vor wem? Jimin selbst?

Perplex öffnete er seinen Mund, bevor er konfus fragte: „Du kannst hacken?"

„Ich war sogar der beste Hacker", lächelte Hoseok, eine Hand die Tastatur bedienend, mit der anderen ab und zu den Softdrink zu seinen Lippen schwenkend. „Hab' die Übersicht über die Netzwerke verloren, deren Sicherheitslücken und Schwachstellen ich gefunden und geknackt habe. Ein ungeahnt nützliches Geschick in der heutigen Zeit, auch für mein Studium." Er stellte den Becher wieder auf dem Tisch ab. Wie änderbar das Thema war, bewies die Schnelligkeit, mit der Hoseok einen anderen Gesprächsfaden aufpickte. „Du siehst gut aus." Seine Augen versanken in den Lachfalten, die sich unter seinen Lidern formten. „Nicht, dass du sonst nicht gut aussiehst, aber ... heute wirkst du viel ausgeschlafener. Gesünder."

𝐒𝐈𝐗 𝐅𝐄𝐄𝐓 𝐔𝐍𝐃𝐄𝐑 | ʏᴏᴏɴᴍɪɴWhere stories live. Discover now