chapter 9 - quid pro quo

242 24 224
                                    


This for that

this could be the end of everything
so, why don't we go somewhere only we know?
keane, somewhere only we know

Irgendwo zwischen seiner Sturheit und der unfreiwilligen Akzeptanz für die Tatsache, dass Yoongi im Recht lag, war sich Jimin bewusst, dass seine Entscheidungen letzten Endes nur von ihm getroffen werden konnten

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Irgendwo zwischen seiner Sturheit und der unfreiwilligen Akzeptanz für die Tatsache, dass Yoongi im Recht lag, war sich Jimin bewusst, dass seine Entscheidungen letzten Endes nur von ihm getroffen werden konnten. Nichtsdestotrotz hielt ihn das nicht davon ab, sein Urteilsvermögen lauthals auf Herz und Niere zu prüfen.

„Jimin-ie", unterbrach ihn Seokjin matt nach seiner vierten Wutparole und massierte sich dabei die Nasenwurzel. „Du hast zugestimmt, den Chauffeur zu spielen, nicht ich. Mal ehrlich, wenn ich mir dein Gejammer noch länger anhören muss, springe ich bei der erstbesten Kurve auf den Expressway."

Lange Rede, kurzer Sinn—Hätte man Jimin vor einem Tag prophezeit, die berühmt-berüchtigtsten Kriminalphantome Daegus persönlich hinunter nach Gwangju zu kutschieren, hätte er demjenigen wahrscheinlich hysterisch lachend den Vogel gezeigt.

Jetzt lugte er nervös hinter dem Steuer von Seokjins Wagen hervor und führte sich die eindrucksvolle Skyline von Suseong-gu zu Gemüte. Berge türmten sich hinter dem Suseong Lake auf, an dem Seokjin und er vor rund fünfzehn Minuten geparkt hatten. Die Dualität dieses Stadtteils manifestierte sich an diesem Ort in einer bezeichnenden geographischen Antithese. Am Fuß der Berglandschaft ragten Wolkenkratzer in die Höhe, wie Finger, die nach den goldenen Strahlen der Sonne griffen, und auf dem See tummelten sich weiße Tretboote in Form von überdimensional großen Schwänen. Die Szenerie verlieh der Metropole beinahe einen idyllischen Charme.

Doch wenn Jimin daran dachte, wer sich in dieser Idylle eingenistet hatte, wurde diesem Gedanken ein saurer Geschmack anheim. Selbstverständlich residierten die personifizierten Teufel der irdischen Unterwelt im vornehmsten Bezirk dieser gottverlassenen Stadt.

Und selbstverständlich fand er in Momenten wie diesen eher die Zeit dafür, seine bisherigen Lebensentscheidungen zu kontemplieren, als den Mumm, rückwärts auszuparken und zu flüchten, solange es noch ging.

Am Nachmittag hatte Yoongi sich auf sein—leider Gottes legitimes—Recht berufen, einen ausstehenden Gefallen bei Jimin einzufordern; den Jimin zu seinem Missmut annehmen musste, weil er es gewesen war, der in erster Linie überhaupt diese dämliche Deal-Geschichte vorgeschlagen hatte.

Es hatte ihn maßlos unter Druck gesetzt. Die Öffentlichkeit, die unverfrorene Art Yoongis, ihn mit gestandenen Tatsachen zu konfrontieren— einfach alles.

Wieso sie dieses Unterfangen nicht ungestört unter der Erde diskutieren konnten, hatte sich Jimin erst nach seiner Einwilligung in Yoongis Forderung erschlossen. Indem Yoongi ihn überrumpelt hatte, indem er ihm aufgezeigt hatte, dass für ihn die Möglichkeit bestand, Profit aus ihrem Abstecher in den Südwesten zu ziehen, hatte er einen Nerv von Jimin getroffen, der auf die Chance auf eine Erfüllung seiner totgeglaubten Mission sofort angesprungen war.

𝐒𝐈𝐗 𝐅𝐄𝐄𝐓 𝐔𝐍𝐃𝐄𝐑 | ʏᴏᴏɴᴍɪɴWhere stories live. Discover now