Gaara ~ They Called Him A Demon

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"Mit diesem Jungen spielst du nicht! Er ist ein böser Dämon!"
Sie blickte ihre Mutter mit großen Augen an.
"Wirklich? Er war aber sehr nett zu mir. Warum können wir nicht weiter spielen?"
Die hochgewachsene Frau gab keine Antwort. Stattdessen zerrte sie das Mädchen fort.
Fort von dem Jungen der den Ball in Händen hielt und ihnen traurig nachblickte.
Sie hätte so gerne weiter mit ihm gespielt. Wieder sein zurückhaltendes Lächeln gesehen.
Aber ihre Mutter hielt ihre Hand weiter fest gepackt und zog sie fort von dem Jungen, den die Leute im Dorf Dämon nannten.

Es früh am Abend als er in ihre Zimmer stolperte.
"Gaara?" Sie war überrascht, dass er zuerst sie aufgesucht hatte. "Wie war's in Konoha?"
Er lächelte sie nicht an, wie er sonst tat, wenn er von Missionen zurück kam. Er sah ihr nicht einmal in die Augen.
"Der Kazekage ist tot", sagte er nur. "Die Auswahl-Prüfungen wurden abgebrochen."
Sorge verdunkelte das Glitzern ihrer Augen. Erst jetzt jetzt bemerkte sie, wie erschöpft der rothaarige Junge eigentlich wirkte.
"Hast...hast du getan, was ich denke, dass du getan hast?"
Er wich ihren Blick aus. Sie seufzte.
"Du solltest dich ausruhen, Gaara."
Die türkisen Augen blickten sie müde an.
Sie lächelte. "Ich werde dir in der Zwischenzeit was zu essen machen."
"Und du wirst nicht fortgehen, Y/N?", fragte er leise.
"Nichts auf dieser Welt könnte mich dazu bringen dich allein zu lassen."
Sie trat näher zu ihm während sie sprach und legte ihm sanft die Hand an die Wange. "Niemand wird mich je dazu bringen, von deiner Seite zu weichen. Ganz gleich, wohin deine Missionen dich führen mögen, ich werde warten. Ich werde darauf warten dich wieder lächeln sehen zu können, Gaara."
Sie wich plötzlich zurück. "Aber du solltest erst einmal einige Stunden schlafen."
"Du weißt genau, dass das nicht möglich ist."
Y/N lächelte. "Ich bin hier. Ich bin bei dir. Hab keine Angst. Nicht einmal Dämonen vermögen meiner Kraft zu wiederstehen."
Noch während sie sprach griff sie nach seiner Hand und zog ihn wieder an sich.
"Ich werde hier sein. Selbst wenn alle Sterne verblassen. Du bist nicht allein. Nicht mehr. Du wirst es nie mehr sein", flüsterte sie.
Gaara's warmer Atem streifte ihr Gesicht als er den Kopf in ihre Richtung neigte.
"Wie kannst du so sicher sein?"
Das Licht der untergehenden Sonne fiel durch ein kleines Fenster und spiegelte sich in ihren Augen wieder.
"Wie kannst du so sicher sein, dass sie mir dich nicht wegnehmen?", fragte er leise.
"Wer sind sie? Sagte ich nicht eben, niemand könnte mich dazu bringen hier fort zu gehen?"
Gaara blickte sie eine Weile einfach nur nachdenklich an.
"Aber warum? Ich verstehe nicht weshalb du das tust."
Sie legte den Kopf schief. "Das ist einfach", murmelte Y/N. "Ich liebe dich."
Kaum hatte sie ausgesprochen spürte sie, wie seine weichen Lippen sich auf ihre pressten.
Reflexartig schloss sie die Augen.
Ihre Hände fanden den Weg in sein zerzaustes Haar, nur um es noch weiter zu verwuscheln.
"Tust du das wirklich?", flüsterte er gegen ihre Lippen.
"Manche Dinge sind ungewiss und verschleiert, doch dieses Gefühl ist nur allzu deutlich."
Sie blickte in seine türkisfarbenden Augen.
"Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht ununterbrochen an dich denke. Kein Tag, an dem ich mich nicht nach dir sehne. Kein Tag, an dem ich nicht deiner Liebe würdig sein will, von der mir alle sagten es gäbe sie nicht. Ich will bei dir sein. Für immer. Und ich weiß dieser Wunsch ist egoistisch, aber ich will, dass du meine Gefühle verstehst. Dass du sie ebenfalls kennenlernst. Ich will diesen unbegreiflichen Schmerz und dieses unglaubliche Glücksgefühl mit dir teilen können, Gaara."
Er blinzelte.
"Wie kann das sein?"
Sie umschloss seine kühle Hand mit der ihren, ein sanftes Lächeln im Gesicht.
"Du verdienst es, geliebt zu werden. Auch wenn sie dich einen Dämon nennen."

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