Sephiroth ~ Your Heart

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Your Heart is a diamond, a bleeding treasure
Crushed together by grief and violence
Tons of pain, big pressure
Your heart is a diamond
So hard and cold
So uncut and so silent
In a breathing vault
That's my Heart

Er betrachtete dich mit einer Faszination, die dich einen Moment inne halten ließ. Als hätte er niemals zuvor jemanden weinen sehen.
„Warum weinst du, Y/N?", fragte er leise während er die Hand ausstreckte und sanft deine Wange berührte. Du starrtest ihn schweigend an und versuchtest krampfhaft deine Tränen zurückzuhalten. Seine Berührung kam dir surreal vor. Fast glaubtest du, du würdest nur wieder träumen. Fast wünschtest du dir, es wäre tatsächlich alles nur ein Traum.
„Y/N", wiederholte Sephiroth vorsichtig und wischte zaghaft eine deiner Tränen fort. Du schlosst die Augen, damit du den Ausdruck auf seinen Gesicht nicht sehen musstest. Es wirkte beinahe, als würde es ihn tatsächlich ein wenig traurig machen.
„Ist es wegen Genesis? Oder ist es Angeal?"
An der Art wie er ihre Namen aussprach hätte man niemals erkannt, dass sie seine besten und wahrscheinlich auch einzigen Freunde gewesen waren. Doch die Art, wie er dich ansah, hätte vermuten lassen können, dass er sich um dich sorgte.
Du schüttelst langsam den Kopf und gabst dein Bestes, seinem durchdringenden Blick standzuhalten. „Du bist es. Du warst es schon immer", flüstertest du heiser. Deine Worte schienen ihn ehrlich zu überraschen und er kam noch ein wenig näher. Sein Gesicht so nah an deinem raubte dir fast den Verstand.
Mit zwei Finger drückte er dein Kinn sanft aber bestimmt ein wenig nach oben. „Ich bin doch noch hier, Y/N. Ich werde dich niemals verlassen. Ich werde dein Herz niemals brechen."
Etwas an der Art wie er den Kopf schief legte und das seltsame Funkeln seiner grünen Augen versicherte dir, dass er dich anlog. Er überbrückte den verbliebenen Abstand zwischen euren Lippen und küsste dich zärtlich, bevor du einen weiteren Gedanken fassen konntest. Du konntest dich nicht erinnern, dass er dich jemals so gefühlvoll geküsst hatte. Du konntest dich nicht erinnern, dass er jemals so sehr nach Einsamkeit und Sehnsucht geschmeckt hatte.
„Aus welchen Grund?", fragtest du flüsternd.
„Weil es schon immer mir gehört hat. Weil ich dir im Gegenzug das meine schenke."
Du fragtest dich, ob er das Rasen deines Herzens hören konnte, als er dich anlächelte.
„Dein Herz?", wiederholtest du langsam. „Dein kaltes, ungeschliffenes Diamentenherz, das Tonnen von Schmerz ertragen muss? Dein hartes, stilles Herz, das Grausamkeit unausweichlich irgendwann zerschmettern wird?"
Sein warmer Atem strich über dein Gesicht und für einen Moment konntest du nichts anderes, als den traurigen Ausdruck in seinen Zügen wahrnehmen.
„Ja", flüsterte er. „Nimm es und mach damit, was immer du willst. Es ist dein. Brich es, wenn du willst."
Du ließt zu, dass er dich an seine maskuline Brust presste und eine ganze Weile lang nur still in seinen Armen hielt, während du seinem gleichmäßigen, donnernden Herzschlag lauschtest. In dieser kurzen Zeit konntest du seinen schönen Lügen sogar Glauben schenken, auch wenn die Wahrheit eine ganz andere war. Auch wenn du wusstest, dass weder er noch sein  gequältes Herz jemals dir gehören würden. Irgendwann würdest du ihn unweigerlich gehen lassen müssen.
Auch wenn dir die Zeit und der Grund nicht bekannt waren, so wusstest du es trotzdem ganz gewiss und zweifellos. Und es gab nichts, dass du tun könntest, um ihn zum Bleiben zu bewegen. Mit diesem Wissen, das ein seltsames Stechen in deiner Brust zu verursachen schien, schmiegtest du dich eng an ihn und hofftest trotz allem, dass der Moment noch ein weniger länger andauerte.
„Sephiroth", flüstertest du und betontest dabei sorgfältig jede einzelne Silbe seines Namens. „Ich liebe dich."
Natürlich wusste er es längst. Du hättest es ihm niemals so direkt sagen müssen. Es war einfach immer offensichtlich gewesen. Er erwiderte nichts. Er presste dich nur ein klein wenig enger an sich. Diese Geste war dir Antwort genug. Du ließt zu, dass er dich schweigend festhielt, bis er sich schließlich mit leisen, traurigen Worten verabschiedete. Er küsste deine Stirn und schenkte dir ein Lächeln in dem die Versprechen der Welt lagen. Und als er dir schließlich den Rücken zuwandte wünschtest du dir, du hättest wirklich sein Herz. Sein Herz, dass nicht gebrochen werden konnte, weil es zu hart und kalt war. Denn dann hättest du ihm nicht nachblicken und erneut mit den Tränen kämpfen müssen, als sich die Türen hinter ihm schlossen. Dann wärst einfach still gewesen und hättest akzeptiert, was Schicksal zu sein schien. Dann hättest du es vielleicht einfach hin nehmen können, dass er sich mit jeden Schritt, den er tat weiter von dir entfernte obwohl er wusste, dass er nie wieder zurückkommen können würde. Dass du ihn mit jeden Herzschlag ein wenig mehr verlorst, auch wenn er dir eigentlich niemals wirklich gehört hatte.

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⏰ Last updated: Oct 30, 2023 ⏰

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