00 | Rache

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Liam Remírez

Ich schaue aus dem Fenster. Meine Hände in den Hosentaschen, mein Blick auf die leuchtenden Gebäude von New York.

Meine Gedanken bei meiner Mutter. Was macht sie da oben? Schaut sie uns zu? Ist sie stolz auf mich? Ich vermisse sie.

„Lass mal nachher zocken, man." Elio hat sich auf mein Sofa hingelegt.

„Keine Zeit.", sage ich und drehe mich um, bevor ich mich auf meinen Stuhl setze.

„Du hast nie Zeit.", säuselt er genervt. Ich nehme die Papiere von meinem Schreibtisch und antworte ihm nicht.

„Du bist so langweilig, Mann." „Du bist mit mir befreundet.", erwidere ich achselzuckend.

„Nur weil du Geld hast.", sagt er grinsend und setzt sich vor mich. „Wir teilen das gleiche Geld.", sage ich amüsiert.

Er nimmt einen Stift von meinem Schreibtisch und beginnt damit zu spielen. „Wie können wir Cousins ​​sein?", fragt er mich, was mich mit den Schultern zucken lässt.

Weiß ich auch nicht.

Er seufzt laut. „Du bist so-" „Hast du schon gesagt.", unterbreche ich ihn, während ich einige Dokumente unterschreibe.

Er legt seine Beine auf den Tisch. Ich verdrehe genervt die Augen. „Mach deine Füße weg." „Nein." Kann ich bitte zurück zu Texas? Da hatte ich wenigstens meine Ruhe von dem Trottel.

„Elio.", mahne ich genervt. „Nur weil du es willst, Babygirl." Er beginnt über seinen eigenen Witz zu lachen. Ich schließe für einen kurzen Moment die Augen.

„Ich weiß nicht, wie Frauen dieses Wort geil finden." Ich auch nicht. Ich schaue ihn an.

„Deine Narbe sieht so sexy aus. Ich wünschte, ich hätte auch eine.", sagt er verträumt und betrachtet meine Narbe, die auf meiner rechten Wange ist.

Woher habe ich eigentlich diese Narbe? Ich kann mich nicht erinnern.

„Ich kann dir gerne einen machen.", sage ich, was ihn dazu bringt, den Kopf zu schütteln. „Abgelehnt."

Dachte ich mir.

Ich wende mich wieder den Arbeitsblättern zu. „Du hast nicht einmal so viel in der Schule gemacht.", sagt Elio belustigt. Ich bin voll gut in der Schule.

Außer Mathe.

„Die Aufgaben hat mein Vater mir gegeben.", sage ich und hebe den Kopf. Die Aufgaben meines Vaters sind mir viel wichtiger als die von Schule.

„Oh."

Es klopft an der Tür. „Komm herein.", befehle ich und lehnte mich gegen den Stuhl. Mein Vater kommt herein. Ich stehe sofort auf und gehe auf ihn zu, während ich mein Hemd gerade streiche.

„Vater."

„Liam, was ich dir sagen werde, wird dir nicht gefallen." Sofort verhärtet sich mein Blick. „Was meinst du, πατέρας?" [Papa]

„Du wirst sie nicht töten. Niemanden." Elio verschluckt sich an seiner Spucke und steht sofort auf. Ich knirsche mit den Zähnen.

„Sehr unlustiger Witz.", sage ich ruhig und atme innerlich tief ein.

„Ehrlich jetzt?", fragt Elio ihn, während ich vor Wut die Fäuste balle. „Ja.", antwortet mein Vater. „Wie, ja?", frage ich schon fast zischend und kann mich nicht beherrschen.

Herzschmerz Where stories live. Discover now